Auf dem "Fan-zu-Fan-Marktplatz" haben Kartenbesitzer, die ihre Tickets nicht nutzen wollen oder können, die Möglichkeit, diese ganz legal an andere Olympia-Fans zu verkaufen. Was nicht nur für alle lohnend ist, die in den ersten drei Verkaufsphasen leer ausgegangen sind, sondern auch für das VANOC: 20 Prozent vom Erlös eines privaten Handels kassieren die Olympia-Macher.
"Der Fan-zu-Fan-Marktplatz" ist der sicherste Weg in Kanada und anderen Ländern, noch Tickets zu ergattern. "Wir garantieren, dass Karten, die auf dieser Webseite gekauft werden, echt sind", sagt Caley Denton. Gleichzeitig warnt der VANOC-Vizepräsident für Ticketing und Marketing damit vor inoffiziellen Kanälen, auf denen ebenfalls Karten angeboten werden.
Auf der populären Plattform "Craigslist" werden Tickets für das Eishockey-Endspiel zum Preis von 4500 kanadischen Dollar (3076 Euro) gehandelt. Regulär kostet der beste Platz im Canada Hockey Place am Schlusstag der Winterspiele 775 Dollar (530 Euro). Eine andere Webseite offeriert Final-Tickets zu Preisen zwischen 3265 Dollar (2227 Euro) für Sitze direkt unterm Hallendach bis zu 172 000 Dollar (117 000 Euro) für eine komplette Suite. Doch wer hier zuschlägt, riskiert, dass der vermeintliche Höhepunkt der Winterspiele für ihn zum absoluten Tiefpunkt wird - weil er womöglich draußenbleibt.
Ein zweites VANOC-Internet-Forum lockt nicht nur mit erstklassigen Eintrittskarten für besonders begehrte Veranstaltungen, es bietet zudem echten Nervenkitzel: Per Versteigerung sollen die Ticket-Erlöse maximiert werden. So werden Eintrittskarten für die Eröffnungsfeier im BC Place Stadium - die beste kostet regulär 1100 Kanada-Dollar (752 Euro) -, für Eiskunstlauf im Pacific Coliseum oder für Eisschnelllauf im schmucken Richmond Olympic Oval versteigert. Auch das wohl heißeste Ticket der Stadt - für das Eishockey-Finale am 28. Februar - ist bei VANOC per Versteigerung zu haben. Um wie viel die regulären 775 Dollar überboten werden müssen, verrät die Webseite natürlich nicht.
Auch wer seine Olympia-Eintrittskarte selbstlos einer karitativen Organisation spenden möchte, ist auf der VANOC-Seite richtig. Ziel der Olympia-Macher ist es, leere Sitze in den Arenen buchstäblich um jeden Preis zu vermeiden.
Mit erschwinglichen Ticket-Preisen wollte VANOC von Anfang an für volle Ränge und damit beste Stimmung sorgen. Von den 1,6 Millionen Eintrittskarten für Olympia gingen 100 000 zum Preis von nur 25 kanadischen Dollar (17 Euro) in den Verkauf. Die Hälfte der Tickets kostet 100 Dollar (68 Euro) oder weniger. Es wird erwartet, dass die Winterspiele in Vancouver und Whistler als "Ausverkauft" in die Olympia-Geschichte eingehen. VANOC rechnet mit Ticket-Einnahmen in Höhe von etwa 215 Millionen Kanada-Dollar (147 Millionen Euro).