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Steiner trotz Meistertitels kein WM-Favorit

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Steiner trotz Meistertitels kein WM-Favorit

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    Steiner trotz Meistertitels kein WM-Favorit
    Steiner trotz Meistertitels kein WM-Favorit Foto: DPA

    "Die Kraft ist da, aber die Spitzigkeit fehlt", lautete Steiners Fazit nach seinem Auftritt beim nationalen Championat im beschaulichen Ladenburg. Mit 430 Kilogramm im Zweikampf (Reißen 190/Stoßen 240) gelang dem 27 Jahre alten Superschwergewichtler zwar eine ordentliche Leistung, doch bis zur WM in vier Wochen "müssen wir noch hart arbeiten", sagte Bundestrainer Frank Mantek. Beim Olympia-Triumph in Peking hatte Steiner 461 Kilo bewältigt. In diese Regionen muss auch vorstoßen, wer im südkoreanischen Goyang WM-Gold erobern will.

    Zwei Fehlversuche im Reißen bei 195 Kilogramm irritierten Steiner, der sich 14 Monate nach seinem Olympiasieg erstmals wieder auf einer deutschen Heberbühne zeigte. "Im Reißen waren 190 die Grenze", gestand der 145-Kilo-Gigant unumwunden ein und gratulierte seinem Auswahl-Teamkollegen Almir Velagic (Speyer) zum Gewinn des Meistertitels in dieser Teildisziplin. Velagic, der dem haushohen Favoriten im Zweikampf (420 kg) nur zehn Kilo Vorsprung ließ, hatte ebenfalls 190 Kilo im Reißen bewältigt. Doch weil er leichter ist, gab's Gold. "Almir hat es es verdient. Er arbeitet wahnsinnig fleißig", sagte Steiner, der als Ursache für seine Defizite die dreimonatige Trainingspause nach einer Leistenoperation im Januar sieht. "Jetzt fehlt mir die Zeit, das bis zur WM aufzuholen. Ich muss am Ball bleiben, frisch werden. Ich kämpfe mich da durch."

    Der gebürtige Österreicher, der nicht nur von seinem stimmgewaltigen Fanclub aus dem heimatlichen Obersulz, sondern auch von seiner schwangeren Freundin Inge Posmyk nach Ladenburg begleitet worden war, beklagte fehlende Wettkampf-Praxis. "Nur zwei Wettkämpfe bis zur WM sind verdammt wenig", meinte der "Sportler des Jahres", der trotz seines katapultartigen Aufstiegs zum Medienstar nach dem Olympiasieg versichert: "Vom Typ bin ich derselbe geblieben."

    Mantek sieht es ohnehin nicht als Beinbruch an, wenn Steiner ohne WM-Gold bleiben sollte. "Unser Ziel sind die Olympischen Spiele 2012. Da soll Matthias ganz oben stehen", erklärt der Bundestrainer und Sportdirektor. Gewissermaßen eskortiert werden soll der Peking- Olympiasieger dann von Jürgen Spieß, von dem Mantek den zweiten Medaillengewinn in London erwartet. "Deshalb sind Wettkämpfe wie in Ladenburg ein nützliches Stahlbad für die Athleten."

    Die deutschen Farben in Goyang vertreten werden neben Steiner, Velagic und Spieß die Olympia-Siebte Julia Rohde (Görlitz) und der Chemnitzer Tom Schwarzbach, der sich mit der persönlichen Bestleistung von 350 Kilogramm ins WM-Team katapultierte. Über weitere Nominierungen brüten die Verantwortlichen noch.

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