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Solche Bilder setzen USA und Frankreich unter Druck

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Solche Bilder setzen USA und Frankreich unter Druck

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    Ein Sanitäter hilft nach dem Angriff in Duma einem Kleinkind mit einer Atemmaske. Wurde es Opfer von Giftgas? Das Foto wurde von den „Weißhelmen“, einer nichtstaatlichen Zivilschutzorganisation in Syrien, zur Verfügung gestellt.
    Ein Sanitäter hilft nach dem Angriff in Duma einem Kleinkind mit einer Atemmaske. Wurde es Opfer von Giftgas? Das Foto wurde von den „Weißhelmen“, einer nichtstaatlichen Zivilschutzorganisation in Syrien, zur Verfügung gestellt. Foto: dpa

    Damaskus Am Wochenende schockten Bilder von Opfern eines mutmaßlich syrischen Giftgasangriffs die Welt. In der Nacht zum Montag trafen Raketen eine syrische Militärbasis. Nun wird gefragt: Besteht zwischen den Angriffen ein Zusammenhang?

    Syrien und sein enger Verbündeter Russland machten am Montag Israels Luftwaffe für den schweren Raketenangriff auf einen syrischen Militärflugplatz verantwortlich. Bei der Bombardierung wurden mindestens 14 Angehörige der Armee und verbündeter Milizen getötet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Am Samstag hatte es einen mutmaßlichen Giftgasangriff der syrischen Regierung auf das letzte verbliebene Rebellengebiet in der umkämpften Region Ost-Ghuta gegeben.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Montag, zwei israelische Kampfjets hätten vom Libanon aus acht Raketen auf den Flugplatz T4 nahe der Stadt Homs abgefeuert. Augenzeugen berichteten im syrischen Fernsehen von Explosionen. Bewohner im

    Wie bereits in früheren Fällen wollte sich die israelische Armee nicht zu den Vorwürfen äußern. Israel hat bereits mehrfach Ziele im benachbarten Syrien bombardiert. Die Angriffe richten sich nach Meinung von Beobachtern vor allem gegen die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, einen engen Verbündeten der syrischen Armee. Die bewaffnete Gruppe wird vom schiitischen Iran finanziert und gilt als dessen verlängerter Arm. Israel will verhindern, dass sich die Miliz weiter aufrüstet. Schon vor zwei Monaten hatte die Luftwaffe den Flugplatz T4 bombardiert, nachdem von dort eine iranische Drohne gestartet war, die später in israelisches Hoheitsgebiet eingedrungen sein soll. Der Flugplatz in der zentralsyrischen Wüste ist die größte Luftwaffenbasis Syriens. Westliche Militärexperten gehen davon aus, dass ihn auch iranische Milizen und russische Soldaten nutzen.

    Unklar ist, ob die jüngste Bombardierung mit dem mutmaßlichen Giftgasangriff zwei Tage zuvor auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Duma in Ost-Ghuta zusammenhängt. Dabei sollen mehr als 150 Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt worden sein.

    Der Giftgasverdacht setzt den Westen unter Druck. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte mit „gezielten Schlägen“ gegen die syrische Regierung gedroht, sollte ein tödlicher Einsatz von Chemiewaffen unwiderlegbar bewiesen sein. Das sei eine rote Linie, sagte Macron. Auch US-Präsident Donald Trump drohte dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Am Wochenende twitterte er, das „Tier Assad“ werde einen hohen Preis zahlen. Nach dem Angriff auf Duma verständigten sich Trump und Macron darauf, die syrische Führung zur Verantwortung zu ziehen. Das Weiße Haus sprach von einer „starken, gemeinsamen Reaktion“. Das löste in den USA Spekulationen aus, Trump könne erneut einen Angriff auf das syrische Militär befehlen. Washington und Paris aber dementierten jede Beteiligung an der jüngsten Bombardierung. Eigentlich will Trump das US-Engagement in Syrien beenden.

    Auch die Bundesregierung vermutet Syriens Armee hinter dem mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz. Die Umstände deuteten auf „die Verantwortlichkeit des Assad-Regimes“ hin, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert und betonte: Ein so schwerwiegender Verstoß gegen das Völkerrecht „darf nicht ungesühnt bleiben“.

    Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte in einer Sitzung des Weltsicherheitsrats am Montag in New York, dass Rebellen den Angriff lediglich inszeniert hätten. Berichte aus der Stadt Duma seien „Fake News“. (dpa)

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