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Verfahren in Lausanne: "Wendepunkt" für Dopingkampf: Russland-Sperre vor Cas

Verfahren in Lausanne

"Wendepunkt" für Dopingkampf: Russland-Sperre vor Cas

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    Vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne beginnt am 2. November die Verhandlung zum Einspruch von Russland gegen die vierjährige Olympia-Sperre.
    Vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne beginnt am 2. November die Verhandlung zum Einspruch von Russland gegen die vierjährige Olympia-Sperre. Foto: Hannibal Hanschke/EPA/dpa

    Zum Start des Berufungsverfahrens über die Sperre Russlands wegen der Manipulation von Dopingdaten haben Experten vor einer Aufhebung der Strafe gewarnt.

    Sollten die Sanktionen nicht vom Internationalen Sportgerichtshof Cas bestätigt werden, würde dies "eine schreckliche Botschaft aussenden", sagte das dienstälteste IOC-Mitglied Richard Pound der ARD-Dopingredaktion. Der frühere Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada sieht die Sportwelt in dem seit Montag laufenden Prozess in Lausanne "an einem der wichtigsten Wendepunkte".

    Bis zum Donnerstag wird vor dem Cas der Einspruch Russlands gegen eine vierjährige Sperre verhandelt. Verhängt wurde der Bann von der Wada, weil Russland die eingeforderten Dopingdaten aus dem Moskauer Labor aus den Jahren 2012 bis 2015 vor der Übergabe manipuliert haben soll.

    Der Ausschluss würde, wenn er vom Cas bestätigt werden sollte, für die Sommerspiele 2021 Tokio und für die Winterspiele 2022 in Peking sowie für die Fußball-WM 2022 in Katar gelten. Russische Sportler dürften bei internationalen Ereignissen nur als neutrale Athleten antreten, wenn sie gewisse Anti-Doping-Bedingungen erfüllen.

    "Entweder, wir bekommen das richtig hin, oder es wird das Signal ausgesendet, dass zu viele Menschen oder Organisationen nicht wollen, dass der Kampf gegen Doping erfolgreich ist", mahnte Pound. Auch die deutsche Nationale Anti-Doping-Agentur hatte mitgeteilt, dass sie eine Bestätigung der Sperre erwarte. "Damit würde ein klares Zeichen gesetzt, dass ein solch massiver Betrug und die Missachtung der Regelwerke nicht ungestraft bleiben", befand die Nada.

    Wada-Chefermittler Günter Younger sieht zwar klare Beweise für die Löschung von Daten. "Was zu diskutieren ist, ist die Interpretation. Unsere Experten sagen, es war absichtlich. Die russische Seite sagt, das war ein Computer-Fehler. Das ist dann das, was der Cas entscheiden muss", sagte Younger der ARD.

    Der amtierende Generaldirektor der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada sieht durchaus Chancen für einen Erfolg des Einspruchs. Russland habe "wirklich starke Positionen und Argumente", zitierte das Branchenportal "insidethegames.biz" Michael Buchanow.

    Auch IOC-Doyen Pound ahnt offenbar, dass ein Erfolg der Russen keineswegs ausgeschlossen ist. Er sehe "sehr viele enge Verbindungen zwischen Verbänden und Russland, alle achtsam durch die Russen gepflegt", erklärte der 78-Jährige vielsagend. Neben dem Internationalen Olympischen Komitee sind auch eine Reihe weiterer Dachorganisationen wie der Eishockey-Weltverband sowie russische Einzelsportler als Streitparteien bei dem nicht-öffentlichen Prozess dabei.

    Die mündliche Verhandlung vor dem Cas soll bis Donnerstag abgeschlossen sein. Das Urteil wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

    © dpa-infocom, dpa:201101-99-170136/4 (dpa)

    Aussagen von Pound

    Wada-Sperre vom 9. Dezember 2019

    Wada-Mitteilung zur Aufhebung der Suspendierung der Rusada im September 2018

    Wada-Mitteilung vor der Verhandlung

    Cas-Mitteilung zur Anhörung

    Bericht von "insidethegames.biz"

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