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US Open: Becker-Schützling Djokovic gewinnt trotz dramatischer Szene

US Open

Becker-Schützling Djokovic gewinnt trotz dramatischer Szene

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    Ein Tea, das offenbar erfolgreich zusammenarbeitet: Novak Djokovi und Coach Boris Becker.
    Ein Tea, das offenbar erfolgreich zusammenarbeitet: Novak Djokovi und Coach Boris Becker. Foto: Daniel Murphy dpa

    Die Tenniswelt musste lange warten, bis sie ihren beiden Giganten zusehen durfte. Das Duell von Novak Djokovic und Roger Federer, Nummer eins und Nummer zwei der Weltrangliste, startete wegen starken Regenfällen erst mit dreistündiger Verspätung in Flushing Meadows.  Es war ein dramatisches, packendes Finalmatch der US Open, das Djokovic 6:4, 5:7, 6:4, 6:4 gegen seinen Schweizer Rivalen gewann.

    Beide Kontrahenten wirkten ungewohnt nervös, als sie aufgrund des Regens auf ihre 42. Begegnung warteten. Die fast 24 000 Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadium in New York waren mehrheitlich klar auf der Seite des 34-jährigen Schweizers Federer.

    Federer verpasste somit seinen 18. Grand-Slam-Titel. Dennoch fand er positive Worte zu der Begegnung: "Es war ein großes Match. Es ist eine gute Rivalität - vielleicht nicht heute Abend", sagte Federer bei der Siegerehrung. "Mein Spiel geht in die richtige Richtung. Das klingt komisch, wenn man nach fünf Titeln gerade ein Finale verloren hat. Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder, Leute."

    Die Rivalität zwischen Novak Djokovic und Roger Federer führt zu hochklassigen Begegnungen

    Novak Djokovic wird nach seinem US Open-Sieg gefeiert.
    Novak Djokovic wird nach seinem US Open-Sieg gefeiert. Foto: Kena Betancur afp

    Und auch Djokovic fand achtungsvolle Worte für seinen Gegner, nachdem er die Matchstatistik auf 21 zu 21 ausgeglichen hatte. "Roger kitzelt immer das Beste aus einem heraus. Das war von meiner Seite auch nötig, um diese Trophäe zu holen", sagte Djokovic. Für Djokovic ist es der insgesamt zehnte Grand-Slam-Erfolg und der dritte in diesem Jahr, dafür erhielt der 28-jährige Serbe ein Preisgeld von 3,3 Millionen Dollar. Der Schützling von Boris Becker hatte auch schon die Australian Open gewonnen und nur das Finale der French Open verloren.

    Die Partie hätte indes auch viel unspektakulärer zu Ende gehen können. Djokovic rutschte in der Anfangsphase aus und zog sich Schürfwunden an Ellenbogen und Knie zu. Das Spiel an sich begann ausgeglichen, doch war Federer durchgehend zu ineffektiv. Erst nach sieben Minuten und drei Breakbällen brachte Federer zum Auftakt sein Aufschlagsspiel durch und verlor dann das nächste.

    Der 34-jährige Federer verpasste trotz zahlreicher Chancen bis zum Schluss seinen 18. Grand-Slam-Titel. Er nutzte nur vier von 23 Breakbällen, Djokovic dagegen sechs von 13.

    Das ist Novak Djokovic

    Nationalität: Serbien

    Alter: 24

    Geburtsort: Belgrad

    Wohnort: Monte-Carlo

    Größe: 1,88 Meter

    Gewicht: 79 Kilogramm

    Familienstand: ledig

    Profi seit: 2003

    Karriere-Preisgeld: ca. 35,4 Millionen Dollar

    Größte Erfolge: 29 Turniersiege, darunter fünf Grand-Slam-Erfolge (Melbourne 2008, 2011, 2012 Wimbledon 2011, US Open 2011)

    Weltranglistenposition: 1.

    Doch insgesamt begann die Nummer eins besser, vergab beim 5:3 den ersten Satzball und machte es danach mit eigenem Service besser. Federer hatte bis dahin im gesamten Turnier nur zweimal gegen Philipp Kohlschreiber seinen Aufschlag nicht durchgebracht, im Endspiel passierte es ihm im ersten Satz gleich zweimal. Es war zudem seit Wimbledon sein erster Satzverlust nach 28 gewonnenen Durchgängen.

    Novak Djokovic war der effektivere Spieler

    Erst danach wurde Federer wie angekündigt offensiver und versuchte, die Punkte kurz zu halten, weil Djokovic bei längeren Ballwechseln Vorteile hatte. Damit stiegen Niveau und Spannung im 42. Duell der beiden. Bei einer 5:4-Führung konnte der Eidgenosse zwei Satzbälle nicht nutzen, wenig später verwertete er dann die vierte Chance.

    Mit wechselndem Erfolg streute er in seinem ersten US-Open-Finale seit 2009 den viel diskutierten Halbvolley-Return fast von der Aufschlaglinie ein. Nach Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten und Breaks zum 2:2 ließ Federer zwei Chancen zum 5:3 aus und wurde bestraft. Djokovic schlug in seinem sechsten Endspiel im Stadtbezirk Queens dank starker Defensive und Druck von der Grundlinie beim 5:4 zur 2:1-Satzführung auf. Erneut ließ Federer zwei Chancen zum Break ungenutzt, das nutzte die Nummer eins der Welt.

    In seinem 27. Grand-Slam-Finale verlor der Schweizer Altmeister nach weiteren leichten Fehlern im vierten Satz gleich wieder seinen Aufschlag. Djokovic überstand in seinem 18. großen Endspiel nach der 5:2-Führung noch späte Aufholjagd und drei Breakbälle zum 5:5. Ihm reichte nach gut drei Stunden Stunden ein Matchball zum 21. Sieg über Federer. BR-, dpa

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