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Vettel-Aus nach Unfall - Hamilton-Sieg in Türkei

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Vettel-Aus nach Unfall - Hamilton-Sieg in Türkei

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    Vettel-Aus nach Unfall - Hamilton-Sieg in Türkei
    Vettel-Aus nach Unfall - Hamilton-Sieg in Türkei Foto: DPA

    Gestikulierend und stocksauer stieg Vettel nach dem Unfall in der 40. Runde aus seinem demolierten Red Bull. "Offensichtlich bin ich jetzt nicht gerade der glücklichste Mensch auf Erden", sagte

    "Ich denke, ich habe das richtig gemacht. Gerade unter Teamkollegen ist sowas natürlich blöd, aber man sollte einem den nötigen Platz geben", meinte Vettel. Und der 22-Jährige aus Heppenheim erhielt nach dem spannenden Großen Preis der Türkei Rückendeckung von seinem Team. "Mark hat Sebastian keinen Platz gelassen", urteilte Red-Bull-Rennstallchef Christian Horner.

    "Mark hätte dieses Manöver nie machen dürfen", pflichtete Red-Bulls Motorsportbeauftragter Helmut Marko bei. Webbers Renningenieur habe dem Australier nicht mitgeteilt, dass er dem schnelleren Vettel, dem zudem Hamilton Druck von hinten machte, Platz machen sollte. "Das verstehe ich jetzt nicht so recht", meinte Webber. "Er (

    Profiteure der Kollision war neben Hamilton und Button auch Rekordweltmeister Michael Schumacher. Wie schon beim Großen Preis von Spanien fuhr er im Mercedes auf Platz vier. "Ich habe es nicht sofort mitbekommen", meinte Schumacher. Nachdem er über Boxenfunk gehört hatte, dass Webber nach dem Unfall langsamer geworden sei, "war schon mal kurz die Hoffnung da, das Podium erreichen zu können", meinte der siebenmalige Weltmeister. Teamkollege Nico Rosberg schaffte es auf den fünften Platz. Adrian Sutil wurde im Force India Neunter, Nico Hülkenberg im Williams 17., einen Rang vor Timo Glock im Virgin.

    Doch in aller Munde war das Manöver, das Vettel die mögliche erste WM-Führung in seiner Karriere kostete und Pole-Mann Vettel den dritten Sieg in Serie. "Ich war auf der inneren Seite, völlig überraschend hab ich das Auto verloren. Da gibt es nicht mehr viel zu sagen", meinte der Heppenheimer. "Ich denke, ich war nicht zu übereifrig."

    Immerhin rettete Webber mit Rang drei noch die Führung nach sieben WM-Läufen. Der Australier hat nun 93 Punkte, Weltmeister Button kam bis auf fünf Zähler heran (88), Hamilton (84) ist Dritter vor den Fernando Alonso (79), der es im 800. Grand Prix des Ferrari- Rennstalls nur auf Platz acht hinter seinen Teamkollegen Felipe Massa schaffte. Vettel ist Fünfter (78). In der Konstrukteurswertung gab Red Bull (171) die Spitze an McLaren (172) ab. "Jede Menge Punkte sind baden gegangen. Die Punkte wegwerfen ist ein unglaublicher Frust", räumte Teamchef Horner ein.

    Dabei lief zunächst alles nach Plan für seine "bis in die Haarspitzen motivierten Jungs". Während Webber seine Pole ungestört verteidigte, machten Vettel und auch Schumacher auf einen Schlag jeweils einen Platz gut, der 22-Jährige ließ Hamilton hinter sich und reihte sich auf Rang zwei ein. Sein 19 Jahre älterer Landsmann Schumacher passierte Button, Platz vier war der Lohn. Doch die Freude über die geglückten Manöver auf den ersten Metern des Rennen über insgesamt 309,396 Kilometer währte nur recht kurz.

    Hamilton, der am Ende 1:28:47,620 Stunden benötigte, und Button schnappten sich jeweils den Rivalen noch in der ersten Runde - dem ominösen F-Schacht am McLaren-Mercedes sei Dank. Dem geschätzten Vorteil von zusätzlich zehn Stundenkilometern, die die Konstruktion bringt, hatten Vettel und Schumacher nichts entgegenzusetzen.

    An der Spitze konnte Pole-Mann Webber vorerst unbeirrt Gas geben, auch nach dem Reifenwechsel führte er das Feld an. Nach dem besten Startplatz und anschließenden Siegen in Barcelona und in Monaco schien der 33 Jahre alte Australier auch im asiatischen Teil der Bosporus-Metropole seinem Saison-Hattrick entgegensteuern.

    Doch Vettel fuhr, was das Zeug hielt: Er saß Webber mit seiner am Vortag in der Qualifikation noch zickigen "Randy Mandy" im Nacken. Bis Runde 40, als er sein Überholmanöver startete, das letztlich Hamilton und Button die Führung bescherte. "Wir haben gut, wir haben fair gefightet. Wer will schon einen Crash?", meinte Button.

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