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Ski alpin: Die Alpine Ski-WM in Corona-Zeiten: Abstand halten, Maske auf

Ski alpin

Die Alpine Ski-WM in Corona-Zeiten: Abstand halten, Maske auf

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    Nach einer Hüftoperation könnte Thomas Dreßen pünktlich zur WM wieder fit sein.
    Nach einer Hüftoperation könnte Thomas Dreßen pünktlich zur WM wieder fit sein. Foto: Angelika Warmuth/dpa

    Pünktlich zu den ersten wärmenden Sonnenstrahlen des herannahenden Frühlings startet der Wintersport in seine wichtigsten Wochen. Nahezu parallel beginnen in Kürze die Weltmeisterschaften der Alpinen und Biathleten, gefolgt von der Nordischen Ski-WM im heimischen Oberstdorf. Den Auftakt macht am Montag Cortina d’Ampezzo. Das kleine Städtchen in der italienischen Region Venetien hat schon einiges gesehen in seiner Geschichte. Unter anderem fanden dort die Olympischen Winterspiele 1956 und die Alpinen Skiweltmeisterschaften 1932 und 1941 statt. Da die Historie aber schon etwas angestaubt ist, war die Freude groß, als die Italiener den Zuschlag für die WM 2021 erhielten – bis Corona kam. Seitdem ist alles anders.

    Der Weltverband Fis lehnte eine Verlegung der WM ab

    Zwischenzeitlich stand sogar eine Verschiebung auf 2022 im Raum. Venetien war im Frühjahr des vergangenen Jahres besonders heftig vom Coronavirus betroffen. Deshalb musste im März 2020 bereits das Saison-Finale des Ski-Weltcups abgesagt werden, das als WM-Generalprobe gedacht war. Der Antrag des Italienischen Olympischen Komitees, die WM um ein Jahr zu verschieben, lehnte der Weltverband Fis ab – gab dafür aber eine Defizitgarantie von zehn Millionen Franken. Denn die WM wird natürlich ohne Zuschauer stattfinden. Den Veranstaltern vor Ort fehlt damit eine Haupteinnahmequelle.

    Die Gastgeber müssen auf einen ihrer größten Stars verzichten

    Und den Gastgebern fehlt mit Sofia Goggia eine ihrer größten Medaillenhoffnungen. Die vierfache Abfahrtssiegerin dieser Saison stürzte am Rande des abgesagten Frauen-Rennens am vergangenen Wochenende in Garmisch-Partenkirchen beim Abfahren auf einer Touristenstrecke. Dabei zog sie sich eine Fraktur des rechten Schienbeinkopfes zu.

    Das Malheur passt zur Grundstimmung, die in Italien herrscht. Von WM-Euphorie ist wenig zu spüren. Nicht einmal bei den Sportlern selbst. „Das fühlt sich einfach nicht nach WM an, so ohne Publikum“, sagte zum Beispiel Federica Brignone. Von Vorfreude auf das Heim-Event ist bei der italienischen Titelfavoritin nichts zu spüren. „Es ist einfach alles bizarr. Ich fühle nichts in diesem Jahr. Und dann so eine WM zu fahren, das bedeutet irgendwie nichts. Hoffentlich kommen die Emotionen noch, aber eigentlich ist es mir egal.“

    Auch bei den Männern fehlt einer der Besten

    Und es passt zu dieser Saison der einsamen Rennen, dass neben dem Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde eine ganze Reihe weiterer Top-Fahrer verletzt sind und die WM verpassen werden.

    Auch im deutschen Lager hatten sie lange um ihren besten Mann gebangt. Speed-Spezialist Thomas Dreßen scheint nun aber, zwei Monate nach seiner Hüft-Operation, zumindest wieder eine Option für die WM zu sein (mehr dazu im nebenstehenden Artikel). Dreßens Kollegen aus der Hochgeschwindigkeitsabteilung des DSV sind zwar immer in der Lage, auch mal ganz nach vorne zu fahren, haben das bisher aber stets nur angedeutet. Andreas Sander, der in Burgberg im Allgäu lebt, hat in dieser Saison schon sechs Top-10-Ergebnisse gesammelt. Was fehlt, ist der Sprung aufs Treppchen.

    Im Lager der Techniker sieht es ähnlich aus. Alexander Schmid aus Oberstdorf fuhr gleich am Anfang der Saison im Parallel-Slalom von Lech auf den dritten Platz und überzeugte danach vor allem im Riesenslalom. Zweimal schafft er es in die Top-10. Auch ihm ist an einem perfekten Tag eine Medaille zuzutrauen. Bleibt die große Unbekannte: Stefan Luitz. Die Karriere des Hochveranlagten ist durchsetzt von zahlreichen Verletzungen. Diesmal erwischte es ihn Anfang Januar bei einem Trainingssturz im österreichischen Hinterreit. Der Sturz endete im Sicherheitsnetz, dabei zog sich Luitz einen Muskelfaserriss an der Oberschenkelrückseite zu. Ob der Mann aus Bolsterlang bis zur WM wieder fit sein wird, ist noch offen. Der DSV will seinen WM-Kader erst nach den Rennen in Garmisch-Partenkirchen bekannt geben.

    Sicher ist allerdings, dass sich die Medaillenjagd bei den Frauen aus deutscher Sicht eher schwierig gestalten dürfte. Nach dem Rücktritt von Viktoria Rebensburg im vergangenen Sommer klafft eine Lücke, die bisher nicht geschlossen wurde. Aber: Kira Weidle raste in dieser Saison schon zweimal auf Platz fünf. An einem perfekten Tag, mit einem perfekten Rennen ...

    Lesen Sie dazu auch: Skiexperte zu schweren Stürzen: "Ein Restrisiko gehört zu diesem Sport"

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