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Tennis: Von Platz 957 ins Finale der US Open

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Von Platz 957 ins Finale der US Open

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    Sloane Stephens
    Sloane Stephens

    York Als im Januar die Australian Open liefen, waren Madison Keys, 22, und Sloane Stephens, 24, zum Zuschauen gezwungen. Beide hatten Operationen hinter sich, beide dachten nicht einmal im Traum daran, sich sieben Monate später im Finale der US Open gegenüberzustehen. „Hätte mir bei meinem Comeback jemand erzählt, dass ich jetzt hier im Finale stehen würde, wäre ich wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen“, sagte die kecke und eigentlich stets selbstbewusst auftretende Stephens.

    An diesem Samstag (22 Uhr) erleben die beiden ihre Grand-Slam-Final-Premiere. Eine der beiden befreundeten Spielerinnen wird sich als erste Amerikanerin nach Venus und Serena Williams in den bedeutendsten Siegerlisten verewigen.

    Eine neue Generation ist gerade dabei, ihre eigene Geschichte zu schreiben. Bislang war die Frage berechtigt, wer auf Serena und Venus Williams folgt. Die letzte US-Open-Gewinnerin aus dem Gastgeberland, die nicht mit Nachnamen Williams hieß, war Lindsay Davenport 1998. Sie trainiert jetzt die Weltranglisten-16. Keys.

    Nach dem dominanten Auftritt der US-Frauen in New York kann Stephens die Zweifel am Status des amerikanischen Tennis nicht mehr hören. Schließlich war das Halbfinale in Händen eines US-Quartetts. Erstmals seit Wimbledon 1985 und zum ersten Mal seit 1981 bei den US Open machten vier Amerikanerinnen die Finalistinnen unter sich aus.

    „Es gibt keine Fragezeichen mehr“, sagte Stephens, die noch vor einem guten Monat die Nummer 957 der Welt war und sich mindestens auf Platz 22 verbessern wird. „Wir haben keine Probleme. Ich glaube nicht, dass jemand das in den nächsten zehn Jahren infrage stellen sollte.“

    Keys gewann nach einem imposanten Halbfinal-Auftritt 6:1, 6:2 gegen Coco Vandeweghe. Stephens hatte nach ihrem schwer erkämpften 6:1, 0:6, 7:5 gegen Venus Williams schon beim Gang in die Katakomben die ersten Gratulanten am Telefon. „Wir treten in ihre Fußstapfen“, sagte die ungesetzte Stephens über Venus Williams.

    Die beiden Finalistinnen kennen sich seit der Jugend und gehen gern gemeinsam essen. Beide wohnen in Florida. Beide haben in diesem Jahr schwierige Phasen durchgemacht. Keys kämpfte mit Handgelenksproblemen, Stephens kehrte nach einer Fußverletzung erst in Wimbledon nach elf Monaten Turnierpause zurück. Am Samstag wird ihre Freundschaft für maximal drei Sätze ruhen. „Ich habe mir definitiv nie ausgemalt, dass es so kommen würde. Aber ich kann mir keine bessere Person vorstellen, um diese Erfahrung zu teilen“, sagte Keys. (dpa)

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