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US-Open-Gewinner del Potro: Triumphator in Tränen

US-Open-Gewinner del Potro

Triumphator in Tränen

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    Juan Martin del Potro: US-Open-Gewinner 2009.
    Juan Martin del Potro: US-Open-Gewinner 2009.

    In der Stunde seines größten Triumphs sank Juan Martin del Potro zu Boden. Auf dem Rücken liegend, Arme und Beine von sich gestreckt, versuchte der 20-jährige Argentinier zu begreifen, was Sekunden zuvor passiert war.

    Del Potro hatte soeben nach fünf dramatischen Sätzen seinen dritten Matchball verwandelt. Nach über vier Stunden Spielzeit hatte der Newcomer am Montagabend die US-Open gewonnen, sein erster Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.

    3:6, 7:6 (7:5), 4:6, 7:6 (7:4), 6:2 - Zahlen, die der Tennisprofi nie vergessen wird. Denn nach seinem 6:2, 6:2, 6:2-Halbfinalsieg gegen Rafael Nadal bezwang er vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadion in New York jetzt den Weltranglistenersten, Roger Federer.

    Nach seinem Triumph ließ del Potro seinen Tränen freien Lauf. "Das ist der schönste Augenblick in meinem Leben", hatte er tags zuvor nach dem großartigen 6:2, 6:2, 6:2 gegen den Spanier Nadal gesagt. Nach seinem Final-Coup gegen den haushohen Favoriten muss nicht nur er nach neuen Superlativen suchen.

    Titelverteidiger, Seriensieger (der Schweizer gewann das Turnier in den letzten fünf Jahren), und nahezu perfekter Allrounder auf der einen, unerfahrener Neuling auf der anderen Seite: Die Rollen vor dem Match schienen klar verteilt.

    Und genauso schien das Finale zu laufen: Federer kam besser in die Partie und holte sich zügig den ersten Satz. Im siebten Aufeinandertreffen deutete alles auf den siebten Sieg des Schweizers hin. Doch dann kam der Wendepunkt im zweiten Satz: Del Potro nahm Federer den Aufschlag beim Stand von 4:5 ab, siegte im Tie-Break.

    Der Auftakt zu einem emotionalen Duell. Der Argentinier kämpfte, reduzierte seine Fehlerquote und behielt in einem hochklassigen Match im fünften Satz die Nerven.

    "Es ist unglaublich, wie schnell der Junge gelernt hat", sagte Altmeister John McEnroe am TV-Mikrofon über die neue Nummer fünf der Weltrangliste. Als erster Nicht-Europäer seit 2004 holte sich der Argentinier die Krone bei einem Grand-Slam-Turnier. Damals siegte sein Landsmann Gaston Gaudio bei den French Open.

    Del Potro kassiert ein Preisgeld von 1,6 Millionen Dollar plus einer Prämie von 250 000 Dollar für Platz drei in der US-Turnierserie. Er ist der zweite Argentinier nach Guillermo Vilas 1977, der die US Open gewinnen konnte.

    Federer, der die unverhoffte Niederlage erhobenen Hauptes und sogar lächelnd ertrug, lobte seinen Bezwinger und meinte: "Er war heute besser und hat es verdient." Federer scheiterte in seinem 21. Major-Endspiel zum sechsten Mal Als Trost bekam der Weltranglisten-Erste 800.000 Dollar.

    Von Christian Paul und unseren Nachrichtenagenturen

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