Frauenfeindliche Sprüche sind im Profifußball leider immer noch Alltag. Das wurde zuletzt bei der EM in Frankreich deutlich, als sich die ZDF-Reporterin Claudia Neumann im Netz Hasstiraden der übelsten Sorte anhören musste, weil sie Spiele der Männer kommentierte. Zum Glück sind die Verantwortlichen im
Im Fall des tschechischen Erstligisten Sparta Prag gelang das den Vereinsoberen auf kreative Weise. Weil Torhüter Tomas Koubek und Mittelfeld-Spieler in der Partie gegen Zbrojovka Brünn eine Schiedsrichterin beleidigten, müssen sie jetzt eine Zeit lang bei der Frauenmannschaft des Clubs mittrainieren. "Um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, dass Frauen nicht nur am Herd geschickt sein können", begründete der Generaldirektor von Lidove noviny die Strafe.
Koubek: "Frauen sollten am Herd bleiben"
Damit bezog er sich die Bemerkung Koubeks, der nach einer durch die Schiedsrichterassistentin übersehenen Abseitsstellung und dem daraus resultierenden Ausgleich für Brünn gesagt hatte: "Meiner Meinung nach sollten Frauen am Herd bleiben und nicht beim Männer-Fußball entscheiden." Sein verletzter Mitspieler Lukas Vacha hatte die Unparteiische später auf Twitter als "Köchin" bezeichnet.
Koubek entschuldigte sich zwischenzeitlich auf Facebook für seine Äußerungen. Unter einem Foto seiner Frau und seiner Tochter schrieb er: "Ich liebe meine Mädels und möchte, dass sie im Leben etwas erreichen, worauf wir stolz sein werden."
Trotzdem will sich die Disziplinarkommission des tschechischen Fußballverbands noch in dieser Woche mit dem Vorfall verpassen. Wann Koubek und Vacha wieder zur Herren-Mannschaft stoßen, ist noch unklar. Aktuell ist Sparta Prag Tabellenvierter der tschechischen Liga und ist in der Europa League unter anderem Gruppengegner von Schalke 04. sial