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Tennis: Andrea Petkovic kritisiert mangelnde Gleichberechtigung im Spitzentennis

Tennis

Andrea Petkovic kritisiert mangelnde Gleichberechtigung im Spitzentennis

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    „Ich bin nicht mehr so alleine wie 90 Prozent meiner Karriere", sagt Andrea Petkovic.
    „Ich bin nicht mehr so alleine wie 90 Prozent meiner Karriere", sagt Andrea Petkovic. Foto: Robert Michael, dpa

    Im Spitzen-Tennis herrscht nach Ansicht von Top-Spielerin Andrea Petkovic keine wirkliche Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern. „Symbolisch haben wir Gleichberechtigung, faktisch noch nicht“, sagte die 33-Jährige unserer Redaktion.

    Abgesehen von den vier Grand Slams hätten Frauen deutlich weniger Turniere und verdienen deutlich weniger als die Männer. „Das heißt, die Frauentour WTA ist gegenüber der Männertour ATP nicht gleichberechtigt“, betonte die Sportlerin.

    Petkovic bekräftigt, im kommenden Jahr ihre Tennis-Karriere fortsetzen zu wollen

    „Wir kriegen bei den vier größten Turnieren des Jahres, den Grand Slams, das gleiche Preisgeld – und das wird uns immer als Makel angehängt“, erklärte Petkovic. „Denn 90 Prozent der Menschen sehen Tennis nur im Zusammenhang mit den Grand Slams und denken dann: Die Männer spielen maximal fünf Sätze also bis zu fünf Stunden, die Frauen höchstens drei – das ist ja unfair“, fügte sie hinzu. „Die Krux an der Sache ist, dass die restliche Tennis-Tour 90 Prozent des Jahres ausmacht.“

    Petkovic, die derzeit mit ihrem Buch einen Bestseller gelandet hat,  bekräftigte im kommenden Jahr ihre Tennis-Karriere fortsetzen zu wollen. „Dieses Jahr habe ich nur ein einziges offizielles Match gespielt, 3:6, 3:6, erste Runde der French Open“ sagte sie. „Für mich war das okay, weil ich einen Fuß in das Leben danach halten konnte. Aber jetzt habe ich schon sehr viel Motivation, im November wieder mit richtigem Training anzufangen und ein paar Turniere zu spielen. Ich will angreifen.“

    „Ich bin nicht mehr so alleine wie 90 Prozent meiner Karriere“

    Die ehemalige French-Open-Halbfinalistin räumte ein, dass sportliche Erfolge schwieriger für sie würden. „Teilweise hat das mit meinem Körper zu tun, der mich etwas im Stich lässt. Aber ich habe auch die Theorie, dass man diese inneren Konflikte braucht, um richtig erfolgreich zu sein im Sport.“

    Doch heute sei sie als Mensch deutlich zufriedener als je zuvor. „Ich bin jetzt glücklicher und kann meine inneren Konflikte nicht mehr so auf dem Platz manifestieren, nach dem Motto: „Ich will euch alle zerstören!“, erzählte sie. „Das ist die größte Ironie, die mich ärgert. Dass ich jetzt viel glücklicher bin in diesem ganzen Lifestyle des Tennis.“ Sie habe nun Freunde überall auf der Welt. „Ich bin nicht mehr so alleine wie 90 Prozent meiner Karriere.“

    Lesen Sie das ganze Interview hier: Andrea Petkovic: "Ich habe immer mit Deutschland geprahlt."

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