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Vettel Dritter bei Räikkönen-Sieg in Spa

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Vettel Dritter bei Räikkönen-Sieg in Spa

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    Vettel Dritter bei Räikkönen-Sieg in Spa
    Vettel Dritter bei Räikkönen-Sieg in Spa Foto: DPA

    Der Finne beendete mit seinem Erfolg die Ferrari-Durststrecke in dieser Saison und verhinderte einen Sensationssieg des Force-India-Piloten Giancarlo Fisichella. Vettel raste nach zuletzt zwei Nullnummern auf Rang drei und schlug damit Kapital aus Pech und Patzern seiner WM-Rivalen. "Ein sehr gutes Ergebnis. Wir haben bewiesen, dass wir wieder zurück sind", sagte der Heppenheimer, der sich zum sechsten Mal in dieser Saison die Champagner-Dusche auf dem Podium abholte.

    WM-Spitzenreiter Jenson Button schied nach einem frühen Unfall zum ersten Mal in diesem Jahr aus. Sein Vorsprung auf Vettel schmolz vor den letzten fünf Rennen auf 19 Punkte. "Ich denke, es ist noch alles drin. Wir sind drauf und dran, die Lücke wieder zu schließen und am Ende vorn zu stehen", meinte Vettel. "Sebastian ist ein fantastisches Rennen gefahren, hat keinen Fehler gemacht. Mehr als Platz drei war nicht drin", lobte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

    In der Gesamtwertung zog Vettel mit nun 53 Punkten wieder an seinem Teamgefährten Mark Webber (51,5) vorbei auf Rang drei. Der Australier Webber wurde nach einer Durchfahrtstrafe nur Neunter. Gesamtzweiter mit 56 Punkten bleibt der Brasilianer Rubens Barrichello, der sich nach verpatztem Start mit rauchendem Motor als Siebter ins Ziel rettete. Restlos bedient war sein BrawnGP-Kollege Button. "Das ist frustrierend, aber im nächsten Rennen bin ich wieder stark", sagte der sichtlich verärgerte Brite.

    Eine Serie von Enttäuschungen beendete dagegen BMW-Sauber. Der Pole Robert Kubica als Vierter und der Mönchengladbacher Nick Heidfeld als Fünfter sorgten nach der Ankündigung des BMW-Ausstiegs endlich wieder für positive Nachrichten. "Eine tolle Leistung", befand BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Nico Rosberg wurde im Williams Achter. "Ein Punkt ist besser als gar nichts", sagte der Wiesbadener. Timo Glock kam in seinem Toyota nach Problemen mit der Tankanlage nicht über Rang zehn hinaus. "Wir haben die ganze Zeit an der Box verloren", schimpfte der Wersauer. Der Gräfelfinger Adrian Sutil steuerte den zweiten Force India auf Platz elf.

    Riesenjubel herrschte bei Ferrari und vor allem beim Sensations- Team Force India. Die traditionsreiche Scuderia fuhr zum ersten Mal seit dem Saisonfinale 2008 wieder einen Siegerpokal ein und meldete sich damit rechtzeitig vor dem Heimrennen in Monza in zwei Wochen zurück. "Es war Zeit, dass der Knoten bei uns in dieser Saison mal reißt", schrieb Berater und Rekordweltmeister Michael Schumacher auf seiner Internetseite. "Ich freue mich sehr für die Jungs, die jetzt erhobenen Hauptes nach

    Dem indischen Außenseiter-Rennstall bescherte unterdessen Fisichella die ersten Formel-1-Punkte überhaupt. "Das ist ein wunderschöner Moment", erklärte Teambesitzer Vijay Mallya. Völlig überraschend war der Rennfahrer aus Rom schon auf die Pole Position gerast. Im Rennen musste sich der Routinier nach starker Leistung nur Spa-Spezi Räikkönen (Sieger 2005 bis 2007 und nun auch 2009) geschlagen geben. "Ein großer Tag, aber eigentlich war ich schneller als er. Und daher bin ich auch ein bisschen traurig. Ich hätte das Rennen gewinnen können", meinte Fisichella.

    Für die WM-Führenden Button und Barrichello wurden schon die ersten Meter zum Desaster. Barrichello kam von Startplatz vier nicht vom Fleck. Für Button war das Rennen Sekunden später in der Kurve Les Combs beendet, als er mit dem französischen Renault-Piloten Romain Grosjean kollidierte. "Grosjean ist schuld. Er hat sich verbremst und mein Hinterrad getroffen", klagte Button. Auch Weltmeister Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) und Toro-Rosso-Youngster Jaime Alguersuari rauschten von der Strecke. Vier Runden lang kontrollierte das Safety-Car das Feld, ehe die Trümmer beseitigt waren.

    Danach riss Räikkönen das Rennen endgültig an sich. Schon in der ersten Runde hatte er sich von Rang sechs auf Platz zwei hinter Fisichella verbessert, nach dem Neustart zog er dank des Zusatzschubs des Hybridsystems KERS mühelos am Italiener vorbei. Dahinter kämpfte sich Vettel nach mäßigem Start dank guter Strategie immer weiter nach vorn. "Es war klasse, das Auto zu fahren. Wir haben im ersten Abschnitt des Rennens zuviel Boden verloren. Aber danach war es ein perfektes Rennen", erklärte der 22-Jährige. Dagegen verdarb sich Teamkollege und WM-Rivale Webber nach dem Tanken sein Rennen, als er in der Boxengasse fast in Heidfelds BMW-Sauber fuhr und dafür mit einer Durchfahrtstrafe belegt wurde.

    An der Spitze konnte Fisichella auf dem 7,004 Kilometer langen Kurs völlig überraschend das Tempo von Räikkönens Ferrari mitgehen. Für einen ernsthaften Angriff aber reichte es nicht. Am Ende ließ Räikkönen keinen Zweifel an seinem 18. Sieg im 151. Grand Prix und fuhr nach 44 Runden in 1:23:50,995 Stunden als Erster die Ziellinie.

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