Radprofi Tony Martin hat bei der 98. Tour de France das Einzelzeitfahren gewonnen. Im Kampf gegen die Uhr über 42,5 Kilometer quer durch die Alpenstadt Grenoble benötigte der Cottbuser am Samstag 55:33 Minuten. Damit war der 26-Jährige aus dem HTC-Highroad-Team 1:42 Minuten schneller als der Olympiasieger und viermalige Weltmeister Fabian Cancellara (Leopard Trek) aus der Schweiz, der zunächst Platz vier im Zwischenklassement einnahm.
"Ich hatte von Anfang an ein super Feeling. Ich bin super zufrieden", sagte Martin im Ziel. Es ist der erste Etappensieg eines Deutschen bei der diesjährigen Tour.
Sogar Cadel Evans ließ Martin hinter sich. Evans wurde Zweiter beim Zeitfahren, schlüpfe aber ins Gelben Trikot von Thomas Voeckler. Der Tour-de-France-Sieg ist dem Australier damit nicht mehr zu nehmen. Die Schleck-Brüder konnten in den Kampf um den Tour-Sieg nicht mehr eingreifen. Sie müssen sich in Paris mit den Podiumsplätzen zwei und drei begnügen.
Die Norweger Thor Hushovd und Edvald Boasson Hagen fuhren beim Zeitfahren am Samstag wegen des Attentats in ihrem Heimatland mit Trauerflor. "Ich bin völlig am Boden zerstört von dieser Tragödie. Es bricht mir das Herz und es lässt all das, was wir hier machen, nebensächlich erscheinen. Ich werde die Tour fortsetzen und für alle Norweger fahren", sagte Hushovd. dpa/AZ