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TSV 1860 München: Löwen-Vize: Stadionverträge mit Bayern "gelten bis zur C-Klasse"

TSV 1860 München

Löwen-Vize: Stadionverträge mit Bayern "gelten bis zur C-Klasse"

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    Der TSV 1860 München steht vor einem Neustart in der Amateurliga.
    Der TSV 1860 München steht vor einem Neustart in der Amateurliga. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Eine Rückkehr des TSV 1860 München ins Grünwalder Stadion ist offenbar bei weitem nicht so leicht wie von manchen Fans erhofft. 1860-Vizepräsident Hans Sitzberger sagte am Montagabend bei einem Gespräch mit der Sport Bild: „Die Verträge gelten bis runter zur C-Klasse.“, Der FC Bayern als Vermieter der Arena müsste die Löwen erst einmal aus dem Vertrag entlassen. FCB-Präsident Uli Hoeneß hatte betont, dass man erst einmal abwarten wolle bis das Personalchaos bei 1860 sich gelichtet hat, bevor der Rekordmeister eine Entscheidung fällt. Die Vorstellung, dass Regionalligaspiele in der 75.000 Mann großen Arena stattfinden, ist aber absurd.

    Nach dem Knall und der Entscheidung, künftig im Amateurbereich starten zu müssen, stellt sich Verein nun notgedrungen neu neu auf.  (Lesen Sie dazu auch: Löwen werden zum Amateurklub: Was Fans jetzt wissen müssen) Wie der Verein mitteilte, ist ein Nachfolger für den bisherigen Präsidenten Peter Cassalette gefunden worden. Es ist Robert Reisinger, der bisher als stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender fungierte. An Investor Hasan Ismaik übt die Führung des Hauptvereins hingegen scharfe Kritik.

    Der Jordanier, neben dem Hauptverein zweiter Gesellschafter der Kapitalgesellschaft für die Profiabteilung (KGaG), habe nicht mit offenen Karten gespielt, heißt es in einer vom Hauptverein herausgegebenen Stellungnahme. Bis zuletzt habe man gehofft, dass der Jordanier die benötigten Millionen bereitstellen würde.

    Das Personal-Chaos beim TSV 1860 München

    Seit dem Abstieg des TSV 1860 München von der ersten in die zweite Bundesliga im Jahr 2004 hat der Verein mit einem beispiellosen Führungs-Chaos zu kämpfen.

    Das lässt sich allein an der Zahl der Trainer (22!) festmachen:

    Gerald Vanenburg (4/04-6/04)

    Rudi Bommer (7/04-12/04)

    Reiner Maurer (12/04-1/06)

    Bernhard Trares (1/06)

    Walter Schachner (1/06-3/07)

    Marco Kurz (3/07-2/09)

    Uwe Wolf (2/09-5/09)

    Ewald Lienen (5/09-6/10)

    Reiner Maurer (6/10-11/12)

    Alexander Schmidt (11/12-8/13)

    Markus von Ahlen (8/13-9/13)

    Friedhelm Funkel (9/13-4/14)

    Markus von Ahlen (4/14-6/14)

    Ricardo Moniz (6/14-9/14)

    Markus von Ahlen (9/14-2/15)

    Torsten Fröhling (2/15-10/15)

    Benno Möhlmann (10/15-4/16)

    Daniel Bierofka (4/16-5/16)

    Denis Buschujew (5/16-6/16)

    Kosta Runjaic (7/16-11/16)

    Daniel Bierofka (11/16-12/16)

    Vitor Pereira (seit 1/17)

    Und auch die Präsidenten (9) wechselten häufig:

    Karl Auer

    Alfred Lehner

    Albrecht von Linde

    Rainer Beeck

    Dieter Schneider

    Hep Monatzeder

    Gerhard Mayrhofer

    Siegfried Schneider

    Peter Cassalette

    Mit den Anwälten habe man "Handlungseinigkeit erzielt"

    Mit seinen Anwälten haben man eigentlich "bereits telefonisch Handlungseinigkeit erzielt" und sei dann von dessen Verhalten vor den Kopf gestoßen worden. "Zu unserer Überraschung wurde nur kurz darauf die Mitteilung der HAM International Limited (das Unternehmen von Ismaik, Anmerkung der Redaktion) an die Presse versandt, dass keine Mittel mehr zur Verfügung gestellt werden könnten."

    Ismaik hatte den Hauptverein in einer bei Facebook veröffentlichten Stellungnahme scharf angegriffen: "Die Verantwortlichen der e.V. haben es versäumt, die Probleme zu lösen. Probleme, die bekannt waren. Probleme, die ich seit langem wiederholt angesprochen habe. Probleme, die zum größten Teil in der Verantwortung der e.V. liegen. Ich denke, es ist nur fair für jemanden, der Millionen von Euro in 1860 investiert, eine Lösung für weitreichende Steuerfragen zu fordern, da diese eine reale Bedrohung für den gesamten Verein und damit für die Investition des Investors sind. Die Leute müssen aufwachen und verstehen, dass der Klub sich ändern muss, um zu überleben." Ismaik hat zudem angekündigt, gegen die 50+1-Regel klagen zu wollen.

    Dieser Stellungnahme widerspricht nun der Hauptverein: "Wir nehmen befremdet zur Kenntnis, dass unser Mitgesellschafter öffentlich den Verein zum Sündenbock erklärt. Die tatsächlichen Umstände sprechen eine andere Sprache. Es soll der Eindruck erweckt werden, die Führung des Vereins sei in den letzten Monaten untätig und nicht in der Lage gewesen, Probleme zu erkennen und anzugehen. Das Gegenteil ist richtig." Der Hauptverein habe sich bewusst zurückgehalten, damit das Team der Geschäftsstelle und nicht zuletzt die Profis in Ruhe arbeiten hätten können.

    Nun gehe darum, möglichst schnell einen Neuanfang zu starten. Übergangsweise übernimmt der bisherige stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzende Robert Reisinger das Amt des Präsidenten von Robert Cassalette. Robert Reisinger war auch schon von 2009 bis 2013 Leiter der Fußballabteilung und hat somit Erfahrung im Bereich des Jugendfußballs und im Verein. In der Pressemitteilung wird er wie folgt zitiert: „Mein Ziel ist es, mit Hilfe unserer exzellenten Jugendarbeit auch den Erwachsenenbereich wiederaufzubauen. Ich hoffe, dass die überwiegende Mehrheit der Mitglieder in dieser schwierigen Zeit hinter uns steht.“

    Lesen Sie hier die Stellungnahme der Löwen im Wortlaut

    1860-Vize zur Stadionfrage: "Verträge gelten bis zur C-Klasse"

    Eine Rückkehr zum Grünwalder Stadion ist trotz des Neuanfangs der Löwen in der Amateurklasse übrigens alles andere als eine Selbstverständlichkeit

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