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Tennis: Kerber: „Ich bin froh, dass es vorbei ist“

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Kerber: „Ich bin froh, dass es vorbei ist“

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    Die French Open sind nicht das Lieblingsturnier von Angelique Kerber. Bereits zum fünften Mal schied sie dort in der ersten Runde aus.
    Die French Open sind nicht das Lieblingsturnier von Angelique Kerber. Bereits zum fünften Mal schied sie dort in der ersten Runde aus. Foto: Michel Euler, dpa

    Ihre völlig missglückten Wochen auf Sand mit dem Tiefpunkt des Erstrunden-Scheiterns bei den French Open wollte Angelique Kerber so schnell wie möglich vergessen. „Ich bin froh, dass es vorbei ist. Jetzt freue ich mich auf die Zeit auf Rasen“, sagte die 31 Jahre alte Kielerin am Sonntag mit einer Mischung aus Sarkasmus und Traurigkeit. In nur 73 Minuten hatte die Wimbledonsiegerin und Nummer fünf der Tennis-Welt 4:6, 2:6 gegen den russischen Teenager Anastassija Potapowa verloren.

    Die French Open sind für Kerber vorbei, bevor sie so richtig begonnen haben. Mit eingefrorenem Lächeln saß die ganz in schwarz gekleidete Kerber schon kurz nach der Mittagszeit im Kellergeschoss des früheren Roland-Garros-Museums, das wegen der umfangreichen Umbauarbeiten in diesem Jahr als Medienzentrum dient. Immer wieder musste sie Fragen zu ihrem lädierten Knöchel beantworten oder zu ihrer „desaströsen“ Sandplatz-Saison, wie es eine Reporterin wenig einfühlsam formulierte. Kerber rang ein wenig nach Worten, als sie nach der Zusammenarbeit mit ihrem Trainer Rainer Schüttler befragt wurde, der unter der Woche noch seiner Aufgabe als Turnierdirektor in Genf nachkam und erst am Samstagabend angereist war. „Der Zusammenhalt ist da, auch nach Niederlagen“, sagte Kerber und beteuerte: „Da ist nichts am Brodeln.“

    Es sprach für Kerber, dass sie die Verletzung an ihrem rechten Knöchel nicht als Ausrede oder Entschuldigung gelten lassen wollte. Am 7. Mai hatte sie sich beim Turnier in Madrid vor ihrem Zweitrunden-Match im Training verletzt und für das anschließende Turnier in Rom absagen müssen. Mehr als eine Woche habe sie nur auf der Couch gesessen, erzählte Kerber vor dem Turnier.

    Zu Beginn des Jahresabschnitts mit den Turnieren auf Sand war sie von einer Grippe geplagt worden, sagte für den Fed Cup ab und schied auch beim Heimturnier in Stuttgart früh aus. Nur drei Matches auf Asche hatte Kerber vor den French Open bestritten. Auch für sie zu wenig. „Am Ende konnte man deutlich sehen, dass sie eingeschränkt war“, sagte die frühere Bundestrainerin Barbara Rittner bei Eurosport. „Ich hatte keine großen Erwartungen. Ich bin froh, dass ich überhaupt hier spielen konnte“, sagte Kerber nach ihrem fünften Erstrunden-Aus in Roland Garros.

    Dass das rote Ziegelmehl ohnehin nicht ihr bevorzugter Spielplatz ist, und dass die 18 Jahre alte Potapowa bei ihrem French-Open-Debüt unerschrocken und aggressiv auftrat, war an diesem Tag zum Vergessen nur noch die negative Pointe für Kerber. „Paris und ich, das ist eine Geschichte für sich“, sagte sie. Als erst siebte Spielerin in der Historie des Profi-Tennis und als zweite Deutsche nach Steffi Graf hätte sie den sogenannten Karriere-Grand-Slam feiern können. Nach dem Australian-Open- und US-Open-Titel 2016 und dem Wimbledon-Triumph im vergangenen Jahr sind die Sandplatz-Festspiele am Bois de Boulogne das einzige der vier großen Turniere, das Kerber noch nicht gewonnen hat. (dpa)

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