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Ski alpin: Korea-Krise: Felix Neureuther überdenkt Olympiastart

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Korea-Krise: Felix Neureuther überdenkt Olympiastart

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    Alpine Dichterlesung in Sicherheit und Frieden: Felix Neureuther am Freitag beim Medientag des Deutschen Skiverbandes mit dem von ihm verfassten Kinder-Skibuch.
    Alpine Dichterlesung in Sicherheit und Frieden: Felix Neureuther am Freitag beim Medientag des Deutschen Skiverbandes mit dem von ihm verfassten Kinder-Skibuch. Foto: Kerstin Joensson, dpa

    Die Wiesen schimmern sattgrün, die Sonne scheint und erst ein Blick in die ordentlich verschneiten Gipfel des Zillertals deutet auf das Thema hin. In Uderns geht es um den Skisport im Olympiawinter und die deutsche Gallionsfigur schlechthin leitet den Nachmittag mit einer Präsentation ein. Felix Neureuther stellt sein zweites Buch vor mit dem einprägsamen Titel: Auf die Piste – fertig – los!

    Der Inhalt ist schnell erzählt: Felix Neureuther als Lixi der Fuchs und der Husky Basti, hinter dem sich der Fußball-Weltmeister und Neureuther-Spezl Bastian Schweinsteiger verbirgt, erleben Abenteuer im Schnee. Als Schneehase wedelt noch Mimi die Hänge herunter. Dahinter steckt Neureuthers Partnerin Miriam Gössner, die das erste gemeinsame Kind erwartet. Den wahrscheinlichen Geburtstermin verrät der Skistar nicht und schon gar nicht den Namen: „Den haben wir schon, aber den kennen noch nicht einmal meine Eltern“, mauert Neureuther lächelnd.

    Der werdende Papa Felix Neureuther sorgt sich

    Vermutlich im Oktober, oder spätestens im November wird der Nachwuchs des berühmtesten deutschen Winterpaares erwartet. Der werdende Papa ist im Stress. Neben dem Hausbau, bei dem die Eltern Rosi und Christian mit Rat zur Seite stehen, bereitet sich Felix Neureuther auf die Skisaison vor. Am Ausgang des vergangenen Winters hatte der 33-Jährige mit mehreren Podestplätzen im Weltcup geglänzt, doch zur neuen Saison muss er sich auf neues Material einstellen. Die Ski sind noch einmal kürzer geworden, die Radien, die die Spitzenkräfte fahren, noch enger. „Das ist schon wild. Die Jungen knüppeln auf die Tore ein“, berichtet der Slalomspezialist. „Für mich ist es schwierig, weil ich mit meinen Kräften haushalten muss.“

    Doch der 33-Jährige ist für seine Verhältnisse bereits gut unterwegs berichtet Cheftrainer Wolfgang Maier: „Er hat mir gesagt, dass er im August noch nie so gut gefahren ist, wie in diesem Jahr.“ Was das bedeutet – wenig, wie Neureuther anfügt: „Das heißt nicht, dass der Winter automatisch gut wird.“ Sein Fokus liegt zunächst auf dem ersten Weltcup Ende Oktober in Sölden. Dafür hat sich Neureuther im Sommer gequält und war unter anderem vier Wochen lang zum Schneetraining in Neuseeland. „Wir haben viel Material getestet. Ich bin viel Ski gefahren, wesentlich mehr als in den vergangenen Jahren. Und es geht wirklich gut mit dem Rücken.“

    Das klingt vielversprechend für das Olympiajahr, doch beim Blick auf die Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang wird Neureuther deutlich. Das Säbelrasseln zwischen Nordkoreas Diktator Kim Jong Un und USA-Präsident Donald Trump beschäftigt den Partenkirchener sehr: „Es kann nicht sein, dass unser DOSB-Präsident Thomas Bach denkt, dass alles gut gehen wird. Da würde ich mir ein starkes Statement wünschen.“ Neureuther ist zu viel Politik im Spiel. Wäre ein Sportler-Boykott denkbar: „Wenn die Situation so ist, bin ich mir nicht sicher, ob es Sinn macht dorthin zu gehen.“

    Koreakrise: Auch Österreich erwägt ein Fernbleiben

    Die Grenze zu dem Schurkenstaat liegt nur etwas 80 Kilometer von den olympischen Sportstätten in Pyeongchang entfernt. „Ich werde jetzt Vater und dann soll ich da rüberfahren mit einem ruhigen Gewissen?“ Felix Neureuther präsentiert sich in der Bilderbuch-Kulisse des Zillertals nicht nur als Buchautor, sondern auch als kritischer Geist.

    Und Neureuther ist nicht der Einzige, der über einen Startverzicht nachdenkt. Auch das österreichische Olympia-Team erwägt angesichts der ungewissen Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel ein Fernbleiben von den Winterspielen. Österreich werde die Lage in Nordkorea noch beobachten und abwarten, bevor über eine etwaige Nichtteilnahme der österreichischen Athleten entschieden werde, sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss. Die Winterspiele sind vom 9. bis 25. Februar in Pyeongchang geplant.

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