Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Stallorder missachtet: Vettel ein Kannibale? Die Pressestimmen zum Formel-1-Rennen

Stallorder missachtet

Vettel ein Kannibale? Die Pressestimmen zum Formel-1-Rennen

    • |
    Sebastian Vettel hat eine Teamorder ignoriert.
    Sebastian Vettel hat eine Teamorder ignoriert. Foto: Diego Azubel (dpa)

    Selbst in der Heimat von Red Bull hat Sebastian Vettel mit seinem unfairen Manöver zum Formel-1-Sieg in Malaysia scharfe Kritik hervorgerufen. "Der Weltmeister überholt ins Abseits", titelte am Montag der "Kurier". "Sehen so Sieger aus?", fragte die "Kronen Zeitung". Und die "Tiroler Tageszeitung" machte einen "Hauch Schumi" aus. "Gewinnen? Ja. Aber um jeden Preis?"

    Vettel ein verwöhntes Kind

    Dass sich Sebastian Vettel der Teamanweisung widersetzte und seinem Red-Bull-Rivalen den Sieg wegschnappte, wird lange auf dem Hessen lasten. "Sebastian Vettel lässt seine Maske fallen", meinte die Londoner "Times".

    Formel 1: Das ist Sebastian Vettel

    Team: Ferrari

    Geburtsdatum: 03. Juli 1987 Geburtsort: Heppenheim (Deutschland) Wohnort: Kemmental (Schweiz)

    Größe: 1,74 m Gewicht: 64 kg, Familie: ledig

    F1-Debüt: USA 2007 Erster GP-Sieg: GP Italien September 2008

    Größte Erfolge: Weltmeister 2010, 2011,2012 und 2013 - jüngster Vierfach-Weltmeister aller Zeiten

    Bisherige Teams: BMW Sauber (Testfahrer 2006-07), Scuderia Toro Rosso (2007-08), Red Bull (2009-14), ab 2015 Ferrari

    Stärken: Sebastian Vettel ist nahezu der perfekte Rennfahrer: Er ist konzentriert auf den Punkt, nervenstark und wahnsinnig schnell. Zudem ist er, wenn es drauf ankommt, immer voll fokussiert und lässt sich von nichts ablenken. Der Heppenheimer kann ein Rennen von vorne aus dominieren. Trotz seiner erfolgreichen Jahre bleibt Vettel wissbegierig und stets bescheiden. Er ist ein Wettkampf-Typ bis in die Haarspitzen.

    Schwächen: Sebastian Vettel hat eigentlich so gut wie keine Schwächen. Im dichten Verkehr ist er manchmal fehleranfällig. Außerdem kann er außerordentlich schlecht verlieren, wenn dies denn bei Hochleistungssportlern überhaupt eine Schwäche ist.

    Der Vierfach-Weltmeister hat eine Schwäche für Frauennamen. Vettel verpasste seinen Formel-1-Flitzern in den letzten Jahren nämlich stets weibliche Kosenamen.

    Italiens "La Stampa" taufte Vettel kurzerhand den "Kannibalen". Der Heppenheimer, 25 Jahre alt, sei "zweifelsohne von dem Syndrom des verwöhnten Kindes, dem man immer hat alles durchgehen lassen hat, in die Irre geführt worden", befand Frankreichs "Libération".

    Und selbst Formel-1-Fremde waren verwundert über das Teamorder-Desaster von Sepang. "Ich schaue nicht viel Formel 1, aber was ist in dem Sport los?", frage der 89-malige englische Fußball-Nationalspieler Michael Owen am Montag via Twitter. "Fahrer, die gesagt bekommen, dass sie nicht überholen soll, andere Fahrer, die gegen die Teamanordnungen verstoßen, etc.", schrieb Owen.

    Pressestimmen zu Vettel im Überblick

    Aus Großbritannien

    "The Sun": "Dieser Vorfall beschädigt wahrscheinlich Vettels Ruf - genauso wie solche Ereignisse einst drohten, die Verdienste seines Mentors Michael Schumacher zu überschatten."

    "The Independent": "Die Waffenruhe ist vorbei: Mark Webber schäumt vor Wut nach Sebastian Vettels großem Diebstahl. Der kontroverse Erfolg des dreifachen Weltmeisters, nachdem er die Stallorder ignoriert und den Team-Kollegen

    Aus Italien

    "Corriere della Sera": "Schöne Bescherung für Ferrari. Alonso berührt Vettel, beschädigt sich den vorderen Flügel und bleibt stehen. Die Revolte: Streit bei Red Bull. Vettel attackiert Webber und schnappt ihm den Sieg weg, gegen die Order des Teams."

    "Corriere dello Sport": "Wilder Westen Malaysia. Alonso macht einen Fehler, Vettel macht den Rowdy."

    Aus Spanien

    "El País": "Man kann Mark Webber vorwerfen, was man will, aber der Australier ist und bleibt ein Gentleman. Andere Rennfahrer an seiner Stelle hätten einen großen Krach inszeniert."

    "El Mundo": "Bei Red Bull herrscht offener Krieg. Vettel und Webber haben sich noch nie verstanden. Aber nun tut sich eine tiefe Kluft zwischen beiden Fahrer auf."

    Aus Frankreich

    "L'Équipe": "Missstimmungen in Malaysia. Es hat nicht viel geregnet auf der Grand-Prix-Strecke, aber nach der Ankunft lag ein Unwetter in der Luft. Selten hat man solche Spannungen auf einem Podium gesehen, außer vielleicht in der großen Epoche der Duelle zwischen Prost und Senna."

    "Le Figaro": "Vettel, ein Tiefschlag und ein Sieg." dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden