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Spannender Titelkampf in der Bundesliga: Furioses Fußball-Finale

Spannender Titelkampf in der Bundesliga

Furioses Fußball-Finale

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    fußball jubel vfb
    fußball jubel vfb Foto: dpa

    Von Anton Schwankhart Vergangene Woche hat die Deutsche Fußball-Liga mal wieder ihre Rekordzahlen präsentiert. Es sind jedes Jahr Rekordzahlen.

    Fast zwei Milliarden Euro Umsatz, 17,5 Millionen Zuschauer, knapp zweistellige Zuwachsraten. Da bebt die Krisenlandschaft.

    Zugegeben, die Zahlen stammen aus der Spielzeit 2007/2008. Egal. Auch 2008/2009 wird die Branche wachsen. Mögen Banken und Autobauer neben ihr in den Staub sinken, die Bundesliga stürmt ungerührt durch Finanz- und Wirtschaftstäler.

    Wenn morgen das Schlusslicht Karlsruhe in der Münchner Allianz Arena aufkreuzt, werden 69 000 Zuschauer versammelt sein. Pendlerpauschale und zu erwartende Abwrackprämie fließen direkt in Stadiontickets - und das Interesse wird in den nächsten Wochen noch steigen. Die Bundesliga steht vor einem der spannendsten Meisterschaftsfinals ihrer 46-jährigen Geschichte.

    Aufregend war es auch früher schon. Anhänger der Frankfurter Eintracht erinnern sich mit feuchten Augen an den letzten Spieltag der Saison 1991/92, als die Hessen kurz vor Schluss den Titel an den VfB Stuttgart verloren.

    2001 hat es Schalke noch härter getroffen. Während die Gelsenkirchener etwas verfrüht den Titel feierten, hämmerte Bayern-Verteidiger Patrik Andersson in der Nachspielzeit der Partie in Hamburg einen Freistoß ins Netz - Bayern war zum 16. Mal Meister,

    Große Zweikämpfe. Diesmal aber sieht alles nach einem Fünfkampf aus. An der Spitze die Berliner Hertha, vier Punkte dahinter Bayern, Wolfsburg und Hamburg, zwei weitere Zähler zurück Hoffenheim.

    Ein Indiz für das zunehmende Stimmengewirr in der Meisterfrage ist die Veröffentlichung des Restprogramms der Titelkandidaten in den Medien. Je aufgeregter die Redakteure, umso früher lassen sie das Programm drucken.

    Noch sind zehn Runden zu spielen, trotzdem hat Bild Anfang der Woche schon vorgelegt. Es kann sich nun jeder ausrechnen, wer am Ende oben steht. Genauso gut allerdings könnte man versuchen, zum Finaltag das Wetter für Wanne-Eickel vorauszusagen. Die Situation ist unübersichtlicher als vor dem ersten Spieltag. Wer weiß, ob das Berliner Hoch stabil ist oder über München nicht wieder ein Orkan tobt.

    Als es noch überall null null stand, durfte man ein Bayern-Solo prophezeien - und galt als Experte. 24 Spieltage und etliche Schicksalspartien später wartet Jürgen Klinsmann immer noch auf seine erste Tabellenführung als Bayern-Trainer.

    Die Zeit drängt. "Wir müssen uns sputen, in die Spur zu kommen", sagt Klinsmann. Auf gleicher Höhe mit dem FC Bayern bewegen sich überraschend Wolfsburg und erwartungsgemäß Hamburg. Seinen Niedersachsen spricht Felix Magath die Reife ab ("Die Mannschaft ist noch zu jung für den Titel"), eine Finte des Trainerfuchses, die alle Konkurrenten in Sicherheit wiegen soll. Die Hamburger dagegen sind reif für den Triumph; ob sie auch gut genug dafür sind, muss man mal so, mal so beantworten. Ein wenig abgesetzt lauern die stagnierenden Hoffenheimer, gebremst vom Verletzungspech.

    Alle sind Hertha-Jäger. Ja, die Hertha steht ganz oben, auch wenn keiner erklären kann, wie sie es dorthin geschafft hat. "Hertha Meister" klingt wie "SPD regiert Bayern". Den letzten deutschen Meistertitel hat der Verein 1931 gewonnen. Die Möglichkeit, an einem solchen Jahrhundertereignis teilzuhaben, bewegt inzwischen auch die in Fußballfragen ein wenig gleichmütigen Hauptstädter. 58 000 waren zuletzt im Stadion. So viele kommen in München zwar bereits, wenn Franck Ribéry den Hund von Uli Hoeneß spazieren führt - aber nicht überall steigt das Fieber eben gleich schnell.

    Auch die Wettanbieter können sich einen Berliner Meister noch nicht vorstellen. Die Branche notiert den FC Bayern mit Abstand ganz vorne, gefolgt von der Hertha, Wolfsburg und Hamburg. Wer seine eigene Rechnung aufmachen möchte: Morgen veröffentlichen wir in unserem Sportteil das Restprogramm der Titelkandidaten.

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