Der zweite Tag im DFB-Pokal steht vor der Tür. Das Topspiel am Mittwochabend ist selbstverständlich der FC Bayern München. Um 20.30 Uhr empfangen die Münchner den FC Ingolstadt in der heimischen Allianz Arena.
Bei diesem Spiel hat Jupp Henyckes entschieden, dass Ersatztorhüter Jörg Butt im Kasten steht. Auch hinter Bastian Schweinsteiger und Daniel van Buyten steht noch ein Fragezeichen, da sie sich zu Beginn der Woche einen Infekt eingehandelt hatten. Einsatzbereit steht dagegen Jerome Boateng, der in der Bundesliga wegen einer Tätlichkeit zwei Spiele zuschauen muss.
Vier Ex-Bayern verdienen ihre Brötchen inzwischen bei den Schanzern, darunter Kapitän Stefan Leitl und der zweimalige Nationalspieler Andreas Görlitz. "Wir sind krasser Außenseiter. Aber ich bin überzeugt, dass es für uns eine willkommene Abwechslung ist, gegen die großen Bayern zu spielen und aus dem Liga-Alltag rauszukommen", sagt Leitl.
Schalke 04 beim Karlsruher SC
Der am Freitag verpflichtete Hildebrand muss auf sein Profidebüt Auf Schalke warten und wird im Zweitrunden-Pokalspiel beim Karlsruher SC an diesem Mittwoch (19.00 Uhr) nicht eingesetzt. Stattdessen wird er seinen Einstand in Königsblau am gleichen Tag (17.00 Uhr) in der internationalen Nachwuchsrunde feiern: Dabei trifft Schalkes U 23 in Bottrop auf Standard Lüttich.
Denn nach nur 152 Minuten in der höchsten deutschen Fußball-Liga hat ein 21 Jahre alter Nobody die "T-Frage" bei Pokalsieger FC Schalke 04 vorerst zu seinen Gunsten geklärt: Lars Unnerstall genießt bei Trainer Huub Stevens nach einer starken Vorstellung beim 1:0-Erfolg der Gelsenkirchener in Leverkusen das Vertrauen des Niederländers.
"Er hat das exzellent gemacht", lobte Manager Horst Heldt die eigentliche Nummer zwei hinter dem verletzten Ralf Fährmann, der an einem Innenbandriss und Kreuzbandanriss im linken Knie laboriert und am Montag operiert wurde. "Lars hat angekündigt, dass er nicht mehr rauswill", ergänzte Heldt. Willkommener Konkurrenzkampf also.
Hannover empfängt den FSV Mainz 05
Bereits vier Erstligisten mussten in der 1. Pokalrunde ihre Segel streichen. Durch das Duell Hannover 96 - FSV Mainz 05 wird mindestens ein weiterer hinzukommen. 96-Coach Mirko Slomka verzichtet vor der Partie auf den üblichen Hotel-Aufenthalt für seine Profis. "Nach den Beanspruchungen der letzten Zeit tut es allen gut, eine Nacht zu Hause schlafen zu dürfen", meint Slomka.
Das ist Hannover 96
Hannover 96 ist nur ein Kürzel für den richtigen Vereinsnamen: Hannoverscher Sportverein (HSV) von 1896 e. V.
Die Vereinsfarben sind Schwarz, Weiß und Grün.
Der Verein bestreitet seine Heimspiele in der AWD-Arena, die Platz für 49.000 Zuschauer bietet. Der bekanntere Name für die Arena ist allerdings "Niedersachsenstadion".
Robert Enke war bis November 2009 Torwart der Hannoveraner. Große Bekanntheit außerhalb des Fußballs erlangte er, weil er im Jahr 2009 den Kampf gegen seine Depressionen verlor und Selbstmord beging.
Hannover 96 kann bis dato nur drei Titel vorweisen: Zwei Deutsche Meisterschaften (1938 und 1954) und den Gewinn des DFB-Pokals 1992.
Der höchste Bundesligasieg vor heimischem Publikum gelang den Hannoveranern am 18. September 1965. Sie gewannen 6:0 gegen Borussia Neunkirchen.
Gegen Bayern München, Bayer Uerdingen und den VfL Wolfsburg kassierte Hannover mit jeweils 0:5 die größten Niederlagen im eigenen Stadion.
Bayern-Trainer Jupp Heynckes spielte von 1967 bis 1970 86 Partien für Hannover und erzielte dabei 25 Bundesliga-Tore.
Betritt die Mannschaft von Hannover 96 den heimischen Rasen, wird "Rock you like a hurricane" von den Scorpions gespielt. Die Band stammt ebenfalls aus Hannover.
Der deutsche Tennis-Profi Nicolas Kiefer ist bekennender Hannover-96-Fan. Er bestritt sogar schon einige Tennisspiele im 96-Trikot mit der Rückennummer 69.
Der FSV Mainz 05 wird nach der Prognose seines Trainers Thomas Tuchel im Bundesligaduell des DFB-Pokals bei Hannover 96 nach Verlängerung ins Achtelfinale einziehen. "Sieg für uns nach 120 Minuten", tippte Tuchel für das Zweitrundenspiel an diesem Mittwoch (19 Uhr).
Die Formkurve seiner Mannschaft zeige seit einigen Wochen klar nach oben, so dass er fest davon ausgeht, dass die Serie der bei Heimspielen bislang unbesiegten Niedersachsen endet. "Es wird Zeit, dass sich das ändert", sagte Tuchel. Elfmeterschießen habe er nicht üben lassen, er kenne seine sicheren Schützen. Eine Einsatzgarantie gab er Defensivkraft Jan Kirchhoff: "Er spielt auf jeden Fall."
Kaiserslautern und Frankfurt - zwei Erzrivalen treffen sich
Diese Begegnung zweier Cup-Sieger birgt größte Brisanz: Im Spiel von Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Kaiserslautern treffen Erzrivalen aufeinander.
Das ist der 1. FC Kaiserslautern
Der 1. FC Kaiserslautern wurde am 2. Juni 1900 gegründet. Spitzname der Mannschaft ist "Die Roten Teufel"-
Seine Heimspielstätte hat der FCK im Fritz-Walter-Stadion. Es wurde nach dem Fußballer Fritz Walter benannt und hieß zuvor Betzenbergstadion oder einfach "Betze". Es bietet Platz für rund 50.000 Zuschauer.
Die Roten Teufel wurden vier Mal Deutscher Meister: 1951, 1953, 1991 und 1998. 1990 und 1996 holten sie zudem den DFB-Pokal.
Gegen den Karlsruher SC gelang dem FCK der höchste Heimsieg am 26. März 1983 mit 6:0.
Die größte Niederlage im eigenen Stadion gab es am 5. Dezember 1970. Gegner beim 0:5 war der VfB Stuttgart.
Kaiserslautern spielte nur fünf Spielzeiten seit 1963 in der 2. Bundesliga. Zuletzt war der FCK von 2006 bis 2010 in Liga zwei, zum ersten Mal war er dort 1997.
Fritz Walter (384 Spiele, 327 Tore), Andreas Brehme (274 Spiele, 43 Tore), und Klaus Toppmöller (204 Spiele, 108 Tore) gehören zu den bekanntesten Spielern Kaiserslauterns.
Mario Basler bestritt sein erstes Bundesliga-Spiel für den 1. FCK.
"Das ist ein Duell auf Augenhöhe. Wir treten gegen eine Mannschaft auf Bundesliga-Niveau an und müssen auswärts ran, das macht die Sache nicht leichter", betont FCK-Coach Marco Kurz. Absteiger Frankfurt liegt als Zweitliga-Zweiter auf Wiederaufstiegskurs.
Eintracht-Stürmer Erwin Hoffer trifft auf seinen Ex-Club. "Ich freue mich auf einige Kameraden", sagt der 24-Jährige.
Holstein Kiel bittet Duisburg zum Tanz
Die große Kohle lockt vor allem die vermeintlich Kleinen. Beim Einzug unter die letzten 16 Teams winken mindestens 562.000 Euro Prämie. Das Potenzial für den großen Coup hat Holstein Kiel. Der Regionalliga-Spitzenreiter wies in der 1. Hauptrunde Energie Cottbus mit 3:0 in die Schranken. Nun bitten die Störche den MSV Duisburg zum Tanz.
"Wir denken jetzt nur an den Pokal und wollen unbedingt weiterkommen", meint Verteidiger Bruno Soares.
Rot-Weiss Essen gegen die Alte Dame
Schwieriger als für Kiel ist das Unterfangen für Rot-Weiss Essen. Der Pokalsieger von 1953 erwartet Bundesligist Hertha BSC. "Natürlich ist das eine Art Pflichtaufgabe. Aber man weiß trotzdem um die Gesetze im Pokal", warnt Herthas Pierre-Michel Lasogga. "Das Stadion an der Hafenstraße ist eine kleine Festung. Es wird ausverkauft sein und die machen da richtig Terz."
Der Angreifer spielte 2006/2007 für die B-Jugend der Westdeutschen und kennt sich deshalb bestens aus.
Nürnberg und Stuttgart mit Pflichtaufgaben
Das ist der VfB Stuttgart
Der offizielle Name des Bundesligisten lautet Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e. V.
Stuttgart wurde sieben Mal Deutscher Meister, zuletzt im Jahr 2007. Die übrigen Titel holten die Schwaben in den Jahren 1950, 1952, 1984, 1992.
Entstanden ist der Verein aus dem FV Stuttgart, der 1912 mit dem Kronen-Klub Cannstatt fusionierte.
Magisches Dreieck: Zu der bekanntesten Sturmreihe der Bundesliga-Geschichte gehörte ab 1996 das Trio Fredi Bobic, Giovane Elber und Krassimir Balakow. Das Magische Dreieck schoss in der Saison 1996/1997 49 der insgesamt 78 Saisontore. Ein Jahr zuvor brachte es die gesamte Mannschaft des VfB Stuttgart auf 59 Tore.
Der Erfolg der Saison 96/97 beruhte entscheidend auf Trainer Joachim Löw. Loorbeeren seiner Mühen war in eben jender Spielzeit der Gewinn des DFB-Pokals.
Heimspielstätte der Stuttgarter ist das Gottlieb-Daimler-Stadion, das seit 2008 Mercedes-Benz-Arena heitß. Es fasst 60.441 Fußball_Fans.
Berühmter Spieler des VfB ist Guido Buchwald, der von 1983 bis 1994 dort spielte. Er gilt als einer der besten deutschen defensiven Mittelfeldspieler der Geschichte und kam auf 325 Spiele für Stuttgart.
Die Zahl "7" spielt bei Stuttgart eine große Rolle. 7:0 ist nämlich das beste Heimergebnis des VfB. So ein Sieg gelang dem Verein gleich vier Mal: 1983 gegen Nürnberg, 1986 gegen Hannover 96, 1991 gegen Borussia Dortmund und 2010 gegen Borussia Mönchengladbach.
Die höchste Heimniederlage für die Stuttgarter setzte es am 16. März 1996 gegen Borussia Dortmund.
Der 1. FC Nürnberg und der VfB Stuttgart müssen sich gegen Zweitligisten bewähren. "Ohne den FSV Frankfurt kommst du nicht ins Finale. Das ist ein Endspiel - so müssen wir da ran gehen", sagt VfB-Coach Bruno Labbadia. "Das ist ein wunderschöner Wettbewerb und wir wollen unbedingt in die dritte Runde kommen."
Das will auch Dieter Hecking. Seine Nürnberger sind bei Erzgebirge Aue in der Pflicht. "Wir werden uns den Allerwertesten aufreißen", verspricht Keeper Martin Männel. Und auch Trainer Rico Schmitt gibt sich kämpferisch: "Vielleicht werden sie uns unterschätzen. Mit den Fans im Rücken können wir etwas erreichen."