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TV-Pionierin: Christina Graf vor Premiere - "am besten: Beten"

TV-Pionierin

Christina Graf vor Premiere - "am besten: Beten"

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    „Ich hoffe, dass ein paar Tore fallen.“ Christina Graf kommentiert am Sonntag die 90 Minuten der Partie zwischen Regensburg und Hertha.
    „Ich hoffe, dass ein paar Tore fallen.“ Christina Graf kommentiert am Sonntag die 90 Minuten der Partie zwischen Regensburg und Hertha. Foto: sky/Fabian Helmich

    Kennen Sie noch Carmen Thomas?

    Graf: Klar. Ihr Versprecher Schalke 05 während des Aktuellen Sportstudios war legendär.

    Carmen Thomas war die erste Frau, die das Sportstudio moderieren durfte. Hängen geblieben ist ihr Versprecher. Haben Sie Angst vor einem ähnlichen Fehler?

    Graf: Angst wäre übertrieben. Ich bin mir aber bewusst, dass etwas schiefgehen kann. Schalke 05 wird es bei der Partie wohl nicht werden. Ein Problem habe ich noch mit Regensburgs Trainer Franciszek Smuda. Bei der Aussprache könnte der ein oder andere Fehler passieren.

    Wie kam es dazu, dass Sie am Sonntag als erste Frau eine Partie über komplette 90 Minuten kommentieren?

    Graf: Ich wurde von Kollegen auf die Aktion „Wir wollen deine Stimme“ von Sky aufmerksam gemacht. Da habe ich dann mein Bewerbungsvideo hingeschickt und wurde zusammen mit zehn anderen Kandidatinnen nach München eingeladen.

    Wie ging es weiter?

    Graf: Bei dem Workshop mit Kai Dittmann mussten wir ein paar Szenen aus einer Kabine moderieren. Außerdem gab es einen Sporttest im Multiple-Choice-Verfahren. Am Ende waren wir dann noch zu dritt – und mussten unter Live-Bedingungen kommentieren. Bei mir war es die Partie Schalke gegen Bremen.

    Das haben Sie offenbar nicht schlecht gemacht ...

    Graf: Die Jury war wohl zufrieden.

    Wie sind Sie zum Journalismus gekommen?

    Graf: Vor zwölf Jahren habe ich in Lennestadt bei der Westfalenpost ein Praktikum gemacht. Da war ich oft im Gericht bei Verhandlungen.

    Christina Graf: Habe von Dittmann gelernt

    Und danach?

    Graf: Nach und nach habe ich mir neue Ziele gesetzt. Ich habe mich irgendwann entschieden, zum Radio zu gehen, und hatte das Glück, bei Radio Siegen bleiben zu dürfen. Später kam der Anruf von n-tv, ob ich dort hospitieren will. Seitdem arbeite ich auch da in der Sportredaktion.

    Das klingt alles zielgerichtet und läuft offenbar auf eine Zukunft im Sportjournalismus hinaus.

    Graf: Es ist nicht so, dass es der Sport sein muss. Bisher bin ich immer irgendwie beim Sport gelandet. Ich bin aber auch politikinteressiert und reise gerne. Aber gerade passt es einfach beim Sport.

    Gibt es jemanden, an dem Sie sich orientieren?

    Graf: Ich finde viele gut. Allerdings gibt es keinen, bei dem ich sagen würde: Ich möchte das genau so machen. Es muss jeder seinen eigenen Stil finden und daran nach und nach arbeiten. Natürlich war Kai Dittmann beim Workshop sehr hilfreich für mich. Das ist mit Sicherheit nicht die falscheste Version, an die man sich halten kann.

    Wie schaut die Vorbereitung auf das Spiel am Sonntag aus?

    Graf: Am Dienstag hat mein Laptop mit allen Daten das Zeitliche gesegnet. Bis auf diesen Zwischenfall läuft es aber ziemlich gut. Zum Glück bin ein Fan von Stift und Zettel und habe mich auf mögliche Aufstellungen vorbereitet. Außerdem habe ich viele Artikel gelesen und auch noch einige Spiele der beiden Mannschaften aus der Vorrunde angeschaut.

    Ihr Expertentipp: Wie geht die Partie aus?

    Graf: Ich weiß gar nicht, ob ich als Kommentatorin tippen darf. Ich mache es jedenfalls nicht. Ich hoffe, dass ein paar Tore fallen. Das ist mir lieber als ein ödes 0:0. Es müssen aber auch keine 15 Tore werden.

    Wie ist Ihr Zeitplan bis zum Anpfiff am Sonntag um 13.30 Uhr?

    Graf: Ich versuche noch, den ein oder anderen Verantwortlichen der Vereine ans Telefon zu bekommen und ein paar Details zu erfahren. Am Freitag geht es nach München zur Sky-Zentrale und am Sonntag nach Regensburg.

    Wann sind Sie dann auf Sendung?

    Graf: Um 13.25 Uhr ungefähr.

    Was machen Sie in den Sekunden davor?

    Graf: Am besten: Beten. Nein im Ernst: Ich habe kein festes Ritual oder Ähnliches, aber immerhin einen Glücksbringer von meiner Schwester: Eine Schneekugel mit einem Schneeman drin

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