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Ski WM 2013: Schladming: "Neuer" Neureuther geht auf Medaillenjagd

Ski WM 2013

Schladming: "Neuer" Neureuther geht auf Medaillenjagd

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    Mit großer Lust geht Felix Neureuther die Ski WM 2013 in Schladming an.
    Mit großer Lust geht Felix Neureuther die Ski WM 2013 in Schladming an. Foto: Barbara Gindl, dpa

    Der Felix Neureuther des Jahres 2013 hat nicht mehr viel mit dem des Jahres 2011 gemeinsam. Diese These basiert zunächst einmal auf der Bewertung seiner sportlichen Leistung. Momentan ist Neureuther so gut wie noch nie. Zwei seiner insgesamt vier Weltcupsiege gelangen ihm in der aktuellen Saison. Am 1. Januar gewann der Partenkirchener den Parallelslalom in München, es folgte am 20. Januar der deutlich höher einzuschätzende Triumph beim traditionsreichen Slalom im schweizerischen Wengen. In der Gesamtwertung ist nur der überragende Marcel Hirscher (Österreich) besser.

    Ski WM 2013: Neureuther will angreifen

    Zu diesen Eckdaten aus dem sportlichen Bereich kommt aber auch eine deutliche Veränderung des Menschen Felix Neureuther im Verhältnis zu seinem Sport. 2011 war der Sohn von Christian Neureuther und Rosi Mittermaier unter der Last der Heim-WM in Garmisch-Partenkirchen noch in die Knie gegangen. "Das war die komplette Überforderung von meiner Seite, es war schon eine heftige Nummer", sagte er jetzt in einem Interview mit dem SID. Er sei damals alles falsch angegangen. Vor allem hätten ihm die Lockerheit und der Spaß an der Sache gefehlt.

    Ski-WM 2013: Das deutsche Team

    Lena Dürr: Die 21-Jährige vom SV Germering holt sich beim parallelslalom in Moskau im letzten Rennen vor der WM ihren ersten Sieg. Und hat sich damit in den Kreis der Medaillenkandidatinnen gefahren. Könnte auch noch in der Superkombination eingesetzt werden.

    Christina Geiger: Fuhr in dieser Saison zwei Mal im Slalom unter die Top-Ten. Nach ganz vorne rein hat es bisher für die 22-Jährige, die am 6. Februar Geburtstag hat, aber nicht gereicht.

    Maria Höfl-Riesch: Für die Doppel-Olympiasiegerin läuft die saison bisher nicht wie gewünscht. Mit einem Slalomsieg startete sie zwar gut, doch seitdem fehlen die ganz großen Erfolge. Kann aber selbstverständlich in jeder Disziplin aufs Podest fahren. Startet dieses Jahr ohne den ganz großen Druck.

    Veronique Hronek: Die 19-Jährige reist mit zwei zwölften Plätzen im Super-G  zur WM nach Schladming. Soll Erfahrungen sammeln.

    Gina Stechert: Landete in dieser Saison drei Mal unter den besten 15 in der Abfahrt. Medaillen sind von der 25-Jährigen aber nicht zu erwarten.

    Viktoria Rebensburg: Fährt mit 23 Jahren bereits ihre vierte WM. Hat in dieser Saison je ein Super-G- und Riesenslalom-Rennen gewonnen. Siegte in der vergangenen Saison beim Weltcup-Super-G in Schladming. hat bisher noch keine WM-Medaille gewonnen. Prognose: Wird sich diesmal ändern.

    Fritz Dopfer: Fuhr im Riesenslalom zwei Mal auf den zweiten Platz. Im Slalom zuletzt drei Mal in Folge unter den besten zehn. Mit etwas Glück ist der 25-Jährige für eine Medaille gut.

    Stephan Keppler: Mit 30 Jahren der Senior im Team. Ist wohl seine letzte WM. Fuhr in dieser Saison in der Abfahrt ein Mal auf Platz elf.

    Stefan Luitz: Der 20-Jährige fuhr im Riesenslalom in dieser Saison bisher ein Mal auf den zweiten Platz. Scheidet aber auch oft aus.

    Felix Neureuther: Viel beständiger als in den vergangenen Jahren. Mit zwei Weltcup-Erfolgen in dieser Saison. Im Slalom ein Top-Kandidat auf eine Medaille. Aber auch im Riesenslalom mit Chancen

    Philipp Schmid: Der 26-Jährige soll bei der WM hauptsächlich lernen. Hat als bestes Resultat einen zehnten Platz im Slalom stehen.

    Tobias Stechert: Der Bruder von Gina Stechert ist überraschender Weise noch auf den WM-Zug aufgesprungen. Hat sich Ende November am Knie verletzt und seitdem kein Rennen mehr bestritten. Fuhr davor ein Mal auf Platz fünf in der Abfahrt.

    Neureuther: "Am meisten enttäuscht bin ich gar nicht über meine sportlichen Leistungen (Neureuther schied im zweiten Slalomlauf aus, im Riesenslalom wurde er 34., Anm. d. Red.) dort, sondern darüber, dass ich damals kein Grinsen im Gesicht hatte, dass ich dort nicht viel genießen konnte und keine positive Erinnerungen habe." Von der guten Stimmung und der tollen Atmosphäre habe er nichts mitbekommen. Er habe sich eingegraben und zurückgezogen, um dem Trubel zu entgehen. So sei er dann aber auch Ski gefahren: passiv.

    Neureuther geht anders ran

    Jetzt, 2013, geht er ganz anders an seinen Beruf heran. Die Lehre aus der WM 2011 sei gewesen, dass er mit Freude an die Rennen heran gehen müsse. "Erst jetzt fühle ich mich richtig bereit dazu." Habe er es in Garmisch-Partenkirchen über den Kopf versucht, fahre er jetzt wieder so, wie er es am besten kann: "Der Felix ist ein Instinkt-Skifahrer, der aus dem Bauch heraus fährt, der auch sehr mit dem Herzen fährt und nicht so ein extrem kopfgesteuerter Mensch ist."

    Der Zeitplan der Ski-WM 2013

    Dienstag, 5. Februar, 11 Uhr: Super-G der Frauen

    Mittwoch, 6. Februar, 11 Uhr: Super-G der Männer

    Freitag, 8. Februar, 10 Uhr: Superkombination der Frauen - 1. Durchgang 14 Uhr: Superkombination der Frauen - 2. Durchgang

    Samstag, 9. Februar, 11 Uhr: Abfahrt der Männer

    Sonntag, 10. Februar, 11 Uhr: Abfahrt der Frauen

    Montag, 11 Februar, 12 Uhr: Superkombination der Männer - 1. Durchgang 18.15 Uhr: Superkombination der Männer - 2. Durchgang

    Dienstag, 12. Februar, 17 Uhr: Teamwettbewerb der Frauen und Männer

    Donnerstag, 14. Februar, 10 Uhr: Riesenslalom der Frauen - 1. Durchgang 13.30 Uhr: Riesenslalom der Frauen - 2. Durchgang

    Freitag, 15. Februar, 10 Uhr: Riesenslalom der Männer - 1. Durchgang 13.30 Uhr: Riesenslalom der Männer - 2. Durchgang

    Samstag, 16. Februar, 10 Uhr: Slalom der Frauen - 1. Durchgang 13.30 Uhr:  Slalom der Frauen - 2. Durchgang

    Sonntag, 17. Februar, 10 Uhr: Slalom der Männer - 1. Durchgang 13.30 Uhr:  Slalom der Männer - 2. Durchgang

    Der Erfolg gibt ihm Recht. Inzwischen gelinge es ihm immer besser, auf den Punkt genau bereit zu sein - und nicht schon fünf Jahre vorher. Diese neue Reife in Kombination mit professionellerem Training und mehr Fleiß in der Vorbereitung haben aus Felix Neureuther einen Siegfahrer gemacht. Dabei helfen ihm auch die bitteren Erfahrungen aus Garmisch-Partenkirchen: "Ich rufe mir wirklich auch immer wieder die Heimweltmeisterschaft in Erinnerung, denn auch wenn es so gut läuft wie jetzt, darf man trotzdem nicht aufhören, sich verbessern zu wollen. Ich will ganz weit nach oben kommen. Jetzt gilt es, noch härter zu arbeiten, den nächsten Schritt zu machen."

    Ski WM: Slalom steht an

    Für den Slalom bei der WM in Schladming (Sonntag, 10 und 13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) will er keine Prognose abgeben. Die Experten sind sich aber einig: Wenn jemand dem großen Favoriten Hirscher gefährlich werden kann, dann ist es Neureuther. Der antwortet auf die Frage nach seinen Zielen für die WM eher nebulös aber doch selbstbewusst: "Ich bin ein sehr bodenständiger Mensch, deswegen werde ich nicht sagen, dass ich um irgendeine Goldmedaille mitfahre. Ich will einfach meine Leistung bringen, und dann wird es schwer für die anderen. Und dann kann auch was Großes dabei rauskommen."

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