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Spitzenspiel: Vor dem Dortmund-Knaller: Wird der FC Bayern nervös?

Spitzenspiel

Vor dem Dortmund-Knaller: Wird der FC Bayern nervös?

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    Kontertore wie gegen Mainz darf sich der FC Bayern in Dortmund nicht einfangen. Gewinnt der BVB am Samstag, haben die Münchner nur noch zwei Punkte Vorsprung.
    Kontertore wie gegen Mainz darf sich der FC Bayern in Dortmund nicht einfangen. Gewinnt der BVB am Samstag, haben die Münchner nur noch zwei Punkte Vorsprung. Foto: Karl-heinz Hofmann, dpa

    Es muss sich einer im Fußball schon gut auskennen, um auf Anhieb eine Handvoll Spieler des FSV Mainz 05 aufzählen zu können. Spätestens nach Torhüter Loris Karius, dessen Name nicht nur Zahnärzten geläufig ist, und Yunus Malli, für den Borussia Dortmund im Winter 13 Millionen Euro Ablöse geboten hat, gerät die Aufzählung selbst bei Experten ins Stocken.

    Fachleute aus der Region Schwaben werden noch an Alexander Hack denken, der es über den TSV Babenhausen und den FC Memmingen nach Mainz in die Bundesliga geschafft hat. Andere FSV-Akteure heißen Balogun, Frei, Bussmann, Bungert, Donati oder Jairo – Spieler, die über

    Der Vorsprung ist auf fünf Punkte geschmolzen

    Verglichen mit dem FC Bayern ist es eine Elf der Namenlosen, die dem Rekordmeister die erste Heimniederlage der Saison zugefügt hat. Der Mainzer 2:1 (1:0)-Sieg mag eine Überraschung gewesen sein, eine Sensation war er nicht. Die Rheinhessen waren als Tabellenfünfter mit der Nase an den Champions-League-Plätzen angereist.

    Dort stehen sie nun wenigstens bis zum Wochenende, punktgleich mit Mönchengladbach (39) und nur drei Zähler hinter der Drittplatzierten Hertha etabliert. „Es eskaliert ganz dezent“, beschreibt Leon Balogun die Stimmung beim Überraschungsteam, das sich seinen Aufschwung als laufstärkste Mannschaft der Bundesliga solide erarbeitet hat. Ganz vorne aber ist der Vorsprung von Tabellenführer Bayern München auf fünf Punkte zusammengeschmolzen.

    Der BVB darf sich wieder ernsthaft Bayern-Verfolger nennen. Weil die Münchner am Samstag (18.30 Uhr) zum Gipfeltreffen nach Dortmund müssen, hat Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge eine Empfehlung ausgesprochen: „Da sollten wir besser nicht verlieren.“ Eine weitere Niederlage würde den BVB bis auf zwei Zähler an die Münchner heranführen.

    Guardiola: "Ich habe immer gesagt, dass wir bis zur letzten Sekunde kämpfen müssen"

    Ein Szenario, das Pep Guardiola wieder einmal zum Anlass für eine Guardiola-Weisheit nahm: „Fußball“, so der 45-Jährige, „ist kompliziert.“ Was er in diesem Fall meinte: „Das war jetzt ein Warnschuss. Im November haben die Leute schon gesagt, Bayern ist Meister. Aber ich habe immer gesagt, dass wir bis zur letzten Sekunde kämpfen müssen.“

    Das haben sie auch gegen Mainz hingebungsvoll getan, weshalb Guardiola kaum Ansatz zur Kritik fand. Mainz wehrte sich gegen die Münchner Dominanz mit Leidenschaft und Effizienz. Von drei Schüssen, die das Bayern-Gehäuse erreichten, hatten zwei den Weg ins Netz gefunden. Jairo (26.) und der eingewechselte Cordoba (86.) vollendeten zwei Gästekonter. Für den Kolumbianer Cordoba, Leihgabe des FC Granada, war es der dritte Treffer im zwölften Einsatz. Zwischendurch hatte Robben (64.) mit einem 20-m-Schuss ausgeglichen.

    Ist Uli Hoeneß auch gegen den BVB im Stadion?

    „Wir sind stark zurückgekommen“, lobte der Niederländer die Bayern-Reaktion auf den Rückstand, die den Gästen die Luft nahm und ihnen nur 22 Prozent Ballbesitz ließ. Das lasche Einschreiten beim Mainzer Siegtor war das einzige, was bei Spielern und Trainer des FC Bayern Kritik fand. Aber mehr als ein Guardiola-Grummeln („Da haben wir nicht gut verteidigt.“) zog auch das nicht nach sich. Nur Rummenigge grantelte: „Wir hatten keinen guten Tag. Da ist einiges schiefgelaufen.“

    Der Bayern-Boss hatte sich für das Uli-Hoeneß-Comeback in der Allianz-Arena einen erfreulicheren Rahmen gewünscht. Nun aber fällt der erste Stadion-Besuch des 64-Jährigen nach seiner Haftstrafe mit einer der seltenen Bayern-Pleiten zusammen. Am Samstag in Dortmund, so Rummenigge, erwarte er Hoeneß nicht im Stadion. Das wäre entweder gut für Hoeneß oder gut für den FC Bayern.

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