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THW Kiel gewinnt Champions League Finale

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THW Kiel gewinnt Champions League Finale

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    THW Kiel gewinnt Champions League Finale
    THW Kiel gewinnt Champions League Finale Foto: DPA

    Nach einem Wechselbad der Gefühle und einem Sechs-Tore-Rückstand ließen sich die Kieler von den 19 374 frenetischen Zuschauern in der Lanxess-Arena feiern. "Die Kieler haben eine tolle Moral an den Tag gelegt", sagte Bundestrainer Heiner Brand. "Wir haben verdient gewonnen", sagte THW-Trainer Alfred Gislason und stellte fest: "Ich bin unglaublich stolz."

    Durch den Erfolg komplettierte der THW den Siegeszug der Bundesliga durch die Europacup-Wettbewerbe, nachdem der TBV Lemgo (EHF-Pokal) und der VfL Gummersbach (Pokalsieger) die Grundlage für den Titel-Hattrick wie 2007 gelegt hatten. "Es ist mein Traum gewesen die Champions League zu gewinnen, seit ich ein kleines Kind war", meinte Rückraumspieler Momir Ilic

    Überschattet wurde der Kieler Jubel durch eine Rangelei mit spanischen Spielern nach Schlusspfiff. "Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich mich nach Schluss schlecht gegen einige Barca-Spieler benommen habe. Da war so viel Adrenalin in mir", sagte Torhüter Thierry Omeyer und outete sich als Verursacher der Rudelbildung. Barcelonas Torhüter David Barrufet verweigerte ihm deswegen den Handschlag.

    "Wir haben einfach verdammt geil gespielt", sagte Filip Jicha, der einmal mehr bester THW-Werfer war. Zudem gewann Jicha (11/2) mit 119 Treffern wie im Vorjahr die Torjägerkrone der Champions League gewann. Der Tscheche warf auch den entscheidenden Treffer zum 36:34. Für Barcelona traf Juanin Garcia (13/10) am besten. Überschattet wurde der Kieler Jubel durch eine Rangelei mit spanischen Spielern nach Schlusspfiff.

    "Ich habe keine Worte. Ich kann nicht verstehen, dass wir das Spiel noch gedreht haben", sagte Dominik Klein. Der THW Kiel fand nur schwer ins Spiel. Einen Tag nach dem grandiosen Kraftakt gegen den entthronten Titelverteidiger Ciudad Real lief der deutsche Meister von Beginn an einem Rückstand hinterher. Dabei waren die Katalanen alles andere als überzeugend. Doch wie am Vortag hatte der sonst so sichere Kieler Schlussmann Thierry Omeyer in der ersten Halbzeit nicht gerade seinen glücklichsten Auftritt. Zudem vergaben seine Vorderleute gleich reihenweise tolle Torchancen und waren in der Abwehr nicht leichtfüßig genug, um die willensstarken Spanier zu bremsen.

    Nach 1:3 (5.) geriet Kiel mit 4:7 (10.) und schließlich sogar mit 10:15 (19.) ins Hintertreffen. Danach nahm Trainer Alfred Gislason eine Auszeit und schwor seine Spieler darauf ein, sich mehr zu konzentrieren und sich im Angriff nicht in Einzelaktionen aufzureiben. Mit dieser Maßgabe steigerte sich der deutsche Rekordmeister. Vor allem dank des unwiderstehlichen Jicha verkürzten die Norddeutschen auf 15:17 (26.), musste aber bis zur Pause wieder einen Drei-Tore-Rückstand (17:20) hinnehmen.

    Wegen der fehlenden Spritzigkeit kamen die Kieler in der Defensive oft zu spät und konnten ihre Gegner nur unfair bremsen. Bis zum 18:23 (38.) kassierte der deutsche Meister so allein sieben Gegentore vom Siebenmeter-Punkt durch Juanin Garcia. Auch hielt die schwache Trefferquote an, während die Spanier trotz des sich enorm steigernden Omeyer fast nach Belieben trafen. Kiel geriet mit 19:25 (42.) ins Hintertreffen. Dann aber erwachte wieder der Kampfgeist: Angepeitscht von dem frenetischen Publikum stemmte sich der THW gegen die drohende Niederlage, verkürzte bis auf 28:29 (51.) und glich aus und ging mit 30:29 (52.) in Führung.

    Im Duell der beiden Halbfinal-Verlierer um den dritten Platz war Ciudad Real knapp 24 Stunden nach der 27:29-Niederlage gegen Kiel die bestimmende Mannschaft. Der russische Serien-Meister Medwedi Tschechow lag lediglich beim 3:2 (3.) einmal vorn. Danach war das Team von Erfolgstrainer Wladimir Maximow gegen das spanische Star- Ensemble chancenlos. Die Mannschaft um die französischen Olympiasieger Jerome Fernandez, Luc Abalo und Didier Dinart enteilte Tor um Tor und führte beim 30:22 (50.) erstmals mit acht Treffern. Den Vorsprung brachten die routinierten Spanier gegen die am Ende lustlosen Russen sicher über die Zeit.

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