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Ski Alpin: Felix Neureuther: Karriereende nach Olympia 2018?

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Felix Neureuther: Karriereende nach Olympia 2018?

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    Felix Neureuther will bei Olympia 2018 im südkoreanischen Pyeongchang dabei sein.
    Felix Neureuther will bei Olympia 2018 im südkoreanischen Pyeongchang dabei sein. Foto: Michael Kappeler (dpa)

    Es ist eine bemerkenswerte Nachricht, wenn Felix Neureuther sagt, er sei in diesem Sommer noch nicht operiert worden. Knorpelschäden, Bänderrisse, Knochenbrüche, Bandscheibenvorfälle, Schleudertraumen und sonstige größere und kleinere Blessuren begleiten den 30-Jährigen durch dessen Karriere. Und jetzt? „Ich fühle mich sehr, sehr gut. So gut, wie schon lange nicht mehr“, sagt Neureuther. Dieses Wohlbefinden hat wesentlich dazu beigetragen, dass Neureuther all die Gedanken an das baldige Karriereende verworfen hat. Ganz im Gegenteil. Er hat jetzt ein konkretes Ziel ausgegeben: Olympia 2018 im südkoreanischen Pyeongchang.

    Nach Sotschi: Neureuther dachte bereits über Karriereende nach

    Das hatte nach den enttäuschenden Spielen von Sotschi im Februar diesen Jahres noch ganz anders geklungen. Kurz zuvor, bei einem Autounfall auf dem Weg zum Flughafen, hatte Neureuther ein Schleudertrauma erlitten. Der 30-Jährige reiste trotzdem nach Russland, schied aber in seiner Spezialdisziplin Slalom nach wenigen Sekunden aus. Der Traum von einer Olympia-Medaille war geplatzt. Danach hatte Neureuther laut über sein Karriereende nachgedacht, mindestens aber eine Auszeit in Erwägung gezogen. Mitten in diese Depression fiel der Sieg beim Weltcup-Slalom von Kranjska Gora. In der Disziplinwertung musste er sich nur knapp dem Österreicher Marcel Hirscher geschlagen geben. „Das hat mir viel Motivation gegeben und war extrem wichtig dafür, dass ich es noch einmal richtig durchziehe.“

    Dabei schöpft Neureuther aus einem riesigen Erfahrungsschatz, was die Pflege seines maladen Körpers betrifft. „Ich werde nicht auf Biegen und Brechen versuchen, schon im Juni auf Schnee zu gehen. Ich muss erst einmal meinen Körper auf Vordermann bringen, um dann auch mal eine ganze Saison schmerzfrei durchzukommen.“

    Neureuther: Neue Gelassenheit nach Vietnam-Reise mit Miriam Gössner

    Bei aller Zielstrebigkeit strahlt Neureuther auch eine neue Gelassenheit aus, was den Sport angeht. Dazu beigetragen hat ein zweiwöchiger Urlaub in Vietnam. Zusammen mit seiner Freundin, der Biathletin Miriam Gössner, fuhr er unter anderem vier Tage lang mit dem Schiff den Fluss Mekong entlang. Dabei seien sie in Gegenden gekommen, „wo die Leute noch nicht so oft ein blondes Mädel gesehen haben“. Die Erfahrungen der Reise haben den Vize-Weltmeister zum Nachdenken gebracht. Vor allem die Lebensfreude der Menschen trotz großer Armut hat den neunmaligen Weltcupsieger beeindruckt. „Da lernt man wieder, wie gut es einem eigentlich geht und macht sich über Rückenschmerzen gar nicht mehr so viele Gedanken.“

    Felix Neureuther: Fußball-Weltmeisterschaft für ihn eine "frauenfreie Zone"

    Zusätzliche Ablenkung bietet die Fußball-WM. Neureuther ist bekennender FC-Bayern-Fan und seit seiner Kindheit mit Bastian Schweinsteiger befreundet. Für die deutsche Mannschaft hofft er vor allem, dass sie den Druck der Öffentlichkeit nicht zu sehr an sich heran lasse. Als WM-Favoriten hat er Brasilien, Spanien und Italien ausgemacht, „Deutschland spielt da natürlich auch eine wichtige Rolle“.

    Seinem Kumpel Schweinsteiger wünscht er ein schmerzfreies Turnier. „Und dass er sie alle weghaut. Ist doch klar.“ Neureuther wird sich die Spiele der DFB-Elf mit Freunden in Garmisch-Partenkirchen anschauen. Dann allerdings ohne seine Freundin Gössner. Denn die WM werde für ihn eine „frauenfreie Zone, ein fußballerischer Männertraum“.

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