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Super Bowl: Super Bowl 2015: Die Stunde der Patrioten

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Super Bowl 2015: Die Stunde der Patrioten

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    Sebastian Vollmer gewann mit den New England Patriots den "Super Bowl" 2015. Die Seattle Seahawks gingen leer aus.
    Sebastian Vollmer gewann mit den New England Patriots den "Super Bowl" 2015. Die Seattle Seahawks gingen leer aus. Foto: Tannen Maury (dpa)

    Es gibt Fragen, auf die man keine Antworten erwartet. Ist der Papst katholisch? Knabbern Häschen gerne Möhrchen? Wenn ich im Super Bowl sechs Sekunden vor Schluss noch ein Yard zum Sieg-Touchdown brauche, gebe ich dann den Ball dem derzeit besten Running Back der NFL? Pete Carroll, der Cheftrainer der Seattle Seahawks, hat im Meisterschaftsendspiel der US-Profiliga die letzte Fragen nicht mit „Ja“ beantwortet.

    Das Resultat: Ein abgefangener Pass und Meisterschaftsjubel bei den American Footballern der New England Patriots, dem Team des Deutschen Sebastian Vollmer, nach dem 28:24-Sieg. Und der unglückliche Coach Carroll bekommt aus allen Ecken der Welt nur eine Frage gestellt: Warum hast du Marshawn Lynch nicht den Ball gegeben?

    Super Bowl: New England Patriots gewinnen mit Sebastian Vollmer

    Der Running Back der Seahawks hatte bereits in der ersten Halbzeit einen Touchdown erzielt und mit seiner schier unendlichen Kraft mehrfach aus aussichtslosen Situationen noch ein paar Yards Raumgewinn herausgeholt. Es ließe sich wohl kaum ein Besserer finden, dem man sechs Sekunden vor Schluss die Entscheidung anvertrauen könnte – zumal, wenn man selbst im Falle eines Misserfolgs noch genug Zeit für einen letzten Versuch gehabt hätte.

    Doch Carroll hat es nicht so mit dem sicheren Weg. Er hört auf seinen Bauch. Und der sagte ihm, dass die Abwehrformation der Patriots in dieser Situation besser mit einem Pass zu überwinden wäre. Empfänger Ricardo Lockette lief einen Spielzug, den die Seahawks häufig verwenden. Diesen Spielzug kannten aber auch die Gegner. „Ich habe den Laufweg erkannt und darauf gelauert, dass Lockette den Ball bekommt. Dann bin ich genau im richtigen Moment dazwischengegangen“, sagte Malcolm Butler, der sich mit seiner Abwehraktion selbst zum Helden und seine Patriots zu Meistern krönte.

    Pete Carroll: die Seattle Seahawks verlieren

    Super Bowl: Die Gewinner der vergangenen Jahre

    2005: New England Patriots

    2006: Pittsburgh Steelers

    2007: Indianapolis Colts

    2008: New York Giants

    2009: Pittsburgh Steelers

    2010: New Orleans Saints

    2011: Green Bay Packers

    2012: New York Giants

    2013: Baltimore Ravens

    2014: Seattle Seahwaks

    2015: New England Patriots

    2016: Denver Broncos

    2017: New England Patriots

    2018: Philadelphia Eagles

    2019: New England Patriots

    2020: Kansas City Chiefs

    Beide Mannschaften hatten sich ein Duell auf höchstem Niveau geliefert. Patriots-Spielmacher Tom Brady musste zusehen, wie zwei seiner Pässe abgefangen wurden, ließ sich davon aber nicht unterkriegen. Vier seiner Würfe führten zu Touchdowns, er brachte sein Team nach einem 24:14-Rückstand zu Beginn des letzten Viertels zurück und in Führung. Doch auch sein Gegenüber Russell Wilson lieferte ein exzellentes Spiel ab. Am Ende der ersten Halbzeit zeigte er sogar ein kleines Meisterstück: Er führte seine Mannschaft in 30 Sekunden übers Feld und stellte mit einem Touchdown-Pass zwei Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich her. Auch hier hatte Pete Carroll auf sein Bauchgefühl gehört und sich gegen die sichere Variante – ein Field Goal für drei Punkte – entschieden.

    Doch nach dieser risikoreichen, aber erfolgreichen Entscheidung fragte nach dem Spiel niemand mehr. Sogar die Seahawks-Spieler machten ihrem Frust Luft: „Ich verstehe nicht, warum man dem besten Running Back der Liga nicht den Ball gibt, mit weniger als einem Yard zu gehen“, sagte Linebacker Bruce Irvin. Sein Team muss auf einen neuen Anlauf im nächsten Jahr hoffen. Immerhin: Häschen mögen auch weiter Möhrchen.

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