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Steuerhinterziehung: Steuerskandal um Schiedrichter weitet sich aus

Steuerhinterziehung

Steuerskandal um Schiedrichter weitet sich aus

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    Die Steueraffäre um deutsche Schiedsrichter weitet sich aus. Foto: Rolf Vennenbernd dpa
    Die Steueraffäre um deutsche Schiedsrichter weitet sich aus. Foto: Rolf Vennenbernd dpa

    Der Steuerskandal um DFB-Schiedsrichter nimmt nach einem Bericht des Spiegel immer größere Ausmaße an. Die Ermittler sollen inzwischen "rund 70 aktive und ehemalige DFB-Unparteiische wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung" überprüfen. Dies berichtete Spiegel Online am Samstag unter Berufung auf Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins. Es müsse "von einem System ausgegangen werden", heiße es in einer Notiz der Fahnder.

    Bei den Steuerermittlungen könnte neben dem Weltverband FIFA auch die europäische Fußball-Union (UEFA) ins Zwielicht geraten. Spiegel online veröffentlichte am Freitag einen Beitrag, in dem von Überweisungen der UEFA an deutsche Unparteiische auf Konten im Ausland die Rede ist. Dies gehe aus einer Notiz süddeutscher Steuerfahnder hervor, die dem Online-Portal vorliegt. Erst am vergangenen Mittwoch hatte der Spiegel über Honorarzahlungen der FIFA an deutsche Schiedsrichter auf ausländische Konten berichtet.

    Eine der Schlüsselfiguren in dem Skandal soll laut dem Magazin ein ehemaliger Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sein. Der Mann sei inzwischen ein hochrangiger Funktionär des Bayerischen Fußball-Verbandes. Nach einem Krisengespräch wegen der Steueraffäre hatte der DFB am Freitag Aufklärung angekündigt. Der Verband hatte rund 35 aktive Unparteiische aus den drei höchsten Ligen zum Rapport bestellt. Die DFB-Spitze unter Präsident Theo Zwanziger drängt darauf, dass die unter Verdacht geratenen Bundesliga-Referees möglichst schnell und aktiv an der Aufklärung durch die Steuerbehörden mitwirken.

    Razzia bei Schiedsrichtern

    Auslöser der Ermittlungen, die am Montag in ganz Deutschland zu einer Razzia bei Schiedsrichtern führten, ist der frühere Unparteiische Manfred Amerell. Über sieben Monate belieferte Amerell Steuerfahnder mit selbstrecherchierten Daten und Hintergrund-Informationen zu internationalen Spielen seiner früheren Kollegen. Das bestätigte Amerell der Nachrichtenagentur dapd.

    Während sich der DFB in den Medien mit immer neuen Vorwürfen gegen seine Schiedsrichter konfrontiert sieht, hält sich der Verband weiter zu den Details bedeckt. Der Vorsitzende des Schiedsrichter-Kontrollausschusses, Herbert Fandel, kündigte jedoch eine "vollumfängliche Aufklärung" an. "Die Fakten werden am Ende herauskommen, das heißt, wir werden unter dem Strich alles zusammenziehen, wenn die Antworten auf die steuerlichen Fragen gegeben sind", sagte er am Freitagnachmittag in Frankfurt am Main. dpa/dapd

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