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Stilfrage: Protz und Co.: Die Vorgänger von Franck Ribéry

Stilfrage

Protz und Co.: Die Vorgänger von Franck Ribéry

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    Bon appétit: Franck Ribéry und sein Goldsteak.
    Bon appétit: Franck Ribéry und sein Goldsteak. Foto: Franck Ribéry Instagram

    Ob es dekadent ist, ein mit Gold überzogenes Steak zu verspeisen? Natürlich. Franck Ribéry hatte schon bessere Einfälle – vorwiegend auf dem Feld. Abseits des Rasens lässt ihn sein Instinkt mitunter im Stich. Andererseits: Er wurde vom Promikoch eingeladen. Und selbst wenn nicht, könnte der 35-Jährige mit seinem Geld machen, was er will. So wie es schon zahlreiche andere Profis vor ihm gemacht haben.

    Aubameyang hatte sechs Autos

    Recht offen mit seinem Faible für extravagante Automobile ging Günther Netzer um. Aus der Tiefe der rheinischen Ebene schoss der Freigeist über die Autobahnen rund um Mönchengladbach. Weil sich der Offensivmann sein bescheidenes Auskommen noch ein wenig aufbessern wollte, erschloss er sich neben dem Fußball ein weiteres Geschäftsfeld. Er eröffnete die Diskothek „Lovers Lane“ und fuhr dort Anfang der 70er gerne auch mal mit einem seiner Ferraris vor.

    Seit jeher haben es stark motorisierte Untersätze den Profis der Bundesliga angetan. Pierre-Emerick Aubameyang beispielsweise soll zu seiner Dortmunder Zeit sechs Autos des höheren Preis- und PS-Segments in den Garagen seines Anwesens geparkt haben. Der Bremer Stürmer Max Kruse fuhr zu früheren Zeiten mit einem Maserati in Camouflage-Optik vor. Was dem Netzer seine Diskothek, ist dem Kruse das Pokern. Dabei versucht er, sich etwas dazuzuverdienen.

    Jens Lehmann ließ sich mit Helikopter zum Training fliegen

    Jens Lehmann wiederum war es leid, dem Verkehr auf der Straße ausgesetzt zu sein. Er ließ sich vom Starnberger See regelmäßig mit dem Helikopter nach Stuttgart zum Training fliegen. Kostengünstiger war es für Stefan Effenberg, seinen Hang zum Extravaganten auszuleben. Ein Friseurbesuch reichte, um fortan den Spitzenamen „Tiger“ zu tragen.

    Am geschicktesten freilich stellte sich Giovane Elber an. Der nämlich musste gar nichts dafür zahlen, um ein wirklich außergewöhnliches Foto von sich anfertigen lassen. Genau genommen hätte er sogar Geld verdient dafür gehabt. Lediglich mit aufgeklebten Tattoos bekleidet, einen Ball vor der Körpermitte haltend und mit fragwürdiger Haarfärbung auf einem Motorrad sitzend: ein verstörendes Werk moderner Fotokunst.

    Ribéry ist also nur in einer Hinsicht Unikat: Kein anderer forderte seine Kritiker zum Geschlechtsverkehr mit seinem Stammbaum auf. Stil zeigt sich eben nicht zwingend am Esstisch.

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