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Tennis: Kohlschreiber im Achtelfinale - US Open für Kerber und Zverev vorbei

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Kohlschreiber im Achtelfinale - US Open für Kerber und Zverev vorbei

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    Er hat Alexander Zverev besiegt und steht im Achtelfinale: Der Augsburger Tennisprofi Philipp Kohlschreiber.
    Er hat Alexander Zverev besiegt und steht im Achtelfinale: Der Augsburger Tennisprofi Philipp Kohlschreiber. Foto: Mark Lennihan, dpa

    Die Jagd nach dem nächsten großen Titel ist für Angelique Kerber bei den US Open schon nach der dritten Runde vorbei. Die Wimbledonsiegerin, die vor zwei Jahren auch in New York triumphiert hatte, schied am Samstag mit 6:3, 3:6, 3:6 gegen die Slowakin Dominika Cibulkova aus.

    "Es gibt solche Tage manchmal, wo es nicht geht", sagte Kerber. "Gerade in den wichtigen Momenten habe ich die Chancen nicht genutzt. Sie hat das Schicksal in die eigenen Hände genommen." Die Weltranglisten-Vierte war zwar enttäuscht, meinte aber auch: "Das war klar, dass irgendwann der Moment kommt, wo ich früh verliere."

    Angelique Kerber führte zunächst gegen Dominika Cibulkova

    Das komplett renovierte und nun 14.000 Zuschauer fassende Louis-Armstrong-Stadium war zur Nachmittagszeit am Samstag gut für den dritten Turnierauftritt von Kerber gefüllt. Im 13. Duell mit Cibulkova entwickelte sich bei sommerlichen Bedingungen von Anfang an das erwartete Match. Beide zogen von der Grundlinie aus ihr Spiel auf, die kleine Slowakin war dabei von Anfang an etwas offensiver.

    Angelique Kerber unterlag in der dritten Runde der US Open der Slowakin Dominika Cibulkova und ist damit ausgeschieden.
    Angelique Kerber unterlag in der dritten Runde der US Open der Slowakin Dominika Cibulkova und ist damit ausgeschieden. Foto: A. Kudacki/AP, dpa

    Kerber erwischte mit einer 2:0-Führung den besseren Start und strahlte gleich die Intensität aus, mit der sie in der schwierigen Runde zuvor am Ende noch die Schwedin Johanna Larsson niedergerungen hatte. Ein 3:1-Vorsprung war nach einem Doppelfehler zwar wieder dahin, doch die 30-Jährige ging mit einem schönen Vorhand-Passierball wieder in Führung.

    US Open: Trotz der Führung machte Angelique Kerber zu viele Fehler

    Wenn möglich, suchte Kerber von hinten auch gelegentlich die direkte Entscheidung, Cibulkova half zwischendurch immer wieder mit einigen Fehlern - so auch beim zweiten Satzball, als sie einen Volley ins Aus setzte.

    Von den vergangenen acht Duellen mit der 29-Jährigen hatte Kerber nur eines verloren: 2016 unterlag sie ausgerechnet im Finale beim Jahresabschluss der besten Acht in Singapur.

    Dominika Cibulkova feiert einen Punktgewinn.
    Dominika Cibulkova feiert einen Punktgewinn. Foto: Wallace Woon, dpa (Archiv)

    Trotz der Führung misslang der Start in den zweiten Durchgang, nach zwei Aufschlagverlusten und zu vielen Fehlern hieß es ungewohnt schnell 0:3. Danach fand die Weltranglisten-Vierte zurück in den Satz, attackierte selbst mehr und gestaltete das Geschehen wieder offener.

    Cibulkova erhöhte jedoch nun selbst auch ihr Niveau und feierte mit einem Schrei den verdienten Satzausgleich nach einem Rückhandfehler von Kerber, der nur sechs Gewinnschläge gelangen. Bei Cibulkova waren es dagegen 15.

    Angelique Kerber erholte sich nicht mehr

    Die ehemalige Australian-Open-Finalistin und Nummer vier der Welt musste vor dem entscheidenden Satz ein paar Minuten warten, weil Kerber kurz in der Kabine verschwunden war. Prompt hatte die Norddeutsche im ersten Spiel zwei Breakchancen, doch Cibulkova holte sich mit mutigen Aktionen das Spiel noch.

    Mit einem "Come on" begleitete Kerber kurz darauf den Ausgleich. Auch bei den Ballwechseln waren inzwischen beide laut auf dem Platz. 

    Deutsche Tennisspielerinnen im Wimbledon-Finale

    Als Angelique Kerber 2016 das Wimbledon Finale gegen Serena Williams verlor, war sie erst die fünfte deutsche Tennisspielerin im Endspiel dieses Turniers.

    Den Anfang machte 1931Cilly Aussem, die in einem deutschen Tennis-Finale Hilde Krahwinkel 6:2, 7:5 bezwang.

    Ende der 80er Jahre startete Steffi Graf ihre Siegesserie an der Church Road.

    Ein Überblick: Cilly Aussem siegt im Jahr 1931gegen Hilde Krahwinkel. Hilde Krahwinkel verliert 1936 im Finale von Wimbledon gegen Hull Jacobs.

    Steffi Graf verliert im Jahr 1987 gegen Martina Navratilova. Ein Jahr später aber schon besiegt Graf Navratilova. Auch 1989 heißt die Siegerin des Endspiels Graf-Navratilova: Steffi Graf.

    Die Siegesserie geht für Steffi Graf weiter. 1991 bezwingt sie im Finale die Italienerin Gabriela Sabatini. Ein Jahr später siegt sie gegen Monica Seles.

    Steffi Graf holt sich auch 1993 gegen Jana Novotna die Siegerschale. 1995 gewinnt die Brühlerin gegen die Spanierin Arantxa Sánchez-Vicario.

    1996 nochmal ein Sieg gegen Sánchez-Vicario. 1999 dann verliert Steffi Graf gegen Lindsay Davenport.

    Sabine Lisicki verliert 2013 im Endspiel gegen Marion Bartoli. 2016 steht nun Angelique Kerber gegen Serena Williams im Finale - und gewinnt.

    Nach dem umkämpften dritten Spiel verlor Kerber allerdings auch danach ganz glatt ihr Service und lag 1:3 hinten. Sie schaute zu ihrer Box und hob hilflos die Arme, als die ersten Chancen auf das Rebreak direkt danach dahin waren. Doch Cibulkova belohnte sich nicht immer für ihr Risiko und ließ Kerber noch einmal kurz in die Partie.

    Aber nicht lange: Vom nächsten Break zum 2:4 erholte sich Kerber nicht mehr, nach einem Rückhandfehler waren 2:13 Stunden das Aus und die sechste Niederlage gegen Cibulkova perfekt, die nun auf Vorjahresfinalistin Madison Keys aus den USA trifft.

    Philipp Kohlschreiber ist beim US Open in der Runde der letzten 16 dabei

    Damit sind alle sieben gestarteten deutschen Tennis-Damen beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison draußen, zumindest Philipp Kohlschreiber ist aber am Montag nach seinem Sieg gegen Alexander Zverev im deutschen Herren-Duell in der Runde der letzten 16 noch dabei.

    Philipp Kohlschreiber feiert seinen Einzug ins Achtelfinale der US Open. Der Hamburger gewann das deutsche Duell gegen den favorisierten Alexander Zverev.
    Philipp Kohlschreiber feiert seinen Einzug ins Achtelfinale der US Open. Der Hamburger gewann das deutsche Duell gegen den favorisierten Alexander Zverev. Foto:  Mark Lennihan/AP, dpa

    Mit einem unerwarteten Sieg im deutschen Tennis-Duell hat Philipp Kohlschreiber zum fünften Mal das Achtelfinale der US Open erreicht und Alexander Zverev eine weitere bittere Enttäuschung beschert. Der 34 Jahre alte Augsburger siegte am Samstag (Ortszeit) in New York in der dritten Runde 6:7 (1:7), 6:4, 6:1, 6:3.

    "Ein ganz tolles Gefühl", schwärmte Kohlschreiber direkt nach der Partie. Nach dem Erfolg über den Weltranglisten-Vierten trifft Kohlschreiber am Montag auf den ehemaligen US-Open-Finalisten Kei Nishikori aus Japan und ist nun als letzter Deutscher noch dabei.

    Philipp Kohlschreiber ist zufrieden mit seiner Leistung

    "Es war ein sehr unterhaltsames Match. Meine Variabilität hat sich ausgezahlt, ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung", erklärte der 34. der Weltrangliste nach seinem Sieg. "Ich habe sehr gut returniert, das war ein Schlüssel."

    Alexander Zverev (r) gratuliert Philipp Kohlschreiber zum Sieg.
    Alexander Zverev (r) gratuliert Philipp Kohlschreiber zum Sieg. Foto: Mark Lennihan(AP, dpa

    Zudem ärgerte er den fast zwei Meter großen Zverev immer wieder mit Winkelspiel und der kurzen, unterschnittenen Rückhand. "Er bewegt sich nicht gut zum Netz", befand der Bayer. Von Zverev bekam Kohlschreiber ein Kompliment. "Er hat ein sehr gutes Match gespielt. Ich habe mich nicht so gut gefühlt wie in den vergangenen Tagen", sagte er.

    Philipp Kohlschreiber nutzte seine Chancen besser

    Der 21-jährige Zverev stand zwar zum ersten Mal unter den letzten 32, der Hamburger galt aber trotzdem als Favorit. Kohlschreiber holte im ersten Satz Rückstände von 0:2 und 3:5 auf und nahm ihm schon dabei zweimal den mächtigen Aufschlag ab. In den ersten beiden Runden hatte der Aufsteiger insgesamt nur ein Aufschlagspiel abgegeben.

    Im Tiebreak war Zverev dann überlegen, doch der körperlich unterlegene Kohlschreiber verfolgte konsequent seinen Plan, die deutsche Nummer eins mit variablem Spiel zu Fehlern zu verleiten. Zudem nutzte der er seine Chancen besser und holte sich mit der ersten Möglichkeit den zweiten Satz.

    Jan-Lennard Struff musste sich dem Belgier David Goffin geschlagen geben.
    Jan-Lennard Struff musste sich dem Belgier David Goffin geschlagen geben. Foto:  Yorick Jansens/BELGA, dpa

    Jan-Lennard Struff verlor bei seiner Drittrunden-Premiere

    Drei Jahre nach seinem knappen Erstrundensieg an gleicher Stelle hatte er damit sein Ziel erreicht, Zverev zu verunsichern. Im insgesamt fünften Duell der beiden war Kohlschreiber danach sogar der dominierende Akteur, während der Jungstar zunehmend frustriert wirkte und im vierten Satz sogar seinen Schläger zertrümmerte, als er einen 3:0-Vorsprung verspielte. Nach 3:09 Stunden jubelte Kohlschreiber über den dritten Sieg gegen Zverev, als dieser beim ersten Matchball eine Vorhand ins Netz setzte.

    Jan-Lennard Struff verlor bei seiner Drittrunden-Premiere 4:6, 1:6, 6:7 (4:7) gegen den belgischen Weltranglisten-Zehnten David Goffin. (dpa)

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