Die 49. Ausgabe des Superbowl hat gehalten, was sich Millionen von Fans davon versprochen haben: Die beiden besten Football-Mannschaften der abgelaufenen Saison lieferten sich ein hochspannendes Duell, dass erst 20 Sekunden vor Schluss entschieden wurde. Die New England Patriots besiegten die Seattle Seahawks mit 28:24. Der Erfolg der Patriots ist auch die Krönung der Karriere von Sebastian Vollmer, der als erster Deutscher den Siegerpokal, die Vince-Lobardi-Trophäe, in die Luft stemmen durfte.
Dramatisch-spannendes letztes Viertel
Lange sah es nicht nach dem Erfolg für Vollmers Team aus. Zwar lag es 30 Sekunden vor der Halbzeit mit 14:7 vorne, doch die wenigen Sekunden reichten Seattles Spielmacher Russell Wilson, um seine Mannschaft noch einmal in die Endzone zu führen und den Ausgleich zu erzielen. Nach der Pause fingen die Seahawks einen Pass von Patriots-Spielmacher Tom Brady ab, verteidigten bärenstark und zogen auf 24:14 davon.
Das spannende Spiel wurde im letzten Viertel richtig dramatisch. Die Patriots rissen sich plötzlich am Riemen. Sie stoppten Seattles Angriff perfekt und drehten selbst in der Offensive an den Stellschrauben. Das zuvor ineffiziente Laufspiel wurde fast komplett ignoriert, Brady brachte Pass um Pass an den Mann und bediente Danny Amendola und später Julian Edelman in der Endzone – das Spiel war gedreht. Doch Seattle blieben noch zwei Minuten.
Entscheidung 20 Sekunden vor Spielende
Und die schienen sie nutzen zu können. Passempfänger Jermaine Kearse zeigte unglaubliche Körperbeherrschung: Er fiel auf den Rücken, der Ball landete auf seinem Bauch, prallte gegen sein Bein und von dort krallte sich Kearse das Ei. Plötzlich standen die Seahawks kurz vor der Endzone. Star-Ballträger Marshawn Lynch brachte den Ball bis an die 1-Yard-Linie. Doch dann traf Seattles Trainer eine folgenschwere Entscheidung.
Statt Lynch oder Spielmacher Wilson die wenigen Zentimeter in die Endzone laufen zu lassen, entschied Pete Carroll sich für ein Passspiel. Wilson wollte Ricardo Lockette anspielen, doch Verteidiger Malcolm Butler setzte sich durch und riss den Ball an sich. 20 Sekunden vor Schluss war das Spiel damit entschieden.
Pompöse Halbzeitshow: Katy Perry mit quietschbunter Video-Show
„Ich bin überglücklich, ich habe keine Worte“, sagte Sebastian Vollmer nach dem Schlusspfiff. Für ihn war es der erste Titel im zweiten Anlauf. 2012 war er mit den Patriots noch an den New York Giants gescheitert. Für Spielmacher Tom Brady war es der vierte Meistertitel seiner Karriere, so viele haben nur die Legenden Terry Bradshaw und Joe Montana errungen. Nach seinen vier Touchdown-Pässen wurde er auch zum wertvollsten Spieler des Finales gewählt.
Ein Feuerwerk gab es bei der alljährlichen pompösen Halbzeitshow zu bewundern: Popstar Katy Perry gab auf einer Bühne mit spektakulären Videoeffekten ihre Hits zum Besten. Die Co-Stars, Hiphop-Queen Missy Elliott und Rocker Lenny Kravitz, gingen in der quietschbunten Kulisse etwas unter. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass mit ihren Einlagen die Zeit zwischen Perrys Garderobenwechseln überbrückt werden sollte.
Sportlich war das Finale aber sehr unterhaltsam, für die deutschen Footballfans hat sich das Aufbleiben gelohnt.