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Schumis Stunde der Wahrheit - Problem: Die Reifen

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Schumis Stunde der Wahrheit - Problem: Die Reifen

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    Schumis Stunde der Wahrheit - Problem: Die Reifen
    Schumis Stunde der Wahrheit - Problem: Die Reifen Foto: DPA

    Zumal er sein Problem klar ausgemacht hat: Mit den vorgeschriebenen Reifen kommt der 254-malige Grand-Prix-Starter (noch) nicht zurecht. "Jeder Fahrer muss lernen, wie sie sich unter den sich verändernden Bedingungen verhalten. Da haben die Kollegen einen gewissen Vorsprung", sagte Schumacher in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

    Hinzu kommt, dass die Konkurrenz nicht schläft und ihre Autos ebenfalls aufrüstete. Ferrari bastelte mit Erlaubnis der Regelbehörde am anfälligen Motor, Red Bull entwickelte den Wagen des titelhungrigen Vizeweltmeisters Sebastian Vettel weiter. Und der Hesse stellte vor dem fünften Kräftemessen klar: "Die Frage ist, wer macht den größten Schritt. Ja, Barcelona ist ein echter Gradmesser! Für den Rest der Saison", sagte Vettel der Nachrichtenagentur dpa.

    Erst Barcelona, dann der Klassiker in Monaco - die Formel 1 legt den nächsten Gang ein. "Das erste Rennen in Europa ist wie ein zweiter Saisonbeginn und ich will dabei meinen guten Lauf mit zuletzt zwei dritten Plätzen in Folge fortsetzen. Darauf freue ich mich", kündigte Schumachers Teamkollege Nico Rosberg an. Der Wiesbadener kommt mit dem Mercedes deutlich besser zurecht als sein 17 Jahre älterer Teamwidersacher; zwei fünfte und zwei dritte Ränge legen darüber Zeugnis ab. Allerdings räumte auch der WM-Zweite vor seinem 75. Grand Prix ein: "Wir sind nicht in der Position, um zu gewinnen."

    Schumacher - Platz zehn in der Gesamtwertung - bleibt ebenfalls verbal im untertourigen Bereich. Nach seinen zu Filmaufnahmen erlaubten 100 Kilometern Fahrt am 4. Mai auf einer Rennstrecke im englischen Rockingham weilte der Kerpener noch länger in der Fabrik in Brackley. "Der Fortschritt in Barcelona wird etwas größer sein als der, den wir bei jedem Rennen machen, aber man darf auch nicht erwarten, dass wir dann plötzlich ganz vorne stehen werden", so die mahnenden Worte des siebenmaligen Weltmeisters.

    Wer denn? Sicherlich Vettel, der sich in dieser Saison schon dreimal die Pole sichern, allerdings nur einmal im Rennen gewinnen konnte. "Wir sind als Team solide unterwegs und es gibt keinen Grund an uns zu zweifeln", betonte der 22-jährige Heppenheimer, der zuletzt in China - wie Schumacher - ein Wochenende zum Vergessen erlebte. "Die Saison ist noch lang und wir dürfen uns nicht ausruhen, sondern müssen schauen, dass wir bei jedem Rennen unser bestes geben. Die Konkurrenz schläft nicht. Ich bin mir sicher, wir werden bei den nächsten Rennen vorne ganz dabei sein", so der Fünfte der Gesamtwertung, dessen Auto laut Simulationen angeblich noch einmal drei Zehntel aufgeholt haben soll.

    Vettels Rückstand auf Spitzenreiter und Titelverteidiger Jenson Button - neben seinem McLaren-Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton (WM-Vierter) zweifelsohne ein weiterer Siegkandidat auf dem Circuit de Catalunya - beträgt 15 Punkte. Vor dem Fünften von 19. Saisonläufen liegen noch Button, Rosberg, Hamilton und der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso vor Vettel. Force-India-Fahrer Adrian Sutil aus Gräfelfing ist als Neunter noch einen Rang vor Schumacher, bislang "ziellos" und folgerichtig auch punktlos bestritt Timo Glock die ersten Rennen. Neuling Nico Hülkenberg (Williams) belegt Rang 15.

    Den Kurs in Katalonien kennen praktisch alle Piloten aus dem Effeff. Vor dieser Saison absolvierte das Feld dort die letzten offiziellen Testfahrten. Für die Ingenieure stellt die 4,655 Kilometer lange Piste eine besondere Herausforderung dar. Autos, die auf dieser Strecke vorn dabei sind, sind es meist auf allen anderen auch. "Das Rennen in Barcelona wird sehr wichtig für die Standortbestimmung aller Teams zu Beginn der Europasaison", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Barcelona, die Rückkehr nach Europa, ist wie eine Neusortierung", pflichtete Vettel vor dem Renndoppelpack bei. Zumal die Teams nun viel flexibler reagieren und neue Teile auch noch schneller liefern können.

    Trotz der Rückreiseverzögerungen wegen der Aschewolke nach dem Shanghai-Rennen liegen sowohl Mercedes und Red Bull nach eigenen Angaben im Zeitplan. Mit dem Chassis aus den Wintertests, einem Aerodynamik-Paket und Veränderungen an der Verkleidung wurde am Silberpfeil auch der Radstand modifiziert. Das Problem mit den Pneus bleibt aber: "Die schmaleren Vorderreifen, die Reifen für trockene Pisten und die Regenreifen kannte ich aus meiner Vergangenheit nicht", sagte Schumacher der "FAZ".

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