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Serie zur Nationalmannschaft: Es herrscht kein Fachkräftemangel in der Nationalelf (Teil 4)

Serie zur Nationalmannschaft

Es herrscht kein Fachkräftemangel in der Nationalelf (Teil 4)

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    Zeigte Führungsqualität im Abstiegskampf: Marc-André ter Stegen.
    Zeigte Führungsqualität im Abstiegskampf: Marc-André ter Stegen. Foto: dpa

    Es war eine beeindruckende EM-Qualifikation, die die deutsche Nationalmannschaft absolvierte. Viele Experten im In- und Ausland sprechen nach den zehn Siege in zehn Spielen von der besten deutschen Mannschaft aller Zeiten. Sogar das Team um Franz Beckenbauer und Günter Netzer von 1972 soll im Schatten der jungen deutschen Elf um Mesut Özil stehen.

    Für den Angriff in der deutschen Elf gibt es außer den arrivierten Kräften um Mario Gomez und Miroslav Klose noch einige Perspektiven. Im Mittelfeld herrscht sogar ein Überangebot an qualitativ hochwertigen Spielern, die die deutsche Elf im Hinblick auf die nächsten internationalen Turniere tatkräftig unterstützen könnten. Und auch die Abwehr muss sich im internationalen Vergleich nicht verstecken.

    Doch besonders auf der Torhüter-Position zeigt die Deutsche Nationalmannschaft eine Fülle von Talenten, um die Jogi Löw so ziemlich alle Nationen beneiden dürften - auch wenn Deutschland traditionell über gute Keeper verfügt.

    Im vierten und letzten Teil der Serie geht es also um die Torhüter, die ihr Potential zum Teil trotz junger Jahre bereits jedes Wochenende in der Bundesliga präsentieren dürfen. Ihnen gehört die Zukunft, auch wenn sie mit Manuel Neuer einen schier übermächtigen Gegner als Nummer eins im deutschen Kasten haben:

    1. Oliver Baumann: Der 21-Jährige ist unangefochten im Kasten des SC Freiburg. Mit seinen Reflexen hat er den Breisgauern schon einige Punkte gerettet. 33 Spiele hat der junge Mann bereits gemacht. Auch in der U21 steht er im Kasten. Die Zukunft scheint für diesen Mann glänzend zu sein. Ob er jedoch ins Nationalteam rückt, bleibt abzuwarten.

    2. René Adler: Er ist die Hoffnung im deutschen Tor gewesen. Adler zeigte vor der WM 2010 tolle Leistungen für Bayer Leverkusen. Doch kurz vor der WM verletzte sich Adler an den Rippen und musste deswegen die Endrunde absagen. Manuel Neuer übernahm die Stelle der Nummer eins und gibt sie wohl auch nicht mehr her. Adler hat sicherlich das Potential, ein ganz Großer zu werden. Doch der 26-Jährige muss zuerst seine Verletzungen in den Griff bekommen und anschließend seinen Stammplatz im Klub zurückerobern.

    3. Kevin Trapp: Aus der Torwartschmiede des 1. FC Kaiserlautern kommen viele Keeper. Trapp ist einer davon. Der 21-Jährige steht mittlerweile fest zwischen den Pfosten bei den Lautrer. Er zeigt große Qualität bei den Reflexen und behauptet sich auch im 1-gegen-1. In der U21 absolvierte er bereits neun Spiele. Doch den Platz hat er erstmal an Baumann verloren. Ob sich Trapp bis zum A-Kader kämpft, wird die Zukunft zeigen und auch direkt mit dem Erfolg seines Vereins zusammenhängen.

    4. Roman Weidenfeller: Der Keeper von Borussia Dortmund ist mittlerweile 31 Jahre. Eine Einladung zur deutschen Nationalmannschaft hat er nie bekommen - trotz guter Leistungen. Besonders in den letzten beiden Jahren hatte Weidenfeller keine größeren Patzer in seinem Spiel. Dennoch ließ eine Nominierung von Jogi Löw vergeblich auf sich warten. Weidenfeller hat seine Hoffnung auf die Nationalmannschaft wohl bereits aufgegeben. Es herrscht auch keine Not, ihn zu nominieren.

    5. Marc-André ter Stegen: Der junge Gladbacher ist 19 Jahre alt. Seine Anlagen sind hervorragend. In der letzten Saison bewies er zudem, dass er trotz seines Alters die Nerven für große Spiele hat. Auch ihm war es zu verdanken, dass

    6. Bernd Leno: Er ist die letzte Entdeckung in der Bundesliga. Der Schlussmann ist momentan an Bayer Leverkusen vom VfB Stuttgart ausgeliehen. Dort profitiert er von der Verletzung von René Adler und den Patzern der anderen Keeper. Trotz seiner 19 Jahre ist er schon dermaßen abgebrüht, dass er selbst in der Champions League gegen den FC Chelsea oder gegen den KRC Genk hervorragende Leistungen zeigt. Er ist ruhig, strahlt dadurch Ruhe auf die Abwehr aus und hat überragende Reflexe. Leno könnte auch ein Thema für die Nationalelf werden, sollte er seinen Stammplatz auch beim VfB bekommen.

    7. Timo Hildebrand: Er war bereits die Nummer eins im deutschen Kasten. Dann kam der große Fall. Hildebrand wechselte vom VfB Stuttgart zum FC Valencia. Dort bekam er keinen Stammplatz. Die Leistung fiel nach unten, ein Intermezzo bei Hoffenheim scheiterte. Mittlerweile ist der 32-Jährige vereinslos. Für die EM 2012 kommt er deswegen nicht mehr in Frage. Auch sonst dürfte die Zeit in der Nationalelf für Hildebrand vorbei sein.

    8. Sven Ulreich: Der 23-Jährige aus Schorndorf hat sich mittlerweile auch im Tor des VfB Stuttgart etabliert. Ulreich zeigt sehr gute Spiele und hat auch gute Anlagen, doch bei ihm schleichen sich auch immer wieder große Fehler ein. Angesichts der Konkurrenz darf sich der Mann keine großen Hoffnungen auf einen Einsatz bei der Nationalmannschaft machen. Zudem muss er zusehen, dass er seinen Stammplatz beim VfB nicht verliert, sollte Bernd Leno in der Winterpause zu den Schwaben zurückkehren.

    9. Tobias Sippel: Was war Sippel doch schon in aller Munde. Er zeigte vor einigen Jahren große Qualität. Dann spielte er in der letzten Bundesliga-Saison mehrmals unsicher. Marco Kurz entschied sich Kevin Trapp für Sippel ins Tor zu stellen. Diese Maßnahme fruchtete, die Roten Teufel standen sicherer und hielten die Liga. Seitdem schaut Sippel von draußen zu und fiel nur noch durch eine wilde Geschichte im Boulevard auf. Sippel ist erst 23 Jahre alt. Sollte er bei einem anderen Verein wieder Fuß fassen, könnte sich seine Kurve auch wieder nach oben schrauben. Doch gegen Trapp und Co. hat er erstmal keine Chance.

    10. Patrick Rakovsky: Der junge Mann vom 1. FC Nürnberg profitierte von der Verletzung von Raphael Schäfer.  Sein erstes Spiel absolvierte der 18-Jährige im ausverkauften Westfalenstadion von Dortmund. Rakovsky machte seine Sache gut, er blieb zwischen den Pfosten. Doch eine Fingerverletzung stoppte ihn schließlich, so dass er sein Talent bisher nicht weiter zeigen konnte. Ob er eine Chance auf die A-Nationalmannschaft hat, wird sich in den nächsten Jahren aber dennoch zeigen.

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