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Schwäbische Hallenmeisterschaft: Der Weg zum Titel führt nur über Illertissen

Schwäbische Hallenmeisterschaft

Der Weg zum Titel führt nur über Illertissen

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    Als Favorit reist Lukas Kling (links) mit dem FV Illertissen nach Günzburg.
    Als Favorit reist Lukas Kling (links) mit dem FV Illertissen nach Günzburg. Foto: Walter Brugger

    Eine vierstellige Besucherschar wird in der Günzburger Rebayhalle (Start 14 Uhr) erwartet – und einen klaren Favoriten gibt es auch: den Regionalligisten FV Illertissen. Von allen Spielen gibt es am Samstag einen Live-Ticker auf FuPa Schwaben.

    SpVgg Kaufbeuren: Der Landesligist hatte sich souverän in der Vorrunde in Marktoberdorf durchgesetzt und könnte in Günzburg Geschichte schreiben. Denn genau vor 30 Jahren, im Januar 1984, gewannen die Kaufbeurer nämlich ihren bisher einzigen Titel. Mit dem erst 20-jährigen Reinhold Zinner wurde ein Kaufbeurer mit sieben Treffern auch noch Torschützenkönig in Augsburg. Neben Fred Riermeier, dem jetzigen Vorstandsmitglied des Vereins, war auch Hubert Ressel einer der Protagonisten der legendären Siegermannschaft. Der jetzige SVK-Funktionär erinnert sich: „Als wir die

    30 Jahre später träumt Kaufbeuren natürlich vom großen Coup. Zum Auftakt trifft die SVK auf den Rekordsieger TSV Schwaben Augsburg. Coach Dragan Lazic drückt vorab auf die Euphoriebremse: „Uns wird definitiv Mathias Franke verletzungsbedingt fehlen, das wirft uns ein wenig zurück.“ Lukas Göttle wird für ihn auflaufen. „Wir brauchen uns vor keiner Mannschaft zu verstecken“, sagt Co-Trainer Fred Jentzsch und hofft auf ein besseres Abschneiden als vergangenes Jahr.

    Scheiterte die SVK zu Beginn gegen den späteren Turniersieger FC Augsburg (2:4), so soll es diesmal schon das Halbfinale sein. „Das Finale zu erreichen, wäre natürlich eine große Sache“, sagt Jentzsch. Doch dann muss alles passen. Hubert Ressel: „Du brauchst einen Lauf. Durch das K.o.-System darfst du dir keine Auszeit leisten, musst im richtigen Zeitpunkt zuschlagen und auch das nötige Glück haben.“

    Schwaben Augsburg: Bei der Hallenfußball-Premiere im Jahr 1980 konnten sich die Schwaben gleich in die Siegerliste eintragen. Es folgten vier weitere Triumphe, sodass die Violetten auch heute noch als Rekordmeister in der Halle sind. Allerdings leigt der letzte Titelgewinn mittlerweile 16 Jahre zurück. 1998 schlug der heutige Bezirksligist den TSV Aindling mit 6:5.

    „Wir haben uns für die Endrunde qualifiziert und fahren nicht nach Günzburg, um uns dort kampflos geschlagen zu geben“, strahlt Schwaben-Abteilungsleiter Josef Löffler im Vorfeld Optimismus aus. Und Selbstbewusstsein haben die Schwaben bei der Qualifikation in Schwabmünchen reichlich getankt.

    TSV Gersthofen: 18 Jahre haben die Fußballer des TSV Gersthofen warten müssen, um wieder einmal an einer schwäbischen Endrunde in der Halle teilnehmen zu dürfen. Dabei hätte Trainer Ivan Konjevic wohl gar nicht gemeldet, wenn er gewusst hätte, dass in diesem nicht mehr Hallenfußball sondern Futsal gespielt wird. Das hat der 42-Jährige zumindest vor Beginn des Wettbewerbs gesagt.

    Vielleicht war es diese Lockerheit, die dem TSV Gersthofen den Turniersieg bei der Vorrunde in Fischach eingebracht hat, nachdem man in Jahren zuvor als Bayernligist mit der besten Mannschaft, die namentlich je auf dem Spielberichtsbogen gestanden hat, trotz größter Ambitionen immer wieder gescheitert ist. Zweimal haben es die Kicker aus der Lechstadt bisher in die Augsburger Sporthalle geschafft, die seit drei Jahren von der Günzburger Rebayhalle als Hallenfußball-Tempel abgelöst worden ist. Zum ersten Mal 1986, mit der in TSV-Kreisen immer noch legendären Truppe um die Hallenzauberer Michael Rottmair und Gerhard Feiertag. Die zweite Teilnahme gelang genau zehn Jahre später, im Jahr 1996, als im Gersthofer Trikot Spielertrainer Michael Betz und Walter Rieger die dominanten Figuren auf dem Parkett waren.

    TSV Friedberg: Mit einer zusammengewürfelten Mannschaft derer, die Lust hatten, in der Halle zu spielen, ging der TSV Friedberg in die Schwäbische Vorrunde in eigener Halle. „Keiner hatte uns auf der Rechnung, nicht einmal wir selber“, schmunzelt Trainer Reinhard Kindermann in der Rückschau. Deshalb kann er auch ganz gelassen nach vorne blicken auf das Zubrot, das man sich mit diesem Turniersieg erspielte: den Start bei der schwäbischen Endrunde.

    Viertelfinalgegner Gersthofen ist laut Kindermann klarer Favorit. Weil aber beim Futsal die Tore klein sind, kann laut Kindermann die technisch unterlegene Mannschaft Tore vermeiden, wenn sie sehr schnell in der Rückwärtsbewegung agiert. Dieses Verhalten brachte den Friedbergern auch den Turniersieg daheim. Wobei auch Kindermann immer noch hellauf begeistert ist von der Leistung seines Torwarts: Der Handballer Benjamin von Petersdorff sei ein Riese bei diesem Turnier gewesen. Aber er steht nicht zur Verfügung – es wäre sicherlich sehr interessant gewesen, wie der Handball-Keeper sich gegen Schwabens etablierteste Teams geschlagen hätte. So aber lastet noch mehr Verantwortung auf dem A-Jugend-Block mit Keeper Niklas Köchl – wobei sich die Jungs auf eigenen Turnieren durchaus Meriten vor dem Futsal-Tor verdienten. „Eigentlich war auch diese Entscheidung aus der Not geboren und hat sich glänzend bestätigt“, so ein zufriedener TSV-Trainer.

    Noch zwei Änderungen wird es geben im Friedberger Team: Admir Hajdarevic soll seine Verletzungen endgültig auskurieren und Nino Kindermann ist im Urlaub. Bastian Lang wird, obwohl leicht angeschlagen, es trotzdem versuchen. Manuel Hornung und Marcel Pietruska, zwei technisch beschlagene Akteure sind bereit einzuspringen, obwohl sie eigentlich die Hallensaison über hätten pausieren wollen. „Wenn wir in Günzburg ein Spiel gewinnen können, wäre das schon das Nonplusultra“, sagt Trainer Kindermann.

    1. FC Sonthofen: Die Hallenspezialisten des 1. FC Sonthofen sind nicht chancenlos auf den Titel, wenngleich der große Favorit FV Illertissen heißt. Im Kader gibt es gegenüber dem letzten Auftritt einige Änderungen. Für Torwart Zeynel Anil steht Kilian Stölzle zwischen den Pfosten. Kevin Hailer befindet sich im Urlaub. Auch der Rot-gesperrte Anil Dikmen ist nicht dabei. Dafür kommt Christian Bachlberger hinzu. Das Coaching an der Seitenlinie übernehmen wieder Andreas Fink und Kapitän Andi Maier.

    FC Lauingen: Der neue Trainer Thomas Holzapfel sieht den Bezirksligisten als krassen Außenseiter: „Wir haben uns zwar mit einer tollen Leistung in Nördlingen qualifiziert, doch unser Gegner 1. FC Sonthofen ist ganz klarer Favorit.“ Der Bayernligist aus dem Oberallgäu ist Gegner der Mohrenstädter – und könnte zugleich der Einzige bleiben. Denn die Bezirksmeisterschaft wird ausschließlich im K-o.-System ausgetragen.

    Allzu viele Gedanken an das, was sein könnte, will Thomas Holzapfel im Vorfeld jedoch nicht verschwenden: „Die Jungs sollen das tolle Event jetzt einfach genießen.“ Schließlich kommen die Lauinger selten in den Genuss, vor einer vierstelligen Besucherschar anzutreten.

    Dabei hofft Holzapfel auch, „dass die Schiedsrichter die Futsal-Regeln zu hundert Prozent umsetzen. Dann macht die Geschichte richtig Spaß“. Bei der eigenen Vorrunde in Nördlingen sei dies der Fall gewesen, während der Lauinger Coach bei anderen Qualifikationsturnieren andere Regelauslegungen erlebt hat. Da durfte gegrätscht werden und das spielerische Element stand nicht im Vordergrund. „Doch genau das sollte in der Halle doch der Fall sein. Klar wollen viele Zuschauer Spektakel sehen, wozu bislang auch mal ein Bandencheck zählt, doch mit Fußball hat das meiner Meinung nach wenig zu tun. Bei unserem Vorrundenturnier in der Landkreismeisterschaft hatte ich mir sogar ernsthaft überlegt, meine Mannschaft vom Feld zu nehmen. Da wurde es mit dem Einsatz übertrieben.“

    FV Illertissen: In der Regionalliga Bayern hat der FV Illertissen in der vergangenen Saison und auch im Laufe dieser Runde für viel Furore gesorgt. Nun will er auch während der Winterpause in der Halle erfolgreich sein. Das ist sehr gut möglich, denn als Regionalligist ist der FVI bei der Endrunde zur schwäbischen Futsal-Meisterschaft in Günzburg favorisiert.

    Trainer Holger Bachthaler hat für die Endrunde in Günzburg folgende Spieler nominiert: Patrick Rösch, Eduard Thommy, Lukas Kling, Sebatian Schaller, Max Gauder, Furkan Akaydin, Vitalij Lux, Ardian Morina und Sezai Zehiroglu. Bei einem Erfolg in Günzburg dürften die Illertisser anschließend am 25. Januar zur „Bayerischen“ nach Coburg fahren.

    TSV Wertingen: Ob Hallenfußball nach den alten Regeln oder Futsal – für die Kicker des TSV Wertingen macht das keinen großen Unterschied. Erfolgreich sind sie in beiden „Disziplinen“. Vor Jahresfrist waren die Zusamstädter Teilnehmer bei der schwäbischen Endrunde in Günzburg, diesmal stehen sie an gleicher Stelle in der Rebayhalle erneut im Fokus: Der TSV gehört wieder zu den besten acht Teams im Regierungsbezirk, die sich unter dem Hallendach den schwäbischen Titel sichern möchten.

    In der Qualifikation ließ die Truppe von Trainer Roger Kindler ließ als Turniersieger höherklassige Gegner wie den TSV Aindling oder den FC Gundelfingen hinter sich. Ob in Günzburg ein weiterer Husarenstreich folgt? Sportlicher Leiter Christoph Krebs kann sich das nur schwer vorstellen. „Wir haben nicht unbedingt das große Losglück gehabt“, sagt er mit Blick auf den Gegner im Viertelfinale, den Regionalligisten FV Illertissen. „Für mich sind die erster Anwärter auf die Meisterschaft“, hat Krebs eine hohe Meinung vom Team, das von Holger Bachthaler trainiert wird.

    Sollte das Aus wie im Vorjahr – 7:9 gegen den TSV Kottern – erneut nach dem ersten Auftritt erfolgen, als Beinbruch würde das beim Bezirksligisten keiner sehen. Kindler kann voraussichtlich auf den Kader zurückgreifen kann, der die Qualifikation für die Endrunde in der Donaustadt geschafft hat.

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