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Schumi auf drei: Nico Rosberg holt erste Pole Position seiner Karriere

Schumi auf drei

Nico Rosberg holt erste Pole Position seiner Karriere

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    Mercedes-Pilot Nico Rosberg fuhr erstmals auf die Pole Position. Foto: Franck Robichon dpa
    Mercedes-Pilot Nico Rosberg fuhr erstmals auf die Pole Position. Foto: Franck Robichon dpa

    Formel-1-Pilot Nico Rosberg ist in China auf die erste Pole Position seiner Karriere gerast. Der Mercedes-Pilot legte am Samstag in Shanghai in der Qualifikation die schnellste Runde hin und startet damit beim Großen Preis von

    Nico Rosberg holt erste Pole Position seiner Karriere

    Premiere: Sechs Formel-1-Weltmeister am Start

    Das hat es in der Formel-1-Geschichte noch nie gegeben: In dieser Saison gehen gleich sechs Weltmeister an den Start. Zusammen holten Rekordchampion Michael Schumacher (7), die zweimaligen Titelträger Sebastian Vettel und Fernando Alonso sowie Lewis Hamilton, Jenson Button und Kimi Räikkönen 14 mal die WM-Trophäe. Die Champions im Überblick:

    Michael SCHUMACHER: Wird in diesem Jahr sein 300. Formel-1-Rennen bestreiten. Mit 43 Jahren der Oldie im Fahrerfeld. Mit sieben Titeln und 91 Grand-Prix-Siegen aber auch mit Abstand der erfolgreichste Pilot der Königsklasse. Kehrte 2010 nach über drei Jahren Pause zurück. Seitdem wartet Schumacher auf den ersten Podestplatz. Ob er bei Mercedes nach dem Ende seines Dreijahresvertrags als Pilot weitermacht, ist derzeit offen. Aber denkbar.

    Sebastian VETTEL: Steht vor dem historischen Hattrick. Gelingt dem 24-Jährigen Titel Nummer drei in Serie, wäre er auch in dieser Kategorie der jüngste Rekordmann. Bislang gelang es lediglich Juan Manuel Fangio in den 50er Jahren und Michael Schumacher Anfang dieses Jahrtausends bei Ferrari. Vettel ist der, den wieder alle jagen.

    Fernando ALONSO: Machte es einst fast wie Vettel. Wurde 2005 und 2006 im Renault bis dato jüngster Doppelchampion. Ausflug zu McLaren-Mercedes: Eine Einjahres-Farce. Rückkehr zu Renault. Dann endlich das Wunschteam Ferrari. Doch 2010 wurde Alonso im letzten Rennen der Titel von Vettel entrissen. 2011 gelang nur ein Rennsieg. Und 2012 dürfte nach den Testeindrücken sicherlich auch kein Selbstläufer werden.

    Jenson BUTTON: Weltmeister 2009, Vizeweltmeister 2011. Der Brite wirkt entspannt. Eigentlich wie immer. Button scheint mit sich und der Welt im Reinen. Kein Rowdy auf der Strecke, keiner, der neben dem Kurs große Töne spuckt. Und ein Reifenflüsterer ist er auch. Der 32-Jährige wird auch in diesem Jahr wieder vorne mitmischen.

    Lewis HAMILTON: Er will den nächsten Titel nach seinem WM-Triumph 2008 mit allen Mitteln. Das war bislang oft das Problem. Die vergangene Saison war für den 27-Jährigen von Unfällen, Strafen und Misserfolgen geprägt. Hamilton strapazierte sein vermeintliches Rowdy-Image. Hinzu kam Beziehungsstress. Kein leichtes Jahr für Hamilton. Es kann nur besser werden.

    Kimi RÄIKKÖNEN: Schnellster beim Testauftakt, Schnellster beim Testfinale. Kann der Finne im Lotus etwa wirklich gleich zum Titelkandidaten avancieren? Verändert hat sich der «Iceman» jedenfalls kaum. Er redet wenig und zumeist fast unverständlich. Im Cockpit blüht der 32 Jahre alte Weltmeister von 2007 hingegen nach wie auf.

    Der Wiesbadener verwies Lewis Hamilton im McLaren und seinen Teamkollegen Michael Schumacher auf Platz und drei. Allerdings wird Hamilton in der Startaufstellung auf Platz sieben versetzt, da er nach dem Großen Preis von Malaysia Ende März das Getriebe wechseln musste. Damit starten beide Mercedes aus der ersten Reihe.

    Rosberg in Shanghai am schnellsten

    Das deutsche Renn-Quintett: Von Top-Favorit bis Hinterbänkler

    Die deutsche Piloten-Fraktion ist auch in der neuen Saison die größte in der Formel 1. Ein schwarz-rot-goldenes Renn-Quintett geht an den Start, angeführt von Titelverteidiger Sebastian Vettel. Die Aussichten der deutschen Fahrer im Überblick:

    Sebastian VETTEL: Der Top-Favorit. Im Red Bull nimmt der Hesse Kurs auf seinen dritten Titel in Serie. Das haben vor ihm nur Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher geschafft.

    Nico ROSBERG: Der Unvollendete. Rosberg ist vielleicht der beste Fahrer im Feld, der noch nie einen Grand Prix gewonnen hat. Im dritten Jahr bei Mercedes sind die Hoffnungen größer denn je. Einen neuen Langzeit-Vertrag hat er schon. Nun muss er Erfolge liefern.

    Michael SCHUMACHER: Die Ikone. Es könnte sein letztes Formel-1-Jahr sein. Nur wenn der Silberpfeil endlich vorn mitfahren kann, dürfte der Rekordchampion über eine weitere Verlängerung seiner Karriere nachdenken. Das könnte Unruhe bringen.

    Nico HÜLKENBERG: Der Rückkehrer. Nach einem Jahr Zwangspause hat «Hulk» Landsmann Adrian Sutil bei Force India verdrängt. Sein Talent ist unbestritten, die Testfahrten waren vielversprechend. Hülkenberg ist wieder für Überraschungen gut.

    Timo GLOCK: Der Hinterbänkler. Glock steckt in der Karriere-Sackgasse. Beim klammen Marussia-Team geht es nicht voran. Der Odenwälder konnte das neue Auto vor Saisonstart nicht testen. Ankommen ist auch im dritten Jahr hintereinander das einzige Ziel.

    Bitter war die Qualifikation für Sebastian Vettel, der nur Elfter wurde. Der Titelverteidiger, der aktuell in der WM-Wertung mit 18 Punkten nur auf Platz sechs liegt, verpasste damit erstmals seit anderthalb Jahren die ersten zehn Plätze. Zuletzt hatte es Vettel im Oktober 2009 in Brasilien nicht in die Top Ten geschafft.

    Vettel nur Elfter, Schumi auf Platz 3

    Die neuen Formel-1-Regeln für 2012

    Hässlichere Autos sind ein Ergebnis der neuen Regeln für die Formel-1-Saison 2012. Fast alle Rennwagen haben in diesem Jahr einen Höcker auf der Frontpartie - aus Gründen der Sicherheit. Die wichtigsten Regeländerungen im Überblick:

    Frontpartie: Die Spitze der Rennwagen muss in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen tiefer liegen. So soll das Risiko verhindert werden, wenn ein Auto ein anderes von der Seite trifft. Fast alle Teams wählten aus aerodynamischen Gründen die gewöhnungsbedürftige Form eines Nasenhöckers in der Mitte der Frontpartie.

    Techniktricks: Der sogenannte angeblasene Diffusor ist 2012 verboten. Dieser Kniff mit der Auspuffluft galt im Vorjahr als einer der Gründe für die Überlegenheit von Sebastian Vettels Red-Bull-Team. Die Suche nach neuen Schlupflöchern zur Verbesserung der Aerodynamik läuft bei den Ingenieuren aber schon längst auf Hochtouren.

    Testfahrten: In diesem Jahr ist wieder ein Test während der Saison erlaubt. Anfang Mai fahren alle Teams für drei Tage im italienischen Mugello. 2009 waren Testfahrten im Saisonverlauf aus Kostengründen verboten worden.

    Crashtests: Die Autos mussten seit dieser Saison alle Crashtests bestanden haben, ehe sie bei offiziellen Testfahrten starten durften. Timo Glocks Marussia-Team scheiterte daran und verpasste alle zwölf Übungstage in Jerez und Barcelona.

    Renndauer: Ein Grand Prix ist künftig nach maximal vier Stunden beendet. Damit soll verhindert werden, dass unterbrochene Rennen theoretisch bis zu acht Stunden dauern. Im Vorjahr hatte der Grand Prix in Kanada mit 4:04 Stunden Gesamtdauer einen Rekord aufgestellt.

    Kampflinie: Fahrer dürfen künftig beim Verteidigen ihrer Position nur noch einmal die Linie wechseln, aber nicht mehr zurück auf die vorherige Linie ziehen. Zudem dürfen die Piloten nicht mehr ohne triftigen Grund die Strecke verlassen, um zum Beispiel mit dem Abkürzen von Schikanen Zeit und Benzin zu sparen.

    Safety-Car-Phase: Künftig dürfen überrundete Autos sich während einer Safety-Car-Phase wieder zurückrunden. Damit soll ein sauberer Neustart ohne Hindernisse für die Führenden gewährleistet sein. Fahrer, die zu Beginn einer Rennunterbrechung in der Box waren, dürfen von nun an ihre vorherige Position wieder einnehmen.

    Vor dem dritten WM-Rennen am Sonntag führt Fernando Alonso (Ferrari) die WM-Wertung mit 35 Punkten vor den beiden McLaren-Fahrern Hamilton (30) und Button (25) an. Button startet am Sonntag von Platz fünf, Alonso von Platz neun. AZ/dpa 

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