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Tischtennis: Bolls Sieg reicht nicht

Tischtennis

Bolls Sieg reicht nicht

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    Trotz des Sieges von Timo Boll gegen den Olympiasieger Zhang Jike musste sich die deutsche Mannschaft dem Topfavoriten aus China geschlagen geben.
    Trotz des Sieges von Timo Boll gegen den Olympiasieger Zhang Jike musste sich die deutsche Mannschaft dem Topfavoriten aus China geschlagen geben. Foto: dpa

    London So nah dran und doch noch weg: Deutschlands Tischtennis-Herren um den überragenden Timo Boll schwankten nach der 1:3-Niederlage gegen Top-Favorit China im Olympia-Halbfinale zwischen Stolz und Enttäuschung. „Wir haben die Chinesen ins Wanken gebracht, aber es hat immer noch nicht ganz gereicht“, kommentierte der WM-Dritte Boll ein Match, das 6000 Zuschauer faszinierte und das die scheinbar unbezwingbaren Chinesen mächtig zittern ließ.

    Viel Zeit zum Grübeln über das letzte Quäntchen, das noch fehlt, hat das Trio des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) nicht. Im Kampf um die Bronzemedaille ist am Mittwoch Hongkong die letzte Hürde. China trifft im Londoner Finale auf Südkorea. Die

    „Das war sensationell und großer Sport. Wenn die Motivation so bleibt, dann wird es Bronze“, lobte der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière die erbitterte Gegenwehr des deutschen Teams und die riesige Stimmung.

    Im Mittelpunkt der Ovationen stand Top-Star Boll. Nach seinem frühen Einzel-Aus wirkte der 31 Jahre alte Linkshänder wie ausgewechselt. Der Rekord-Europameister zwang den frisch gekürten Olympiasieger und Weltmeister Zhang Jike in vier Sätzen in die Knie. „Ich bin froh, dass ich gezeigt habe, was ich spielen kann“, sagte der Düsseldorfer nach seiner Weltklasse-Leistung. „Wenn einer so zurückkommt, zeigt das, was für ein Sportler in ihm steckt“, lobte Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig den Ausnahmespieler.

    21 Niederlagen in 21 Pflicht-Länderspielen

    Bolls Ausgleich zum 1:1 war nicht die einzige Chance, um die Negativserie von 21 Niederlagen in 21 Pflicht-Länderspielen zu beenden. Im Auftakteinzel führte der Olympia-Dritte Dimitrij Ovtcharov 9:7 im dritten Durchgang gegen Ma Long, ehe er vier Punkte in Serie abgab, darunter einen sogenannten Elfmeter. Bei einer deutschen 2:0-Führung wäre die Partie möglicherweise mit einer Sensation ausgegangen.

    Doch so spielte das eher ungewöhnliche Spielsystem mit einem Doppel und vier Einzelbegegnungen China bei der Neuauflage des Olympia-Endspiels von Peking 2008 und des WM-Finales vom Mai in Dortmund in die Karten. Das Doppel Boll/Steger und der deutsche Meister Bastian Steger in seiner Partie gegen Ma Long hatten das Nachsehen.

    Trainer und Spieler richteten den Fokus schnell auf das Spiel um Platz drei am Mittwoch gegen Hongkong. „Wenn wir so loslegen wie gegen China, dann haben wir eine gute Chance“, sagte Boll. (dpa)

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