Ein rätselhafter Fund bringt derzeit den mächtigsten Mann im bayerischen Fußballverband (BFV) in Bedrängnis. Wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, ist gegen Rainer Koch, Präsident des BFV und Vize-Präsident des des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Untreue eingeleitet worden.
Anfang Oktober hatten Steuerfahnder bei einer groß angelegten Razzia die DFB-Zentrale und die Privaträume von sechs hochrangigen aktuellen oder ehemaligen Funktionären des Verbandes unter die Lupe genommen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, belastet ein Fund, den die Ermittler im Haus des ehemaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel machten, Koch nun schwer.
Bei Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel fand sich eine nie abgeschickte Strafanzeige
In einem Kuvert soll demnach eine vorformulierte, aber nie abgeschickte Strafanzeige gegen ihn wegen des Verdachts auf Untreue, Bestechlichkeit und Betrug gesteckt haben. Adressiert soll das Papier an Behörden und Verbände gewesen sein. Grindel will sich zu dem Schreiben nicht äußern. Auch der BFV teilt auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass es hierzu keine Stellungnahme des Präsidenten geben werde. Die Staatsanwaltschaft hat aber mittlerweile reagiert und das Strafverfahren "wegen des Verdachts der Untreue" eingeleitet. Als erstes hatte am Samstag das ZDF darüber berichtet.
Für BFV-Präsident Rainer Koch ist es das zweite juristische Nachspiel
Für Koch ist es das zweite juristische Nachspiel, das aus der Razzia folgern könnte. Anlass für die Durchsuchung war der Verdacht der Steuerermittler, wonach der DFB insgesamt 4,7 Millionen Euro aus den Einnahmen der Bandenwerbung in den Jahren 2014 und 2015 nicht korrekt versteuert haben soll. Zu den sechs Personen, die im Fokus der Fahnder stehen, zählt auch Koch. Der 62-Jährige war zum Zeitpunkt der Abgabe der Steuererklärung 2014 Vizepräsident und Interims-Präsident des DFB.
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