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Tennis: Kühnen: "Der Trend ist sehr vielversprechend"

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Kühnen: "Der Trend ist sehr vielversprechend"

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    Patrick Kühnen. Bild: Ulrich Wagner
    Patrick Kühnen. Bild: Ulrich Wagner

    Patrick Kühnen ist einer der Tennishelden aus der Zeit von Boris Becker. Er gewann drei Mal (1988, 1989 und 1993) den Davis Cup als Spieler. Aktuell betreut Kühnen das deutsche Davis-Cup-Team als Kapitän.

    Nebenbei ist er auch Turnierdirektor der traditionsreichen BMW-Open auf der Tennisanlage von Iphitos München. Bei der Augsburger Allgemeinen spricht Kühnen über die positiven Entwicklungen im deutschen Tennis, der Bedeutung der BMW-Open und den Gesundheitszustand seiner Davis-Cup-Schützlinge.

    Sie erlebten als Spieler die Hoch-Zeit im deutschen Tennis und standen mit Boris Becker im Davis-Cup-Team. Damals gab es viele Stunden Tennis im Fernsehen ...

    Kühnen: ...heute ist das leider nicht mehr so. Vom Masters-Turnier der acht weltbesten Spieler im vergangenen Herbst war in Deutschland kein Ball zu sehen. Das ist traurig. Wir haben als Kinder Björn Borg und John McEnroe auf dem Bildschirm gesehen, sind dann auf den Platz und haben deren Matches nachgespielt.

    Wie sehen Sie die aktuelle Situation im deutschen Männer-Tennis?

    Kühnen: Der Trend ist sehr vielversprechend. Als ich vergangenes Jahr in Wimbledon ein Interview gab, bin ich darauf angesprochen worden, warum es so gut läuft in Deutschland, da wir elf Spieler im Hauptfeld hatten.

    Elf sind derzeit auch unter den ersten 100 der Weltrangliste...

    Kühnen: Der Augsburger Philipp Kohlschreiber hat sich rund um Platz 30 etabliert, auch Michael Berrer aus Stuttgart oder die Bayreuther Philipp Petzschner und Florian Mayer haben sich fantastisch entwickelt. Besonders schön ist, dass ich bei diesen Spielern noch Luft nach oben sehe.

    Wie geht es Thomas Haas nach seiner Hüftoperation?

    Kühnen: Er steckt mitten in der Reha. Es wird noch einige Zeit dauern, bis er auf den Tennisplatz zurückkehren wird.

    Auch Nicolas Kiefer musste aus gesundheitlichen Gründen pausieren. Sie haben ihm als Turnierdirektor der BMW Open vom 1. bis 10. Mai eine Wildcard gegeben. Wie sehen Sie seine Chancen?

    Kühnen: Er hat in der Vergangenheit schon einige Male bewiesen, dass er nach langer Auszeit schnell wieder in Form kommt.

    Mit einem Preisgeld von 450.000 Euro gehört München nach Hamburg zu den höchstdotierten Turnieren in Deutschland. Was macht es für die Spieler interessant?

    Kühnen: Wir stehen in Konkurrenz zu Estoril in Portugal und dem serbischen Belgrad. Bei uns schätzen die Profis die familiäre Atmosphäre. Der Weltranglistenneunte Marin Cilic will unbedingt das BMW-Cabrio gewinnen, und viele Spieler suchen sich das Turnier aus, weil dort ihre offensiven Stärken besonders zur Geltung kommen. Da München in rund 500 Meter Höhe liegt, fliegen die Bälle schneller.

    Wer ist Ihr Favorit?

    Kühnen: Die Weltrangliste spricht für Cilic und Spieler wie Vorjahressieger Tomas Berdych aus Tschechien, den russischen Finalisten Michael Juschni oder Philipp Kohlschreiber, der 2007 gewann. München zeichnet sich aber immer dadurch aus, dass es viele Überraschungen gibt.

    Welches Potenzial hat Kohlschreiber?

    Kühnen: Philipp ist im besten Tennisalter, hat große spielerische Möglichkeiten und im Davis-Cup teilweise überragende Leistungen gezeigt. Er arbeitet hart daran, den nächsten Schritt zu machen, und ich bin guter Dinge, dass es ihm gelingt.

    Sie hatten in München in den vergangenen Jahren immer mehr als 36.000 Zuschauer. Live-Tennis ist also gefragt...

    Kühnen: Auf der Anlage des MTTC Iphitos sind die Spieler aus der Nähe zu erleben, bekommen die Jungs ihre Autogramme, und wer nach der Arbeit kommt, zahlt nur den halben Preis für sein After-Work-Ticket.

    Wie sieht es mit der Fernsehpräsenz aus?

    Kühnen: Sport 1 überträgt 12,5 Stunden.

    Das Interview führte

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