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Terror: 15 Anschläge bei EM 2016 geplant? Franzose mit Sprengstoff festgenommen

Terror

15 Anschläge bei EM 2016 geplant? Franzose mit Sprengstoff festgenommen

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    Vier Tage vor dem Anpfiff der Fußball-EM hat der ukrainische Geheimdienst die Festnahme eines Franzosen bekanntgegeben, der vor und während der EM Anschläge geplant haben soll.
    Vier Tage vor dem Anpfiff der Fußball-EM hat der ukrainische Geheimdienst die Festnahme eines Franzosen bekanntgegeben, der vor und während der EM Anschläge geplant haben soll. Foto: Christophe Saidi (dpa)

    Mit der Festnahme eines verdächtigen Franzosen hat der ukrainische Geheimdienst SBU nach eigenen Angaben Anschläge während der am Freitag startenden Fußball-EM verhindert. Der 25-Jährige sei bereits am 21. Mai mit einem gewaltigen Waffen- und Sprengstoffarsenal an der ukrainisch-polnischen Grenze festgenommen worden, sagte SBU-Chef Wassil Gryzak am Montag. Er soll unter anderem

    "Dem SBU ist es gelungen, 15 Terroranschläge zu verhindern, die vor und während der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich geplant waren", sagte Gryzak. Bei seiner Festnahme an der ukrainisch-polnischen Grenze soll der Franzose 125 Kilogramm TNT-Sprengstoff, zwei Panzerfäuste, fünf Kalaschnikows, mehr als 5000 Schuss Munition sowie 100 Zünder in seinem Lieferwagen transportiert haben.

    Gryzaks Schilderungen lassen den Festgenommenen wie einen Rechtsextremen erscheinen, nicht wie einen Islamisten: Der 25-Jährige lehne die französische Politik eines "massiven Zuzugs von Ausländern nach Frankreich, die Verbreitung des Islam und die Globalisierung" ab, sagte der Geheimdienstchef.

    Dem SBU zufolge reiste der Franzose im Dezember 2015 in die Ukraine und gab sich als Freiwilliger aus, um mit militärischen Einheiten im Osten des Landes Kontakt aufzunehmen. "Er suchte nach Möglichkeiten, Waffen, Sprengstoff und andere Ausrüstung zu kaufen", sagte Gryzak. Vom SBU veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen einen Mann mit unkenntlich gemachtem Gesicht, der Waffen in einen Lieferwagen packt, ebenso seine Festnahme und das gefundene Waffen- und Sprengstoffarsenal.

    Terror-Verdächtiger festgenommen: Mann in Frankreich nicht polizeibekannt

    Französische Medien hatten bereits am Freitag über die Festnahme des Mannes in der Ukraine berichtet. Der 25-Jährige, der in einem landwirtschaftlichen Betrieb als Besamer arbeitet, ist in Frankreich nicht polizeibekannt. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in dem ostfranzösischen Dorf Nant-le-Petit wurde nach Angaben aus Polizeikreisen lediglich ein T-Shirt mit einem Emblem einer rechtsextremen Gruppe beschlagnahmt.

    Die Polizeikreise hielten sich bei der Frage eines möglichen Motivs des Mannes bedeckt - auch, weil die Ukraine auf eine Bitte um internationale Amtshilfe noch nicht reagiert und noch keine Informationen übermittelt habe. Derzeit werde in alle Richtungen ermittelt. Zuständig für die Ermittlungen waren zunächst Spezialisten für organisierte Kriminalität, nicht die Anti-Terror-Behörden.

    Die Bürgermeisterin des zwischen Reims und Nancy gelegenen Dorfes Nant-le Petit, Dominique Pensalfini-Demorise, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Verdächtige sei "ein sehr angenehmer Junge, intelligent, sympathisch und hilfsbereit." Sein Arbeitgeber sprach von einem "mustergültigen Angestellten". Berufliche Gründe für eine Ukraine-Reise habe es nicht gegeben.

    Angst vor Anschlägen bei EM 2016 groß

    In Frankreich ist die Angst vor Anschlägen rund um die EM besonders groß. Nach den Anschlägen in Paris am 13. November, bei denen islamistische Attentäter 130 Menschen töteten, wurden die Sicherheitsvorkehrungen massiv erhöht. Nach wie vor herrscht der Ausnahmezustand. Mehr als 77.000 Polizisten und 13.000 private Sicherheitsleute sollen das vierwöchige Fußballturnier absichern.

    Die Selbstmordattentäter des 13. November hatten unter anderem das Stade de France im Norden von Paris während eines Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Frankreich attackiert. Die Angreifer waren allerdings nicht in die Arena gelangt. In dem Stadion finden das Eröffnungsspiel, weitere Partien und am 10. Juli das Finale statt.

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