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Tour de France 2019: Emanuel Buchmann ist die deutsche Hoffnung im Radsport

Tour de France 2019

Emanuel Buchmann ist die deutsche Hoffnung im Radsport

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    Emanuel Buchmann könnte als erster deutscher Fahrer seit Andreas Klöden 2006 unter die ersten Fünf fahren.
    Emanuel Buchmann könnte als erster deutscher Fahrer seit Andreas Klöden 2006 unter die ersten Fünf fahren. Foto: Stefan Tabeling, dpa

    Es ist ein Anblick, an den sich Radsportfans nur noch mit Anstrengung erinnern: Die Tour de France geht in die entscheidende Phase und ein Deutscher ist im Gesamtklassement hervorragend positioniert. Emanuel Buchmann, den alle nur mit seinem Spitznamen "Emu" rufen, ist am Montag auf den fünften Platz vorgefahren.

    Der Rückstand auf den führenden Franzosen Julian Alaphilippe beträgt lediglich eine Minute und 45 Sekunden – und nun beginnt erst noch jener Teil der Rundfahrt, der Buchmann am ehesten liegt: die Bergetappen. Ehe am Donnerstag die mühevolle Kletterei in den Pyrenäen startet, stehen heute noch einmal die Sprinter im Fokus. "Meine Beine sind noch gut und auch mental bin ich gut drauf. Wir können loslegen", freut sich der 26-Jährige auf die Plackerei. Möglicherweise ist dann ein wenig mehr drin als ein Platz unter den besten Zehn. Den nämlich hatte der Ravensburger als Ziel ausgegeben.

    Tour de France 2019: Buchmann ist erstmals Kapitän seines Teams

    Im Alter von 13 Jahren fing er mit dem Radsport an. Fünf Jahre fuhr er in der Bundesliga, ehe er sich dem Team Bora-Argon anschloss und Profi wurde. Im ersten Profi-Jahr gewann er direkt die deutschen Straßenmeisterschaften und landete nach einer Tour-Etappe 2015 auf Rang drei.

    Maximilian Schachmann (l) traut Emanuel Buchmann viel zu.
    Maximilian Schachmann (l) traut Emanuel Buchmann viel zu. Foto: Clara Margais (dpa)

    Nun will er den nächsten Schritt gehen. Buchmann startet erstmals als Kapitän seines Teams Bora-hansgrohe. In diese Rolle müsse er aber erst noch hineinwachsen, sagt der 26-Jährige. Große Ansagen am Tisch oder im Bus mache er als Kapitän jedenfalls nicht. Während des Rennens scheue er sich aber nicht, Kommandos zu geben. Aber auch Motivation der Teamkollegen und Kritik seien ihm wichtig.

    Für den Radprofi Buchmann ist bei der Tour de France "alles möglich"

    Sein Teamchef Ralph Denk lobt ihn in den höchsten Tönen. Ebenso Teamkollege Maximilian Schachmann auch. Er denkt, dass für den 1,81 Meter großen Profi bei der aktuellen Tour de France "alles möglich" ist. Generell gilt Buchmann als größte deutsche Radsporthoffnung seit Jan Ullrich. Ihm wird zugetraut, die Tour de France sehr weit vorne abzuschließen. Für den Gesamtsieg fehlt es ihm aber wohl an Qualitäten im Zeitfahren.

    Im Gegensatz zu den meisten deutschen Profis, die ihre Stärken im Sprint haben, ist Buchmann ein starker Bergfahrer. Leicht gebaut, eine hohe Trittfrequenz und wenig Probleme damit, Anstiege über eine längere Strecke hinweg zu meistern, – diese Qualitäten zeichnen den 62-Kilo-Mann in den Bergen aus. Damit er seinen Körper auf diesem Niveau hält, hat er nicht nur sein Team als Ansprechpartner, sondern auch seine österreichische Freundin Claudia. Sie ist Ernährungsberaterin. Aber "Emu", der seit zwei Jahren am Bodensee wohnt, achtet auch selbst auf seine Ernährung. Denk sagt über ihn, dass er "schon schlecht einschläft, wenn er mal ein Eis isst".

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