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Skifliegen: Bestens präpariert

Skifliegen

Bestens präpariert

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    Auf der Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf sind alle Vorbereitungen für das Springen getroffen.
    Auf der Heini-Klopfer-Schanze in Oberstdorf sind alle Vorbereitungen für das Springen getroffen. Foto: Foto: Charly Höpfl

    Oberstdorf Es waren Szenen wie aus dem Urlaub. Gregor Schlierenzauer blinzelte in die Sonne. Seine österreichischen Teamkollegen spielten Volleyball. Andere Konkurrenten flachsten bei einer Tasse Tee miteinander. Beinahe hätte man angesichts dieser Fernsehbilder gestern Vormittag aus Klingenthal vergessen, dass in der dortigen Vogtland-Arena ein Weltcup im Skispringen ausgetragen werden sollte. Notgedrungen vertrieben sich die Stars in der Wintersonne die Zeit. Denn auf der Schanze sorgten immer wieder starke und wechselnde Winde für Unterbrechungen. Nach eindreiviertel Stunden und 20 Sprüngen im ersten Durchgang war der Warte-Marathon schließlich vorbei: Um 12.44 Uhr sagte die Jury um Renndirektor Walter Hofer den dritten Wettbewerb der „FIS-Team-Tour“ ab.

    Bundestrainer Werner Schuster sprach von einer „richtigen Entscheidung“. Gleichzeitig bedauerte er den erneuten Abbruch, nachdem das Springen bereits am Mittwoch ein jähes Ende genommen hatte. „Das ist schade für uns, weil wir gut vorbereitet waren“, sagte Schuster vor der Abreise zum Finale der Team-Tour am Wochenende in Oberstdorf. Dort will die deutsche Mannschaft mit ihren Vorzeigespringern Severin Freund und Richard Freitag ihren Podestplatz verteidigen, den sie zum Auftakt der Tour in Willingen erkämpft hatte. Hinter Norwegen und Japan stehen die DSV-Springer auf Rang drei – noch vor Österreich, das im Vorjahr den mit 100000 Euro dotierten Wettbewerb gewann. „In Oberstdorf wollen wir richtig weit fliegen“, kündigte Schuster gestern Vormittag an.

    In der Allgäuer Marktgemeinde mit knapp 10000 Einwohnern stand man derweil vor ganz anderen Problemen. Wegen der großen Schneemengen wurde die Verbindungsstraße vom Langlaufstadion zur Skiflug-Schanze für den Autoverkehr gesperrt. Damit nicht genug: Vorsorglich wurden von einem Hubschrauber aus am gegenüberliegenden Hang der Skiflug-Schanze Lawinen gesprengt.

    Heftige Schneefälle hatten die Helfer schon am Mittwoch vor gewaltige Herausforderungen gestellt. „So viel Schnee hatte es in den letzten zehn Jahren bei keinem Skifliegen“, sagte Stefan Huber, Geschäftsführer der Skisport- und Veranstaltungs-GmbH. Am Nachmittag atmeten die Organisatoren schließlich auf: Die Zufahrtsstraßen waren wieder befahrbar. Damit steht der Qualifikation am heutigen Freitag um 18 Uhr nichts mehr im Wege. Am Samstag fällt dann im Einzel (16 Uhr) und am Sonntag im Teamwettbewerb (13.45 Uhr) die Entscheidung. Kurzzeitig war nach der Absage in Klingenthal von einem zusätzlichen Wettbewerb in Oberstdorf die Rede. Doch dieser Plan wurde verworfen. Der Grund: In der Kürze der Zeit war keine Fernsehübertragung zu gewährleisten.

    Nach seinem Sieg in Willingen führt der Norweger Anders Bardal erstmals im Gesamt-Weltcup und will in Oberstdorf weiteren Aufschwung für die Skiflug-Weltmeisterschaft (23. bis 26. Februar) in Vikersund mitnehmen.

    Auf der Skiflugschanze in Oberstdorf, immerhin die weltweit drittgrößte ihrer Art, hält der Finne Harri Olli mit 225,5 Metern den Rekord.

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