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Tour de France: Die Tour der Knochenbrüche

Tour de France

Die Tour der Knochenbrüche

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    Richie Porte stürzte auf der letzten Abfahrt schwer.
    Richie Porte stürzte auf der letzten Abfahrt schwer. Foto: Christophe Ena (dpa)

    Dass Richie Porte am Montag im Centre Hospitalier Metropole Savoie in Chambéry "nur" mit einem Becken- und einen Schlüsselbeinbruch aufwachte, grenzt an ein Wunder. Keine 24 Stunden nach seinem Horrorsturz konnte er schon wieder lachen. Zwar noch ein wenig blass im Gesicht, streckte der Australier aus dem Krankenbett den Daumen bereits wieder nach oben. "Ich habe noch Schmerzen, aber es geht mir schon besser", sagte Porte und betonte: "Ich habe den Crash gesehen, und ich muss sagen, dass ich Glück hatte, mit den Verletzungen davongekommen zu sein."

    Der Ire Daniel Martin klagte dagegen die Organisatoren an. "Es war sehr rutschig und ich denke, die Veranstalter haben bekommen, was sie wollten". Der Teamkollege von Marcel Kittel war bei dem Horror-Crash von Porte mitgerissen worden, konnte die Etappe aber ohne schwerere Blessuren beenden. Es war nicht der einzige schlimme Sturz bei dem zweifelhaften Spektakel am Sonntag mit drei Bergen der höchsten Kategorie. Gleich fünf Fahrer mussten das Rennen beenden. "Rücksichtslos", schrieb das Tour-Organ L’Equipe.

    Seit Jahren geht bei den Veranstaltern der Trend dahin, im Kampf um die Einschaltquoten eine immer noch größere Show zu bieten. So wurden in der Vergangenheit auch Kopfsteinpflaster-Passagen aus dem Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix eingebaut oder es ging über die glitschige Passage du Gois auf die Insel Noirmoutier. Die Fahrer machen bei der Aussicht auf Ruhm und Verträge das Spiel mit und gehen an ihre Grenzen – und darüber hinaus.

    Neben Porte war die Tour auch für Froomes Edelhelfer Geraint Thomas (Schlüsselbeinbruch) beendet. Alejandro Valverde hatte beim ersten Zeitfahren im rheinischen Regen einen Kniescheibenbruch erlitten, sein spanischer Landsmann Ion Izagirre einen Lendenwirbelbruch. Für beide Profis dürfte die Saison gelaufen sein. Ähnliches gilt für Ex-Weltmeister Mark Cavendish, der beim Sprint in Vittel von Peter Sagan in die Absperrgitter gedrängt worden war und einen Schulterblattbruch erlitt. dpa

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