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Skispringen: Rettet Janne Ahonen das finnische Skispringen?

Skispringen

Rettet Janne Ahonen das finnische Skispringen?

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    Janne Ahonen war 2011 zum zweiten Mal zurückgetreten. Jetzt will er wieder in den Skisprungsport zurückkehren.
    Janne Ahonen war 2011 zum zweiten Mal zurückgetreten. Jetzt will er wieder in den Skisprungsport zurückkehren. Foto: dpa Picture Alliance

    Lange waren die Finnen eine der führenden Nationen im Skispringen. Seit einigen Jahren gehen den Nordeuropäern aber die Spitzenleute aus. Nachdem Springer wie Tami Kiuru, Matti Hautamäki und Janne Ahonen ihre Karriere beendeten, kam kein nennenswerter Nachwuchs nach.

    Finnland springt nur noch hinterher

    Bei der vergangenen Vierschanzentournee schickte Trainer Pekka Niemelä zur Halbzeit nach wiederholter verpatzer Qualifikation zwei seiner drei Athleten nach Hause. Bleiben durfte lediglich Lauri Asikainen, der jedoch auch nicht an die Leistungen ehemaliger finnischer Springer anknüpfen konnte.

    Der finnische Skisprungsport steckt in einer Krise. Auch bei den Wettkämpfen dieser Woche in Polen ist Finnland weiter mit nur einem Springer vertreten. Da kommt eine Nachricht wie diese natürlich äußert gelegen: Janne Ahonen möchte ein Comeback wagen.

    Olympiamedaille fehlt noch in Ahonens Trophäensammlung

    Zwar schon das zweite, aber das tut der Begeisterung in Ahonens Heimatland keinen Abbruch. Die Finnen brauchen dringend wieder jemanden, der um Medaillen mitspringen kann.

    Und genau das ist das Ziel des 35-jährigen einstigen Weltklassespringers. Ahonen möchte spätestens in der nächsten Saison wieder im Weltcup mitspringen, so der finnische TV-Sender MTV3. Wenn es seine Form zulässt, gerne auch schon früher, so Ahonen. Aber das eigentlich Ziel der Skisprunglegende scheint die Olympiade im russischen Sotschi 2014 zu sein.

    Der ehemalige Weltklasseathlet hat eigentlich schon alles gewonnen, was es im Skisprungsport zu gewinnen gibt. Die prestigeträchtige Vierschanzentournee gewann Ahonen fünf Mal, was bislang noch kein anderer geschafft hatte. Außerdem holte er fünf Mal Gold und etliche andere Medaillen bei Weltmeisterschaften, gewann insgesamt 36 Weltcups und konnte sogar zweimal den Gesamtweltcup-Sieg mit nach Hause nehmen.

    Das einzige, was Ahonen bislang also noch fehlt, ist eine olympische Medaille. Zwar holte der 35-Jährige 2002 und 2006 jeweils mit der Mannschaft Gold, aber eine Olympiamedaille im Einzelwettkampf blieb ihm bislang verwehrt. Die Aussicht auf olympisches Edelmetall sei aber nicht der Grund, wieso er sich zu einem wiederholten Comeback entschieden habe, so Ahonen gegenüber MTV3.

    Entgültiger Rücktritt Ahonens hielt nicht lange

    Erstmalig beendete der Finne seine Karriere im Jahr 2008, um in der darauffolgenden Saison 2009/2010 bereits wieder einzusteigen. 2011 erklärte der Routinier dann seinen erneuten Rücktritt vom Skisprungsport. Die Entscheidung sei entgültig, betonte Ahonen damals. Am Donnerstag dann überraschte er die Skisprungwelt mit der Nachricht, wieder aktiv am Sport teilnehmen zu wollen. Er fühle sich topfit und glaube zu 100 Prozent an sein Comeback, so Ahonen.

    Gegenüber dem finnischen TV-Sender äußerte sich auch der ehemalige Spitzenspringer Toni Nieminen zu Ahonens Rückkehr in den Aktivenstatus. Die Nachricht sei natürlich erfreulich, sagte Nieminen, der auch als Trainer in Finnland tätig ist.

    Ahonen könnte Sponsoren anlocken

    Allerdings hoffe er, dass Ahonens Motivation für eine Rückkehr von ihm selbst ausging und keine Panik-Reaktion auf die momentane Lage im finnischen Skisprungsport sei. Ahonen wäre zwar sicherlich ein guter Anführer, allein könne er den Sport aber auch nicht retten, so Nieminen.

    Momentan hat die finnische Skisprungmannschaft sogar Probleme, Sponsoren zu finden. Im finnischen Fernsehen lief unlängst ein Werbespot, in dem die Athleten für sich und den Sport Werbung machten und Sponsoren zur Unterstützung aufriefen. Mit einem Ahonen in der Mannschaft, einem der größten finnischen Sportler überhaupt und Sympathieträger zugleich, wäre es bestimmt einfacher, wieder an lukrative Sponsorenverträge zu kommen.

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