Bibiana Steinhaus beendet ihre Schiedsrichter-Karriere. "Wie viele Menschen in der Zeit der Corona-Situation habe ich manches reflektiert und neu bewertet", sagte Steinhaus am Mittwoch einer DFB-Mitteilung zufolge. Nach "sorgfältiger Abwägung vieler Faktoren" habe sie sich dazu entschieden, "meine nationale und internationale Laufbahn als Schiedsrichterin zu beenden". Zuvor war sie erstmals für die Leitung des deutschen Supercup-Finales eingeteilt worden. Über das Karriereende berichteten auch die Bild-Zeitung und der Kicker.
"Für den heutigen Abend wünsche ich mir, dass der Fokus allein auf dem Spiel liegt. Über die Gründe meines Rückzugs werde ich mich zu gegebener Zeit nochmals etwas ausführlicher äußern", sagte die 41-Jährige gut vier Stunden vor dem Anpfiff des Duells zwischen Rekord-Champion Bayern München und Vizemeister Borussia Dortmund an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/ZDFund DAZN).
Bibiana Steinhaus ist die einzige Schiedrichterin der Bundesliga
"Ich bedauere das frühzeitige Karriereende von Bibiana Steinhaus sehr. Der deutsche Fußball muss künftig nicht nur auf eine herausragende Schiedsrichterin verzichten, sondern verliert auch eine außergewöhnliche Persönlichkeit und Pionierin in einer Männerdomäne", erklärte Fritz Keller, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Die Polizistin aus Hannover war seit 2017 als bislang einzige Frau in der Bundesliga aktiv. Zehn Jahre zuvor hatte sie in der 2. Bundesliga debütiert. Sechsmal wurde Steinhaus "Schiedsrichterin des Jahres", jeweils dreimal vertrat sie Deutschland bei der WM und EM der Frauen. Seit vier Jahren ist sie mit dem ehemaligen englischen FIFA-Referee Howard Webb liiert, der in New York lebt. (dpa)
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