Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Tour de France: Nach positivem Dopingtest: Polizei verhört Frank Schleck

Tour de France

Nach positivem Dopingtest: Polizei verhört Frank Schleck

    • |
    Frank Schleck ist bei der Tour auffällig geworden. Foto: Guillaume Horcajuelo dpa
    Frank Schleck ist bei der Tour auffällig geworden. Foto: Guillaume Horcajuelo dpa

    Frank Schleck - Tour de France 2012 - der erste positive Dopingbefund. Wie der Radsport-Weltverband (UCI) am gestrigen Dienstagabend erklärte, wurde beim Spitzenfahrer und Gesamtdritten von 2011 Diuretikum gefunden. Das oft zur Verschleierung von Dopingmitteln eingesetzte Medikament Xipamid steht zwar nicht auf der Liste der verbotenen Substanzen - dennoch nahm das Team RadioShack den Luxemburger kurz nach Bekanntwerden des Befundes aus dem Rennen. Schleck wurde am Abend von der Polizei in Pau verhört. "So ist der Berg eben"

    Positiver Dopingtest von Frank Schleck schockt Tour - Polizeiverhör

    "Ich bin aus allen Wolken gefallen", wurde der Fahrer in der Online-Ausgabe der Zeitung "Luxemburger Wort" zitiert. Nach Informationen des "Luxemburger Tageblatts" erstattete Schleck Anzeige gegen Unbekannt, weil ihm etwas untergeschoben worden sein soll. "Bei meinem Leben und bei meiner Familie, bin ich sicher, dass er nichts genommen hat", sagte Andy Schleck, der Tour-Sieger 2010 und jüngere Bruder des Verdächtigten, der Zeitung "Le Parisien".

    Schleck und sein Bruder reagierten fassungslos

    Frank Schleck soll freiwillig auf ein Polizeirevier gegangen sein, möglicherweise um einer Verhaftung zu entgehen. Er wurde auch von Ermittlern der Sonderheit OCLAESP - der in Frankreich auch für Doping zuständigen Behörde für die öffentliche Gesundheit - verhört, wie die französische Nachrichtenagentur AFP meldete. Gegen 23.30 Uhr habe er das Revier verlassen.

    Urinprobe Schlecks vom 14. Juli

    Der positive Befund resultierte aus einer Urinprobe Schlecks vom 14. Juli, als das Tour-Peloton nach Cap d'Agde ans Mittelmeer fuhr. Schleck hat vier Tage Zeit, die Öffnung der B-Probe zu verlangen. Mindestens bis dahin gilt er als unschuldig, wie sein Team betonte. Dennoch wurde er unverzüglich aus der Tour genommen, um die Fortführung der Rundfahrt "in Ruhe" zu gewährleisten. Die restlichen Fahrer der Mannschaft, darunter die Deutschen Andreas Klöden und Jens Voigt, sollten am Mittwoch in Pau wieder am Start stehen. 99. Tour de France: Erster Dopingfall

    Am Dienstagabend, dem zweiten Tour-Ruhetag - stattete die Polizei dem RadioShack-Teamhotel in Pau einen Besuch ab. Die Einsatzkräfte blockierte dabei den Eingang zum Hotel, vor dem sich bereits viele Reporter eingefunden hatten. Entgegen erster Meldungen seien die Zimmer von der Polizei aber nicht durchsucht worden.

    Berüchtigtes Labor Chatenay-Malabry

    Schlecks positiven Befund lieferte das bei Dopern berüchtigte Labor Chatenay-Malabry am Stadtrand von Paris. Dort wurden 1999 auch die positiven und erst sechs Jahre später analysierten EPO-Proben von Tour-Rekordsieger Lance Armstrong untersucht. Di Gregorio: "Habe nie absichtlich gedopt!"

    Schleck steht nicht zum ersten Mal unter Dopingverdacht. Der Luxemburger musste 2008 nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zugeben, dem spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes Geld überwiesen zu haben. Weil ihm die Luxemburger Anti-Doping-Agentur glaubte, dass er den Skandal-Mediziner nur für Trainingspläne und nicht für Doping bezahlt hatte, wurde er nicht gesperrt. dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden