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"Unglaublich": Puckjäger-Party macht Hoffnung

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"Unglaublich": Puckjäger-Party macht Hoffnung

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    «Unglaublich»: Puckjäger-Party macht Hoffnung
    «Unglaublich»: Puckjäger-Party macht Hoffnung Foto: DPA

    "Das war ein unvergesslicher Abend und ein Riesenschritt für uns", schwärmte Torwart Dennis Endras, stärkster Spieler beim sensationellen 2:1-Auftaktsieg nach Verlängerung gegen den Olympia-Zweiten USA. 77 803 Zuschauer im umgebauten Schalker Fußball-Tempel, so viele wie nie zuvor bei einem Eishockey-Spiel, hatten dem Außenseiter bei der gigantischen Eröffnungssause Flügel verliehen. "Einmalig", staunte Routinier Sven Felski, für den es schon die achte WM ist. "Gänsehaut-Feeling" verspürte 1:0-Torschütze Michael Wolf. Und Matchwinner Felix Schütz, der nach 21 Overtime-Sekunden den Siegtreffer erzielt hatte, versprach eine lange Party: "Das wird noch die nächsten Stunden so weitergehen."

    Begeistert war auch Bundespräsident Horst Köhler mit schwarz-rot-goldenem Schal um den Hals in die deutsche Kabine gestürmt und hatte jeden Spieler per Handschlag beglückwünscht. "Er hat ein großes Lächeln im Gesicht gehabt. Man hat gemerkt, dass er sich mit uns freut", berichtete Stürmer Alexander Barta.

    Der Bundestrainer allerdings spielte pflichtgemäß die Spaßbremse. "Das ist ein guter erster Schritt, aber auch nicht mehr. Der Weg ist noch weit", warnte Uwe Krupp. Die zwei Punkte aus der Eröffnungsparty sind wertlos, wenn die verbleibenden Gruppenspiele gegen Finnland und vor allem Dänemark verloren werden. Dann droht der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) wie beim Vorjahres-Desaster in Bern die Abstiegsrunde.

    "Du musst nicht nur ein Spiel gewinnen, du musst das richtige Spiel gewinnen", erklärte Krupp. "Die Realität ist knüppelhart für uns. Wir kämpfen ums Überleben. Unser Ziel hat sich nicht geändert", fügte der Coach hinzu.

    Ganz aber wollte sich der 44-Jährige dem Jubelrausch um seine Cracks nicht verschließen. "Toller Mannschaftsgeist, eine starke Torhüterleistung und eine unglaubliche Kulisse", fasste Krupp treffend zusammen.

    Über zwei Drittel hinweg war das DEB-Team gegen die mit 20 Spielern aus der nordamerikanischen NHL gespickte US-Truppe nahezu gleichwertig. Nur im Schlussabschnitt wurde die Fete nach dem Ausgleich von Ryan Carter (49.) zur Zitterpartie. "Wir haben unsere Sache sehr gut gemacht", lobte Kapitän Marcel Goc. "Das war absolut verdient. Wir haben uns zerrissen", befand Stürmer Philip Gogulla. "Goldene Trikots, goldene Leistung", dichtete

    Auch in seiner Rolle als Organisationschef geriet Reindl nach dem Mega-Event in Gelsenkirchen aus dem Häuschen. "Ich war komplett begeistert. Ich denke, dass man keinen besseren Start in eine Weltmeisterschaft haben kann", meinte er. Drei Jahre Vorarbeit und rund 1,2 Millionen Euro allein für die Eröffnung zahlten sich an diesem Abend aus.

    "Das war ein großer Kraftakt. Das zeigt, dass das Eishockey in Deutschland lebt", sagte DEB-Präsident Uwe Harnos. Nun setzt der WM-Gastgeber auf kräftigen Rückenwind und volle Hallen bei den weiteren 55 Turnierspielen in Köln und Mannheim. "Wir hoffen natürlich, dass der Funke auf beide Arenen überspringt", betonte Reindl.

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