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Ski alpin: Hirscher, mal wieder

Ski alpin

Hirscher, mal wieder

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    Die Sieger des Slaloms in Levi bekommen traditionell ein Rentier geschenkt. Marcel Hirscher fügte seiner kleinen Herde am Sonntag ein weiteres Tier hinzu.
    Die Sieger des Slaloms in Levi bekommen traditionell ein Rentier geschenkt. Marcel Hirscher fügte seiner kleinen Herde am Sonntag ein weiteres Tier hinzu. Foto: dpa

    Als sich Felix Neureuther nach seiner Operation am gebrochenen Daumen mit einem Foto aus dem Krankenhaus meldete, war der Sonntag für die deutschen Slalom-Fahrer schon verhagelt. Nur Minuten zuvor war auch Fritz Dopfer in Levi beim ersten Männer-Weltcup des WM-Winters kurz vor dem Ziel an einem Tor vorbeigerauscht. Das gleiche Schicksal hatte zuvor auch schon den bis dahin überraschend starken Anton Tremmel ereilt. Von den sieben deutschen Startern des Deutschen Skiverbands sammelte beim Sieg von Marcel Hirscher (Österreich) deswegen am Ende einzig Sebastian Holzmann auf Rang 23 Weltcup-Zähler.

    Entsprechend bedient war der Alpinchef. „Das ist einfach zu wenig für uns“, sagte Wolfgang Maier. „Das Team muss lernen, dass sie sich nicht immer auf den Felix Neureuther verlassen können. Das ist die Message Nummer eins.“

    Bis Freitag sah es noch so aus, als sei Neureuther in Levi nach 371 Tagen ohne Weltcup-Rennen wieder am Start. Sein Kreuzbandriss ist verheilt, die Trainingsform stimmte – doch dann blieb Deutschlands bester Skirennfahrer mit dem Daumen in einem Schneeloch vom Vortag hängen. Gebrochen und ausgekugelt, lautete die Diagnose. Am Samstag probierte es der 34-Jährige mit viel Tape um Handschuh und Stock, aber die Schmerzen waren zu groß.

    Zu einem Bild, das ihn mit dick bandagiertem rechten Arm zeigt, schrieb Neureuther an den ebenfalls am Daumen verletzten Norweger Aksel Lund Svindal: „Lass uns versuchen so schnell wie möglich zurück auf Schnee zu kommen.“ Zudem berichtete Neureuther, wie komisch es war, das Rennen am Fernseher verfolgen zu können.

    Was er da sah, konnte ihm kaum gefallen haben. An der Spitze lieferten sich Hirscher und der Norweger Henrik Kristoffersen (+0,09 Sekunden) den einsamen Kampf der vergangenen Jahre, Olympiasieger André Myhrer aus Schweden hatte als Dritter schon 1,41 Sekunden verloren. Und die Deutschen patzten gleich reihenweise.

    Noch nach dem ersten Durchgang gab es zumindest die Aussicht auf ein ordentliches Mannschaftsergebnis. Dopfer fuhr solide und schob sich auf Rang 14 nach dem ersten Lauf, Holzmann kam ebenfalls ins Finale der besten 30 – und dann war da noch der junge Anton Tremmel. Mit Startnummer 74 raste er in seinem vierten Weltcup-Rennen auf Platz 17 und schaffte es erstmals in den zweiten Lauf.

    Im Finale aber platzten alle Hoffnungen. Holzmann verschenkte mit einem Fehler kurz nach dem Start eine bessere Platzierung, Tremmel und kurz darauf Dopfer ließen sich wie viele andere von einer kleinen Gemeinheit kurz vor dem Ziel vom Kurs abbringen. „Der Ärger ist extrem“, sagte Dopfer in der ARD.

    Für Tremmel geht es schon bald wieder nach Levi, in FIS- und Europacup-Rennen will er sich weiteres Selbstbewusstsein für Weltcup Nummer fünf holen. Für die etablierten Weltcup-Fahrer geht es am Mittwoch in Richtung Nordamerika, am 2. Dezember ist dort in Beaver Creek ein Riesenslalom. Ob Neureuther dabei sein kann, ist fraglich. Zwei Wochen Pause sind mit dem kaputten Daumen wohl das Minimum. (dpa) "Randbemerkung

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