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Tennis: French Open: Mayer besteht "Härtetest" - Kohlschreiber schwach

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French Open: Mayer besteht "Härtetest" - Kohlschreiber schwach

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    Florian Mayer hat in Paris den Russen Igor Kunizyn in vier Sätzen bezwungen. dpa
    Florian Mayer hat in Paris den Russen Igor Kunizyn in vier Sätzen bezwungen. dpa

    Die deutsche Nummer eins will in Paris unbedingt auch in der zweiten Woche noch dabei sein. Philipp Kohlschreiber erlebte dagegen den nächsten Tiefschlag.

    Florian Mayer hat seinen Höhenflug auch bei den French Open fortgesetzt, Philipp Kohlschreiber auf der roten Asche von Paris dagegen den nächsten Tiefschlag erlebt. Während Mayer den Russen Igor Kunizyn mit 6:3, 4:6, 6:4, 6:3 ausschaltete und dabei seinen Status als derzeit bester deutscher Tennisspieler bestätigte, verlor Kohlschreiber gegen den an Nummer 24 gesetzten Amerikaner Sam Querrey mit 6:3, 1:6, 2:6, 4:6.

    Fakten zu den French Open

    Die Tenniswelt blickt nach Paris: Die French Open sind das zweite von vier Grand-Slam-Turnieren. Zu diesem Quartett der wichtigsten Turniere des Tennissports gehören noch die Australian Open, Wimbledon und die US Open.

    Der offizielle Name der French Open lautet "Tournoi de Roland Garros" oder abgekürzt nur Roland-Garros. So heißt das 1928 erbaute Stadion in Paris, das nach einem Piloten benannt ist.

    Roland-Garros ist das einzige Grand-Slam-Turnier auf Sand/Asche. Dadurch dauern die Partien oftmals länger als auf anderem Untergrund - eine besondere Herausforderung für die Spieler.

    Der rote Boden aus gemahlenen Ziegelsteinen verhinderte bei so manchem Spieler, einen Grand-Slam zu schaffen. Als echten Grand-Slam bezeichnet man den Gewinn der vier wichtigsten Turniere in einem Jahr. Steffi Graf gelang es, Boris Becker gewann jedoch nie die French Open.

    Im vergangenen Jahrzehnt dominierten Spanier die Herren-Einzel des Turniers. Der mallorquinische Linkshänder Rafael Nadal hat seit 2005 fünf Mal gewonnen. Er geht auch als Titelverteidiger 2011 ins Rennen. Bei den Frauen ist das die Italienerin Francesca Schiavone.

    Rafael Nadal könnte mit einem erneuten Sieg sogar auf den Rekordgewinner der French Open, Björn Borg, aufschließen. Der Schwede triumphierte in Paris zwischen 1974 und 1981 sechs Mal. Bei den Frauen führt die US-Amerikanerin Chris Evert die Rekord-Liste mit sieben Siegen an.

    Neben Prestige und den Punkten für die Weltrangliste lockt auch das hohe Preisgeld die Tennis-Elite nach Paris. Über 17 Millionen Euro werden insgesamt ausgeschüttet. An den und die Siegerin gehen jeweils 1,2 Millionen Euro.

    Das Aus beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres kam am Dienstag auch für Rainer Schüttler und Andreas Beck. Benjamin Becker musste seinen Start in der französischen Hauptstadt kurz vor seinem Duell mit dem Schweden Robin Söderling wegen einer Ellenbogenverletzung absagen. Damit sind bereits 13 der 21 deutschen Profis in Paris ausgeschieden. Andrea Petkovic spielte erst am späten Dienstagabend gegen die Serbin Bojana Jovanovski.

    Mayer atmete nach seinem Sieg erst einmal ganz tief durch. "Das war ein richtiger Härtetest", meinte der 27-Jährige nach seinem Einzug in die zweite Runde. 2:57 Stunden musste die neue deutsche Nummer eins kämpfen, ehe er Kunizyn niedergerungen hatte. "Ich hätte das Ding auch verlieren können", gestand der Bayreuther, der nun auf den Kolumbianer Alejandro Falla trifft.

    Mayer begann stark auf dem gut besuchten Court 17, auf dem am Montag Tommy Haas bei seinem Comeback in vier Sätzen verloren hatte. Konzentriert und fokussiert ging der Franke zu Werke und ließ seinem Kontrahenten zunächst mit seinem variablen Spiel keine Chance. Nach gerade einmal 39 Minuten verwandelte Mayer seinen dritten Satzball zum 6:3 und schien einen entspannten Auftakt zu verleben.

    "Danach hat er mich mit seinem Spiel sehr überrascht, und ich war ein bisschen müde", gestand Mayer, der sich in einer bislang für ihn ausgezeichneten Sandplatz-Saison bis auf Platz 19 der Welt vorgespielt hat. "Alles, was jetzt in diesem Jahr noch kommt, ist ein Bonus", sagte Mayer.

    Als Top-20-Spieler zählt er nun bei den Grand-Slam-Turnieren in den ersten Runden zu den Gejagten und bekam dies unweit des Eiffelturms gleich zum Auftakt zu spüren. Kunizyn spielte unbekümmert auf und zwang Mayer zu Fehlern. Der Mannschafts-Weltmeister biss sich nach verlorenem zweiten Satz aber in die Partie. Erst haderte er mit sich selbst, im nächsten Moment pushte er sich mit einem lauten "Come on"-Ruf wieder selbst - auch das ist der neue Mayer 2011. "Ich bin froh, dass ich durch bin", sagte Mayer erleichtert, der in Paris noch einmal alles aus sich rausholen will. "Danach habe ich mir dann ein paar Tage Pause verdient."

    Für Kohlschreiber geht es dagegen weiter bergab. Gegen Querrey spielte der bis vor kurzem noch bestplatzierte Deutsche wie schon in den vergangenen Wochen zu wechselhaft, um die zweite Runde zu erreichen. Nach gutem ersten Satz verlor der 27-Jährige wieder völlig den Faden. Erst im vierten Satz fand der Augsburger zurück in die Partie, hatte in den entscheidenden Momenten aber nicht das Glück auf seiner Seite.

    Schüttler war gegen den aufstrebenden Dolgopolow völlig chancenlos. Zu keiner Phase des Spiels kam der Tennis-Oldie für ein Weiterkommen infrage. Das ungleiche Duell dauerte gerade einmal 90 Minuten. Auch der wieder von Rückenbeschwerden geplagte Beck stand gegen Melzer auf verlorenem Posten.

    Die Favoriten Maria Scharapowa (6:3, 6:0 die Kroatin Mirjana Lucic) und Andy Murray (6:4, 6:1, 6:3 gegen den Franzosen Eric Prodon) lösten ihre Auftaktaufgaben dagegen mühelos. Die frühere Nummer eins Ana Ivanovic flog dagegen bereits zum Start raus. Die Paris-Siegerin von 2008 verlor gegen die Schwedin Johanna Larsson mit 6:7 (3:7), 6:0, 2:6.

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