Der Reck-Olympiazweite aus Wetzlar und die Mannheimerin, die am Sonntag ihren 19. Geburtstag feierte, setzten sich in einem begeisternden Finale mit 30,200 Punkten vor den Cup-Verteidigern Claudia Capelli und Giulia Steingruber (Schweiz/29,650) und dem zweiten deutschen Duo mit Marcel Nguyen/Kim Bui (Unterhaching/Stuttgart/29,550) durch.
"In Zürich vor dieser Kulisse zu gewinnen, ist immer geil", meinte Hambüchen nach seinem Erfolg. Es war erst der dritte Erfolg für ein deutsches Turn-Paar bei der seit 1984 ausgetragenen Traditionsveranstaltung, nachdem 2009 auch Kim Bui mit Matthias Fahrig (Halle/Saale) gewonnen hatte. "Aber natürlich hat man immer die Befürchtung, dass auch mal was schiefgeht. Heute hat fast alles gepasst", meinte Hambüchen zu seinem ersten internationalen Auftritt seit London vor 6000 begeisterten Zuschauern im Züricher Hallenstadion.
Nach der Vorrunde waren Hambüchen und Seitz noch auf Platz drei gelandet, weil der Reckspezialist an seinem Lieblingsgerät beim Tkaschew-Salto zu weit an die Stange kam und damit einige geplante Elemente umbauen musste. "Ich habe ganz schön improvisiert", räumte er ein. Auch im Finale stand der Sieg lange auf der Kippe, obwohl Hambüchen mit seiner Reck-Übung (Ausgangswert 6,9/15,85 Punkte) diesmal zu beeindrucken wusste.
Auch die Olympia-Fünfte Elisabeth Seitz kam an ihrem Ehrentag gut zurecht und punktete vor allem an ihrem Lieblingsgerät Stufenbarren und verbuchte im Vorkampf beim Ausgang von 6,1 Zählern einen Spitzenwert mit 14,55 Punkten.
Dennoch hätte Marcel Nguyen, der doppelte Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von London, mit seiner letzten Übung die Konkurrenz noch zugunsten seines Duos entscheiden können. Doch der Unterhachinger patzte bei seinem Tsukahara-Abgang am Barren und vergab damit die große Chance, gemeinsam mit Kim Bui die starke Konkurrenz aus Deutschland zu bezwingen. (dpa)