Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Tuchel und das ZDF: Bundesliga: Zwei Lappalien als Aufreger

Tuchel und das ZDF

Bundesliga: Zwei Lappalien als Aufreger

    • |
    Thomas Tuchel, Trainer des FSV Mainz 05, könnte sich nach Niederlagen auch mal auf die Zunge beißen.
    Thomas Tuchel, Trainer des FSV Mainz 05, könnte sich nach Niederlagen auch mal auf die Zunge beißen. Foto: dpa

    Der FC Bayern kommt in der Bundesliga einfach nicht in Fahrt, der 1. FC Köln fällt zurück in bekannte Verhaltensmuster und Frankfurt gibt weiter den Serientäter. Auf den ersten Blick war der elfte Spieltag einer der langweiligeren. Auf den zweiten Blick auch.

    Gut, er war nicht besonders aufregend. Außer vielleicht, man drückt den Münchnern die Daumen. Oder den Gladbachern. Abgesehen davon: fad. Bei der Samstagabendgestaltung (Sportschau, Sportstudio) dann aber doch zwei Aufreger. Die eigentlich gar keine sind, weil sie unglaublich nebensächlich sind. Aber: Kleinigkeiten entscheiden Spiele. Und

    1. Thomas Tuchel ist ein ausgezeichneter Trainer. Wissen alle, muss nicht extra betont werden. Was Tuchel im vergangenen Jahr aus dem FSV Mainz 05 gemacht hat, verdient schlichtweg Respekt. Was aber Tuchel nach den wenigen Niederlagen seiner Mainzer in die Mikrophone spricht, erinnert an eine Leberwurst, Gemütszustand: beleidigt. Nach dem 0:1 beim SC Freiburg brauchte er dann auch nicht lange, um den Schuldigen auszumachen. Der Schiedsrichter wars. Wolfgang Stark hatte einfach so auf Elfmeter entschieden, nachdem der Mainzer Niko Bungert Gegenspieler Oliver Barth im Strafraum umgerissen hatte. Also lamentierte Tuchel. Derartige Situationen gebe es ein Dutzend Mal im Spiel, eine Partie würde nur noch aus Elfmetern bestehen und das sei ja dann wohl doch nicht ganz die Essenz der Spielidee. Was er dabei übersah war, dass Bungert weit über das handelsübliche Zupfen bei Standards hinausging. Barth hatte keine Chance, an den Ball zu kommen. Sollten derartige Freistil-Einlagen nicht mit einem Pfiff geahndet werden, würde sich die Situation bald umdrehen. Dann gibt es eben keine Tore mehr nach Standards. Dass Tuchel seinen Spieler in Schutz nehmen will, ist verständlich. Dass er nach dem Spiel noch erregt ist ob der Niederlage, ist es ebenso. Den Schiedsrichter zur Ursache allen Übels zu ergehen, ist es nicht.

    2. Bastian Schweinsteiger hat gegen Borussia Mönchengladbach eine überragende erste Halbzeit gespielt. Hat erst mit einem Kopfball die Latte getroffen, anschließend mit einem feinen Hackentor die Führung für den FC Bayern erzielt. Außerdem war er Ausgangspunkt der meisten Münchner Angriffe. Allerdings: Er hat eben auch einen Elfmeter verschossen. Es wäre das 3:1 und somit wohl die Vorentscheidung gewesen. Blöd für ihn, dumm für die Bayern. Aber so etwas passiert eben. Sah der Reporter des Aktuellen Sportstudios auf dem ZDF anders. Weil Schweinsteiger seinen Anlauf kurz unterbrach, um eine Reaktion des Torwarts anzuwarten, urteilte der Reporter gleich mal: "überheblich". Ein etwas hartes und wahrscheinlich auch falsches Urteil für das branchenübliche Vorgehen Schweinsteigers. Zur Erinnerung: Der Ball prallte an den Pfosten, war schlichtweg ein wenig zu unplatziert geschossen. Was den Reporter auch noch dazu bewog, Schweinsteiger "Firlefanz" bei der Ausführung zu unterstellen.

    Zwei Kleinigkeiten, beide haben mich aufgeregt. Jetzt ist dann auch wieder gut, wollte das nur mal loswerden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden