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Sportlerehrung: Große Ehre für Eishockey-Team

Sportlerehrung

Große Ehre für Eishockey-Team

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    Tennisstar Angelique Kerber, Ironman-Weltmeister Patrick Lange und die Eishockey-Silbermedaillengewinner sind die „Sportler des Jahres“ 2018. Das ist das Ergebnis der Abstimmung von 1100 Sportjournalisten. Die rund 700 Gäste im Kurhaus von Baden-Baden feierten die Gewinner am Sonntagabend mit Applaus.

    Nach ihrem Wimbledon-Coup tritt Kerber die Nachfolge von Biathletin Laura Dahlmeier an. Die ehemalige Nummer eins der Tennis-Welt setzte sich aber nur äußerst knapp vor der früheren Bahnradsportlerin Kristina Vogel durch, die nach einem tragischen Unfall im Rollstuhl sitzt. Triathlet Lange folgte auf Kombinierer Johannes Rydzek. Die Olympia-Zweiten von Pyeongchang wurden als erstes Eishockey-Team „Mannschaft des Jahres“. 2017 waren die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst gewählt worden.

    Angelique Kerber war schon in ihrem Traumjahr 2016 als „Sportlerin des Jahres“ ausgezeichnet worden. Nun gewann die Kielerin erneut mit 1732 Punkten vor Vogel (1704) und Dahlmeier (1358). Deutschlands beste Tennisspielerin hatte sich im Sommer mit einem Finalerfolg über die US-Amerikanerin Serena Williams zur ersten deutschen Wimbledonsiegerin seit Steffi Graf vor 22 Jahren gekürt. Eindrucksvoll ließ die nun dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin ihr Tief von 2017 hinter sich. Statt der deutschen Fußball-Nationalelf bei der WM in Russland schrieb sie unerwartet das deutsche Sommer-Sportmärchen.

    Nach ihrem tragischen Unfall war aber auch Doppel-Olympiasiegerin Vogel eine Hauptperson des Abends. Seit dem schlimmen Unglück am 26. Juni auf der Radrennbahn in Cottbus ist die 28-Jährige querschnittsgelähmt – und beeindruckt mit ihrem Lebensmut. Nur um 28 Punkte lag sie bei der Wahl hinter Kerber. Selbst Siegerin Angelique Kerber hätte ihre Auszeichnung am liebsten weitergegeben. „Kristina, dir gehört heute Abend die Bühne. Es gibt kein größeres Vorbild“, lobte die Wimbledon-Siegerin

    Zweifel an der Kür des Eishockey-Nationalteams mit den Allgäuern Patrick Reimer und Dennis Endras sowie dem Ingolstädter Timo Pielmeier gab es zum Abschluss eines außergewöhnlichen Eishockey-Jahres dagegen kaum. Die Auswahl kam auf 2510 Punkte. Die Eiskunstläufer Aljona Savchenko und Bruno Massot (1661), die sich auf ihren Olympiasieg am Stützpunkt in Oberstdorf vorbereitet hatten, und der Deutschland-Achter (1011) waren da schon fast abgeschlagen.

    Erstmals wurden damit Eishockeyspieler in der langen Historie der Gala zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt. Mit ihrem Teamgeist, ihrem sympathischen Charakter und ihren Erfolgen begeisterte die Auswahl in Südkorea, schaffte sensationell den Einzug ins Finale und stand gegen die Russen dicht vor Olympia-Gold. Nun stehen aber wieder Fragezeichen hinter der Zukunft des deutschen Eishockeys, Erfolgstrainer Marco Sturm hat sich als Assistenzcoach in die NHL verabschiedet.

    Erheblich deutlicher als bei den Frauen fiel die Wahl bei den Männern aus. Ironmansieger Lange sicherte sich mit 1529 Punkten Platz eins vor dem Nordischen Kombinierer Eric Frenzel (1139), der bei den Winterspielen Gold von der Normalschanze, Team-Gold und Bronze von der Großschanze gewonnen hatte. Dritter wurde Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (1021).

    Lange war auf Hawaii als erster Ironman unter acht Stunden geblieben und hatte damit zum zweiten Mal dort über die 3,86 Kilometer Schwimmen, die 180,2 Kilometer auf dem Rad und die abschließenden 42,2 Kilometer Laufen triumphiert. Lange ist nach Jan Frodeno 2015 der zweite Triathlet, der „Sportler des Jahres“ wird, im Vorjahr war er bei der Gala noch Zweiter geworden.

    Auch Vinzenz Geiger vom Skiclub Oberstdorf hatte gestern großen Grund zur Freude. Der 21-jährige Kombinierer, Schlussläufer der Gold-Staffel von Pyeongchang, wurde – als die Fernsehkameras noch aus waren – zum Newcomer des Jahres gewählt. Sein Team- und Zimmerkollege Johannes Rydzek, letztes Jahr noch Sportler des Jahres, gratulierte persönlich auf der Bühne. Geiger und sein Heimatverein SC Oberstdorf bekommen je 8000 Euro Preisgeld. (dpa, tws)

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