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Talente beim Rekordmeister: FC Bayern: Thomas Müller auf den Spuren von Kroos und Co.

Talente beim Rekordmeister

FC Bayern: Thomas Müller auf den Spuren von Kroos und Co.

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    Thomas Müller: Auf den Spuren von Misimovic und/oder Kroos?
    Thomas Müller: Auf den Spuren von Misimovic und/oder Kroos? Foto: dpa/AZ-Montage

    München - Es ist nicht bekannt, ob sich die Wege von Thomas Müller und Berkant Göktan jemals gekreuzt haben. Eher unwahrscheinlich. Das Milieu, in dem sich Göktan herumzutreiben scheint, kennt Müller wahrscheinlich nur aus der Sonntagabend-Fernsehunterhaltung.

    Beide verbindet, dass sie der Amateurmannschaft des FC Bayern München entstammen und als Talente mit unglaublichen Potenzial gehandelt wurden/werden. Göktan verschluderte seine Karriere. Der strenge und fürsorgliche Ottmar Hitzfeld ließ ihn in der Champions League gegen Manchester United debütieren. Göktan war 17 Jahre alt. Es war Göktans letztes Spiel in der

    Thomas Müller durfte schon zwei Mal in der Königsklasse ran. Ausbeute: Drei Treffer. Gefühlt sind das 20 Tore mehr als Lukas Podolski insgesamt für den FC Bayern gemacht hat. Müllers Torquote in den vergangenen beiden Spielen: Vier. Das ist stark. Das wird Thomas Müller nicht langen, um sich auf Dauer einen Stammplatz beim FC Bayern zu ergattern.

    Die Erwartungen der Münchner in einen Leistungsträger wird Müller nicht erfüllen können. Gescheitert beim FC Bayern sind unter anderem Zvjezdan Misimovic, Paolo Guerrero und Piotr Trochowski. Allesamt hochbegabt, allesamt gewogen und für zu leicht befunden. Zuletzt fiel Toni Kroos durchs Raster. Uli Hoeneß wollte für ihn die Nummer zehn beim Rekordmeister reservieren. Mittlerweile trägt sie Arjen Robben und Kroos sitzt bei Bayer Leverkusen auf der Bank.

    Die letzten Jugendspieler, die sich beim FC Bayern durchsetzen konnten waren Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm. Während Lahm zuvor an den VfB Stuttgart ausgeliehen wurde, hatte Schweinsteiger das Glück in der Nach-Effenberg-Zeit eine der vakanten Stellen im Mittelfeld der Bayern einnehmen zu dürfen.

    Thomas Müller wird dieses Glück nicht haben. Er ist begabt, sein Talent sticht aber nicht heraus. Spielgeschwindigkeit und die Präzision seiner Aktionen fallen im Vergleich zu seinen Mitspielern ab. Er wirkt charakterlich gefestigt, aber ohne Ellbogen. Die momentane personelle Situation kommt ihm gelegen: Klose und Toni außer Form beziehungsweise nicht fit, Ribéry mit erheblichem körperlichen Nachholbedarf. Dazu kokettiert Louis van Gaal gerne damit, auf junge Spieler zu setzen. In der Anfangsphase der Gaal'schen Arbeit kam ihm diese Konstellation gelegen. Sie spülte ihn in die Anfangsformation. Die Konstellation wird sich auch wieder ändern.

    Die Offensivkräfte des FC Bayern werden zurückkommen. Klose, Gomez, Ribéry und Robben verfügen über eine höhere individeulle Klasse als Müller. Olic hat das Laufen-bis-der-Azt-kommt-Alleinstellungsmerkmal. Schweinsteiger ist an guten Tagen im Spielaufbau kreativer. Gegen stärkere Gegner wird van Gaal außerdem mitunter von seinem jetzigen offensiven Spielsystem abweichen. Da bleibt kein Platz für Müller.

    Thomas Müller wird ein guter Bundesligaspieler werden. Er verfügt über eine solide Technik und einen starken Abschluss. Den Ansprüchen des FC Bayern wird er auf Dauer aber nicht genügen. Das tat Berkant Göktan irgendwann auch nicht mehr. Müller wird einen anderen Weg einschlagen. Tilmann Mehl

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